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Tote Pferde liegen verstreut auf der Weide. Entsetzt stehe ich mitten auf der Unglückstelle und sehe das Desaster, was uns der Sheriff eben noch eben klar machen wollte. " Niemand hat etwas hiervon mitbekommen?" frage ich erschüttert und nehme den langsam immer stärker werdenden Verwesungsgeruch war. Mein Magen dreht sich um, als ich die Wunden der Pferde zu Gesicht bekommen. Die halben Gedärme scheinen auf dem feuchten Gras zu liegen. " Bis jetzt habe ich noch niemanden befragt. Ich schätze wenn es jemand bemerkt hätte wäre er derjenige, der sie entdeckt hätte und nicht ich." gibt der Sheriff als Antwort, nimmt seinen Hut in die Hand und beugt sich über eines der Toden Pferde. " Was ist euch nur widerfahren." fragt er mit gedämpfter Stimme. Dylans Atem trifft immer wieder meinen Hals, ich fühle das Entsetzten was gerade durch seine Adern fließt. " Junge, du musst mir heute Abend helfen und jeden Besitzer aus dieser Gegend über diesen Verlust informieren. " Der Sheriff verzieht sein Gesicht, und schlägt mit seiner Hand ein paar Fliegen von sich weg. Dylans Blick ist noch ausdrucksloser als vorhin. Seine Lippen scheinen zu zittern und mit einem einfachen stummen nicken bestätigt er die Aufforderung seines Vaters. " Sie haben mich gerufen Sheriff?!" schreit eine Frau hinter mir. Sie rennt an mir vorbei, und ich erkenne die dunkel Rote Haarfarbe sofort wieder. Sue. Sie bleibt vor dem Sheriff stehen und macht sich erstmal einen kleinen Überblick von der ganzen Situation. Sie scheint öfters ihren Kopf zu schütteln. Mit Handschuhen fasst sie in die Wunden der Toten Tiere um jegliche Hinweise herauszubekommen, doch außer einem weitern Kopfschütteln scheint sie nichts weiteres zu tun. Ich nehme dies als etwas negatives an. Als sie mich erblickt bleibt sie starr stehen. " Azira?! Was in Gottes Namen, tust du dir?" Verwirrt stolpert sie zu mir rüber und schaut mir in die Augen.

" Ich.."

" Sie war mit mir am Fluss, bis mein Vater uns hierher brachte." vollendet Dylan meinen Satz mit zitternder Stimme.

" Ich möchte das du- Ihr in den nächsten Tagen nicht das Haus verlässt. Solange wir nicht wissen was hier abgelaufen ist." Ihre Worte hallen hart in der Luft, und prägen sich in mein Gehirn ein.

" Wir können euch helfen, jede mögliche Hilfe ist notwendig!" erwidere Ich und schaue dabei Sue in die Augen. Doch sie neigt Kopfschüttelnd ab.

" Geh, bitte Azira." ihre Stimme klingt tröstlich, als wollte sie verhindern das ich so etwas zu Gesicht bekomme.

Wuterfüllt stampfe ich zurück auf die Ranch. Cruz scheint nicht daheim zu sein. Das erste Mal, habe ich die Zeit mich hier ein wenig umzuschauen. Doch es dauert nicht lange bis ich bemerke das es hier gar nichts spannendes gibt. Enttäuscht laufe ich in eines der Zimmer im oberen Geschoss. Sichtbarwerdender Staub wirbelt durch die Luft als ich die Zimmertür öffne.

Ein kleines Bett steht vor mir, ein Schreibtisch mit einer Lampe darauf und einem kleinen Kleiderschrank. Die Möbel sind sehr ländlich gehalten, und passen hervorragend in das Haus hinein. Müde werfe ich mich auf das Bett. Die Bilder der Pferde haften vor meinen Augen, ich verspüre das traurige Gefühl, das sie nie wieder aus meinem Gedächtnis verschwinden werden.

Ich wälze mich und her, bis ich nicht mehr weiterweis. Die Pferde haben mir meinen Schlaf entrissen. Entschlossen stehe ich auf, trotz des Verbotes von Sue verlasse ich das Haus. Hält sie sich jetzt für meine Schwester? Wie gesagt, wir kennen uns nicht, sie hätte also keinen guten Grund mich hier gefangen zu halten, außer mir selbst damit einen Gefallen zu tun.

Mehr Wolken scheinen sich über das Dorf zu bilden und versuchen den blauen Himmel zu verdecken. Die Windzüge werden immer kälter. Mit verschränkten Armen laufe ich wieder zum Fluss hinunter, da sitzt er. Ganz ruhig und sein Blick starr nach vorne gerichtet. Noch bevor ich überhaupt hinter ihm stehe, scheint er mich bemerkt zu haben.

" Hat Sue dir nicht gesagt du sollst im Haus bleiben?" fragt er ohne mich auch nur eines Blickes zu würdigen.

" Sie hat uns befohlen im Haus zu bleiben." verbessere ich ihn.

" Und außerdem weiß ich nicht was ich daheim anfangen soll." füge ich leicht gähnend hinzu, und schaue ihn von der Seite an. Seine Haare fliegen mitsamt dem Wind in verschiedene Richtungen, ein ziemlich belustigender Anblick, vorsichtshalber versuche ich ein kichern zu unterdrücken.

" Musst du nicht um die Häuser laufen, und die Besitzer informieren?"

" Was macht den Unterschied ob ich jetzt- oder eine Stunde später gehe? Sie sind und bleiben Tot. Und keiner von uns ahnt auch nur was dahinterstecken könnte." Seine Worte klingen schwach. Als sei gebe er sich die Schuld für das Unglück.

" Ich sollte auf sie aufpassen, aber ich habe es nicht getan. Und jetzt sehen wir den Schaden." sauer wirft er ein paar Steinen den Fluss hinunter und scheint meinen Blick Kontakt wohl endlich gespürt zu haben.

" Es ist nicht deine Schuld Dylan. Wir alle mussten in den Jahren viel durchmachen. Viele haben die Personen verloren zu denen sie eine enge Beziehung hatten." Ich versuche ihm Mut zu machen.

" Ja, du hast recht, aber ich hätte wenigstens den Grund für die Ursache gefunden."

" Mein Vater scheint immer noch fest davon überzeugt zu sein das Wölfe die Ursache für das sind. Ich hoffe das Sue ihm die Augen öffnen kann, damit er sieht das Wölfe zu schwach wären um so etwas anrichten zu können." erschüttert schaut er weiter dem Fluss zu. Bis der Tag über uns vorbei zieht, und die Sterne ihren Platz am Himmel einnehmen.

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Hey :D

Ich weiß nicht das spannendste Kapitel ;D aber nicht

Alles kann immer spannend sein xD

Mal schauen wie es in den nächsten Kapiteln aussehen wird:)




The SurvivorsWhere stories live. Discover now