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Nachdem ich kurz gezögert habe, gehe ich vorsichtig auf ihn zu und will mich neben ihn setzen. Doch er durchkreuzt meinen Plan, indem er mich blitzschnell an der Hüfte auf seinen Schoß zieht, seine Arme um mich und sein Kinn auf meine Schulter legt. Seine Haare kitzeln angenehm an meiner Wange, sein wundervoller Duft umgibt mich, die Stellen, an denen seine Arme liegen, kribbeln. Es ist perfekt. Doch so schwer es mir auch fällt, ich muss diesen schönen Moment zerstören. "Ich... ich bin nicht ohne Grund hier." Schüchtern drehe ich meinen Kopf ein wenig, sodass ich ihn ansehen kann. "Ich weiß... Wir müssen reden!" Liam seufzt und dreht mich zu ihm herum, sodass ich jetzt verkehrt herum auf seinem Schoß sitze und nervös meine knetenden Hände beobachte. "Du hast mich so falsch verstanden Mila. Nichts, was ich gesagt habe, war jemals gelogen. Du machst mich wirklich verrückt, weil ich verrückt nach dir bin. Ich kann nicht genug von dir bekommen. Die Art wie du auf deinen Lippen kaust und deine Finger knetest. Wie du rot und schüchtern wirst. Deine unglaublich zarte Stimme. Und vor allem wie du immer wieder zu mir zurück kommst, obwohl ich dich nicht ansatzweise verdient habe. Ich habe mich unglaublich in dich verliebt Mila, obwohl ich das nicht darf, ich weiß. Das am Samstag war ein Missverständnis. Ich wusste nicht, ob du wirklich hören willst, dass dein Lehrer sich in dich verliebt hat. Ich wollte dich nie ins Bett bekommen, falls du das dachtest. Nie hatte ich solche Pläne. Ich liebe es Zeit mit dir zu verbringen, dich zu beobachten, dich kennenzulernen. Nur das habe ich am Samstag gemeint. Und es tut mir verdammt leid, dass ich abgehauen bin. Ich wünschte ich hätte Matt einfach vor der Tür stehen lassen, denn ich hasse es, dich nicht um mich zu haben, Mila." Ich öffne meinen Mund, um ihn zu antworten, schließe ihn jedoch sofort wieder. Was soll ich darauf auch sagen? Ich bin sprachlos. Einfach nur geschockt. Alles in mir kribbelt. Noch nie hat mir jemand etwas so schönes gesagt. Liams Blick ist nach unten gerichtet, er erwartet meine Antwort. Aber was ist auf diese Ansprache die richtige Antwort? Ich sollte wirklich etwas sagen, ich will ihn schließlich nicht verletzen! "Ich... ich... oh Gott tut mir leid! Ich weiß wirklich nicht was ich sagen soll. Ich... ich weiß es nicht. Das einzige, was ich weiß ist, dass ich dich auch sehr gerne um mich habe und du mich auch verrückt machst." Ich sehe vorsichtig in Liams Augen und er auch in meine. Ein leichtes Lächeln ziert seine Lippen. Seine wunderschönen vollen Lippen. Zu lange haftet mein Blick auf ihnen, weshalb ich schnell wieder in seine Augen sehe. Jedoch liegt auch sein Blick auf meinen Lippen. Ob er sich so sehr einen Kuss wünscht wie ich? Er beantwortet mir die Frage, indem er seine Lippen auf meine legt. Das Feuerwerk bricht wieder in mir aus und ich ziehe ihn wenn möglich noch näher zu mir.
Als wir uns schwer atmend voneinander lösen, schleicht sich ein breites Grinsen auf meine Lippen, das ich einfach nicht mehr loswerde. Doch Liam geht es genauso, weshalb mein Grinsen noch breiter wird. Wir sehen uns lange in die Augen, bis ich mich einfach nur gegen ihn fallen lasse und er mich fest in seine Arme schließt.
"Mila?" Durchbricht Liam die angenehme Stille. "Hm?" Ich sehe vorsichtig in sein nachdenkliches Gesicht. "Wie... Wie geht das hier jetzt weiter?" Da ich wirklich nicht weiß, was ich darauf sagen soll, bleibe ich still und sehe auf die Bettdecke. "Ich weiß, dass das schwierig wird, aber..." Ich spüre seinen Blick auf mir ruhen und seinen sich lockernden Griff. Ein enttäuscht klingendes Seufzen verlässt seinen Mund. "Wenn du das hier nicht willst, Mila, dann... dann gehst du vielleicht besser." Erschrocken zucke ich zusammen und weite meine Augen. So war mein Schweigen nicht gemeint, sicher nicht. "Nein. Stop. Liam das war nicht so gemeint. Ich weiß doch auch nicht, wie es weitergehen soll. Das hier-" ich zeige zwischen uns hin und her "- das ist verboten! Wir dürften hier nicht so sitzen, nie hätten wir... solche Momente teilen dürfen! Verdammt wie gerne ich dich einfach küssen würde sobald ich dich sehe, aber wir dürfen das nicht. Was wenn du deinen Job verlierst? Was wenn ich die Schule nicht zu Ende machen darf? Das alles hier ist so gefährlich und riskant. Ich weiß wirklich nicht wie es weitergehen soll." Beende ich meinen Redeschwall und suche seine Augen. Er weiß, dass ich Recht habe, doch der Schmerz spiegelt sich in seinen Augen wieder. "Mila, ich kann nicht mehr ohne dich sein. Das funktioniert nicht! Ich.. Gott verdammt ich habe mich in dich verliebt!" Eine Träne glitzert in seinen Augen, doch er blinzelt sie schnell weg. Mein ganzer Körper beginnt zu zittern und zu kribbeln. Seine Worte erwärmen mein Herz und ich beginne, wie ein Idiot zu lächeln. "Liam? Ich habe mich auch in dich verliebt!" Wie zwei verrückte grinsen wir uns an. "Lass es uns versuchen. Bitte Mila, lass es uns versuchen!" Ich zucke zusammen und ein Schrei verlässt meine Kehle, als die Tür plötzlich ruckartig aufgerissen wird. "Come on bro, dass kannst du romantischer!" Ruft Matt, als er ins Zimmer stürmt. "Alter, spinnst du?" "Sorry, I had to listen!" Ich verdrehe die Augen, doch ein kleines Grinsen breitet sich bei uns allen aus. "Ich lass euch jetzt wieder alleine!" Meint Matt und schließt zwinkernd die Tür wieder. Liam und ich brechen in Lachen aus. Wie komisch kann ein einziger Mensch denn sein?

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