Kapitel 3

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Rauch stieg aus verschiedenen Richtungen. Die Häuser waren zerstört. Ein Titan stand gebückt vor der Tür und starrte uns verschmitzt an. Er war ungefähr 3 Meter groß und der Körper war blutbefleckt. Er streckte seine Hand nach uns aus. Die Soldatin stieß mich zur Seite. Ich knallte gegen einen Schrank. Mein Kopf brummte und mein Oberkörper schmerzte. Ich linste zur Tür. Die Soldatin war nicht mehr da. Mein Atem stockte. Ich taumelte zur Tür. Der Titan führte die Soldatin zu seinem Mund. Die Soldatin wehrte sich verzweifelt. Mein Oberkörper schmerzte. Ohne hinzusehen wusste ich sofort, dass meine Wunde anfing zu bluten. Mein Körper bewegte sich wie von selbst und ich taumelte auf den Titan zu, doch es war zu spät. Mit geweiteten Augen sah ich den Titan zu, wie er sich die Soldatin genüßlich in den Mund stopfte. Zorn wallte sich in mir auf und Tränen traten mir in die Augen. Ich konnte es nicht mehr ertragen. Erst das Dorf mit meiner Familie und dann die Soldatin. Sie hatte das nicht verdient.Blut rauschte in meinen Ohren. Ich streckte die Hand in Richtung Titan aus. Die Magie wallte sich in mir auf und ich spürte, wie Trümmer um mich herum sich hebten. Der Titan wandte sich  mir zu und streckte seine riesige Hand nach mir aus, aber bevor er mich greifen konnte, wurde er von Steintrümmern erschlagen...

"Valerie, du bist wirklich erstaunlich! Deine ganze Familie besitzt die Macht über die Erde. Du aber bist eine Luftmagierin." Meine Mutter sah mich kopfschüttelnd an, dennoch konnte sie sich ein Lächeln nicht verkneifen. "Was hab ich bloß mit dir falsch gemacht?"....

Ich ballte meine Hände zu Fäusten zusammen und sah zu, wie die Steine immer von Neuen auf ihn einschlugen. Ein Gefühl der Zufriedenheit erfüllte mich. Wie betäubt ging ich durch die Straßen. Die Häuser lagen in Trümmer. Felsblöcke versperrten teils die Straßen. Blut verzierte die Straßen und die Häuser. Langsam folgte ich Menschen, die mit Panik erfüllten Gesichtern schreiend durch die Straßen liefen......

Zwei Jahre später:
Mit Stirnrunzeln beobachtete ich Keith Shadis, unseren Ausbilder für das Militär. Er würde uns für die nächsten drei Jahre zum Titanentöten ausbilden, hatte er gesagt. Wir Kadetten waren alle in Reihen aufgestellt, durch die er gerade ging. Ein braunhaariges Mädchen neben mir aß eine Kartoffel. Mal sehen, ob Shadis es bemerkt. Ich grinste und wandte meine Aufmerksamkeit wieder Keith Shadis zu. Er brüllte gerade einen blonden Jungen zusammen.
"Du da! Wie heißt du?" schrie er.
"A-Armin Aerlet, Sir" antwortete der Junge.
"Wieso bist du hier?" brüllte der Ausbilder wieder. Ich seufzte und schaltete meine Umgebung ab. Mit so einem Ausbilder konnte es ja heiter werden.... Plötzlich wurde ich aus meinen Gedanken gerissen.
"Du da! Wie heißt du? Woher kommst du? Wieso bist du hier?" brüllte der Ausbilder mich an. Ich blinzelte ihn an. Wie lange hatte ich denn vor mich hin geträumt. Ich bemerkte, dass das Mädchen neben mir, welches vorhin eine Kartoffel gegessen hatte, nicht mehr da war. Ich hatte also Recht gehabt.
"Ich warte!" brüllte Keith Shadis wieder.
"Valerie März, Sir. Ich komme aus...Shigashima. Ich will mich der Aufklärungstruppe anschließen." brüllte ich in voller Lautstärke zurück. Er schien überrascht von meiner Antwort zu sein. Vielleicht wegen der Lautstärke. Die anderen Kadetten sahen mich entsetzt an. Den Grund wusste ich nicht. Der Ausbilder ließ von mir ab.....

5 Stunden später:
Ich beobachtete das Mädchen mit Verwunderung. Es war das Mädchen, das in der Aufstellung neben mir gestanden hatte. Die anderen Kadetten hatten mir erzählt, sie liefe schon seit 5 Stunden, weil sie eine Kartoffel gegessen hatte und der Ausbilder sie erwischt hatte. Ich ging in die Hütte. Drinnen standen Tische aufgereiht, an denen vereinzelt Kadetten saßen. Einer davon war von Kadetten umrundet.
"Wie ist die Art eines Titan?" hörte ich eine Stimme fragen. Ein Scheppern erklang. Ich runzelte die Stirn.
"Hört doch auf zu fragen. Manche Fragen erinnern einen doch zu sehr!" rief ich. Die Kadetten sahen mich an. Ich ging auf den von Kadetten umrandeten Tisch zu.
"Dieses Mädchen kommt auch aus Shigashina!" hörte ich ein paar Kadetten flüstern. Ich sah einen braunhaarigen Jungen mit grünen Augen am Tisch sitzen. Es war der Junge, der mich in den Armen der Soldatin gesehen hatte. Auch in seinen Augen blitzte Widererkennen auf. "Du warst auch an dem Tag da. In Shigashina." sagte er langsam. Ich nickte stumm und setzte mich ihm gegenüber hin.

Erens Pov.:
Das Mädchen, Valerie war ihr Name, setzte sich mich gegenüber. "Du bist Valerie, oder? Ich bin Eren, Eren Yaeger. Ich will auch dem Aufklärungstrupp beitreten." sagte er lächelnd, während einige Kadetten zu flüstern anfingen.
"Seid ihr verrückt? Ihr wollt euer Leben vor den Mauern riskieren? Habt ihr vergessen, was mit dem Volk der Magie passiert ist. Die haben sich auch überschätzt. Haben sich für zu gut gehalten, um die Ausbildung zum Titanentöten zu machen. Letztendlich sind sie alle gestorben!" rief ein Junge mit zweifarbigem Haar. Er saß zwei Tische von uns entfernt und grinste uns höhnisch an.
"Wie war das?" rief ich wütend und sprang auf. Da erklang ein Krachen. Ich drehte mich um. Valerie stand mit gesenktem Blick da. Die Bank, auf der sie gesessen hatte, lag umgekippt am Boden. Ich runzelte meine Stirn. Sie zitterte am ganzen Körper und rannte schließlich aus der Hütte. Ich warf dem Jungen mit dem zweifarbigen Haar einen wütenden Blick zu und rannte Valerie nach.

Valeries Pov.:
Ich rannte aus der Hütte. Es wurde mir einfach zuviel, was dieser eine Junge über mein Volk gesagt hatte. Ich hörte, wie die Tür noch mal aufgerissen wurde und schnelle Schritte erklangen hinter mir. "Warte!" rief eine bekannte Stimme. Eren. Ich blieb stehen und sah ihn mit traurigen Augen an. Er sah mich vorsichtig an.

"Alles in Ordnung?" fragte er leise. Traurig starrte ich ihn an. Was sollte ich ihm sagen. Dass ich die letzte Überlebende aus dem Volk der Magie war. Dass ich den Angriff der Titanen überlebt hatte. Als einzige von 1000 Leuten. Wie würde er reagieren?
"Ich... hatte eine... Freundin. Sie war eine... Magierin.", flüsterte ich stockend. Erens Augen weiteten sich.
"W-Was? Dein Ernst? Das tut mir leid." sagte er. Ich rang ein müdes Lächeln ab.

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Die ÜberlebendeWhere stories live. Discover now