Ich hatte seit vorgestern Abend sowieso wieder ein scheiss Verhältnis zu Ethan, doch trotzdem hatte das gerade ziemlich weh getan.
Er hatte mir gesagt, dass Jacob schon seit einigen Jahren sein bester Kumpel sei und er wollte nicht, dass ich weiterhin so viel mit ihm machte. Aber was sollte ich denn seiner Meinung nach genau tun? Ich wurde dazu verdonnert bei den Cheerleadern und den Footballspielern jeden Tag am selben Tisch zu essen. Alle Mädchen sassen nunmal auf dem Schoss von einem der Jungs und Jacob war der einzige ohne Balast auf den Beinen - warum das so war, war mir ein Rätsel -.

Nunja.. Ob man bei denen von Balast reden konnte? Schliesslich assen die praktisch nichts. Villeicht hatte er Balast, wenn keines der Mädchen auf seinem Schoss sass? Also wenn die Luft schwerer war, als die Mädchen konnte ich mir das ganz gut vorstellen...

Ich schüttlete diesen Gedanken ab, da ich ihn plötzlich ziemlich seltsam fand. Wieso wohl?

Jedenfalls war es um einiges angenehmer, mit jemandem zu reden, der keine halbnackte Barbie vor der Nase hatte. Ausserdem war er erstaunlich nett zu mir - so wie übrigens fast alle Jungs an der High School -. Egal in welchem Unterricht ich sass, wenn ich etwas nicht kapierte, fand ich immer jemanden, der mir half. Das schien meinen Brüdern auch aufgefallen zu sein, denn jedes Mal verscheuchten sie die Typen wieder.
Tja. Nicht verzagen Badboy fragen.

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„Ich kann es immer noch nicht glauben, dass wir beide auf eine Party von Jacob gegen!", kreischte Roxie, als ich mit all meinen Sachen bei ihr zu Hause eintrudelte. Sie packte mich am Handgelenk und schleppte mich sofort in ihr Zimmer, wo sie bereits zig Kleider auf ihr Bett geworfen hatte.
„Was ziehst du an? Zeig schon her!" Ich verstand wirklich nicht, wieso frau wegen einer Party von Jacob so ausflippen konnte. Klar, diese Patys galten als die besten der Stadt, aber trotzdem war ich mir sicher, nie einen Unterschied zu bemerken.
Ich leerte den Inhalt meiner Tasche auf eine freie Stelle auf ihrem Bett aus und Roxie machte sich sogleich darüber her.
„Was ist das?", fragte sie, nachdem sie die Sachen kritisch beäugt hatte.
„Na, mein Outfit."
Roxie starrte mich an, als hätte ich soeben einen Superstar beleidigt.
„Das ist auf jeden Fall kein Party-Outfit, Natalia Ocean!"
Mein Outfit bestand gerade mal aus einer Hotpants und einem schwarzen luftigen T-Shirt.
„Ich habe nicht wirklich Lust auf diese Party. Also werde ich wenigstens etwas anziehen, das auch bequem ist. Ausserdem wollte Jacob, dass ich mir etwas 'scharfes' anziehe. Das ist Grund genug, weshalb ich das NICHT tun werde."
Roxie begann zu schmollen. „Aber du wolltest doch auf Partys gehen. Das hast du mir persönlich gesagt!"
Da hatte sie recht, doch ich konnte mir selbst nicht erklären, weshalb ich jetzt plötzlich keine Lust mehr darauf hatte. Also zuckte ich einfach mit den Schultern. „Erlaubst du mir wenigstens, dich etwas stärker zu schminken, als du es normalerweise tust? Und dir besser Schuhe zu geben? Und noch etwas Schmuck?", bettelte sie und ich gab seufzend nach. „Na gut! Tob dich aus."
Wenn es etwas gab, was Roxie um Kilometer von Bella aus Twilight unterschied, so war es, dass sie sehr gerne auffiel. Was hätte ich bloss alles gegeben, um die wahre Bella bei mir zu haben! Aber Roxie war eigentlich auch ganz okay... Sie wollte sich vermutlich bloss etwas ablenken wegen der Sache mit Logan.
Für eine wahre Freundin sollte das jedenfalls Grund genug sein, um auf diese Party zu gehen.
Also liess ich Roxie an mir herumhandieren, ohne zu meckern und war dann doch von dem Ergebnis überrascht.

Roxie hatte mir die Augen völlig schwarz geschminkt, sodass meine eisblauen Augen geradezu aus meinem Gesicht heraus blitzten. Der Lippenstift, den sie mir auftrug, war auch etwas gewagter, als der Lipgloss, den ich sonst benutzte. Ausserdem gab sie mir einen goldigen Armreif und eine grobe goldige Halskette, die beide sehr gut zu meinem Gürtel an der Hotpants passten. Meine Haare sahen fast aus wie immer, mit dem Unterschied, dass jetzt mindestens ein Deziliter Haarspray darin klebte, der sie irgendwie zerzaust aussehen liess. Roxie meinte, es sähe 'frech' aus. Ich fand es sah aus, als wäre ich gerade aus dem Bett gekrochen.

Sie selbst trug ein schwarzes kurzes Kleid und ebenfalls goldigen Schmuck dazu. Während ich schlichte Turnschuhe an den Füssen trug, quetschte sie ihre in sehr unbequem aussehende schwarze High Heels.
„Hey! Sei nicht so grob zu deinen Latschen! Du solltest ihnen dankbar dafür sein, dass sie dich den lieben langen Tag überallhin mit herumschleppen und das ohne zu meckern!"
Roxie lachte Kopf schüttelnd über mich und lief aus dem Haus. Ich hinterher.

Zusammen stolzierten wir zu Jacobs Haus. Eigentlich stolzierte nur Roxie. Ich trampelte wie immer durch die Gegend.

Roxie klingelte aufgeregt und als Jacob uns die Tür öffnete, hätte ich am liebsten auf dem Absatz kehrt gemacht und wäre nach Hause ins Bett gekrochen.

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Hay :D

Da ich Ferien habe, konnte ich das Kapitel etwas früher hochladen. ;)
Ich hoffe es gefällt euch!

Liebe Grüsse
Ich ;)

Alive - Wie er mir half zu lebenWhere stories live. Discover now