Kapitel 19

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Ich saß auf dem kleinen unbequemen Krankenhausstuhl und wartete auf einen Arzt, der mir sagen konnte, was los war. Sie haben bereits einige Tests an mir durchgeführt, aber so richtig hatte noch kein Arzt mit mir gesprochen. Aizawa hatte die ganze Zeit über meine Seite nicht verlassen, nun wusste er auch von dem Kind. Ich hielt immer noch meinen Bauch umklammert. "Keine Sorge Kira, es wird schon alles gut gehen." "Wie kommen Sie darauf Herr Aizawa." "Najan bei diesen Eltern, kann das kleine nur Zäh sein." Ich musste kurz lachen, Aizawa sagte das mit einer so starken Überzeugung. "Können Sie mir einen gefallen tun? Erzählen Sie es niemals irgendjemanden, nicht Matsuda, nicht Herrn Yagami, absolut niemandem." "Aber natürlich, Kira." "Ich danke Ihnen sehr." Nach einer Weile von Stille kam endlich ein Arzt zu mir. "Also, Sie müssen sich keine Gedanken mehr machen. Sie hatten keine Fehlgeburt." Die Worte dieses Mannes machten mich sehr glücklich. "Sind Sie sicher?" Ich blickte hoffend zu dem Arzt auf, auch Aizawa richtete sich automatisch auf. "Ganz sicher, Sie müssen sich keine Gedanken mehr machen." Vor Freude sprang ich auf und umarmte den jungen Mann. Dieser stieß mich ein Stück von sich weg, verständlicher Weise. Es schien ihm auch sichtlich unangenehm zu sein. "Aber woher kam dann das Blut?" fragte ich im nächsten Moment besorgt. "Das war eine schmierblutung, das ist ganz normal in einer Schwangerschaft." von so etwas hatte ich noch nie gehört. "und Sie sind wirklich ganz ganz sicher?" "Ja, aber wenn sie es möchten, können wir einen Ultraschall machen." "Das würde ich sehr gerne." "Gut, dann setzten Sie sich bitte wieder und wir beginnen gleich." Ich tat was der Arzt von mir wollte. "Ich sollte, dann wohl besser gehen." bemerkte Aizawa und stand langsam auf. "Dass müssen Sie nicht, Herr Aizawa. Sie können ruhig hier bleiben." Aizawa nickte kurz und setzte sich wieder. "Sie sind gar nicht der Vater?" fragte der Arzt verwirrt. "Nein er ist nur ein Freund." "Achso"
Der Arzt setzte sich neben mich auf einen kleinen Stuhl, er Griff nach einer kleinen Tube mit einem bläuluchen Gel. Er blickte mich abwartend an, bis ich verstand, ich musste natürlich mein Kleid hochziehen, damit der Ultraschall durchgeführt werden konnte. Zögerlich zog ich mein Kleid, bis zur Mitte meines Bauches hoch. Ich war froh, dass ich eine Leggings unter gezogen hatte. Der Arzt und Aizawa blickten erstaunt und schockiert auf meine große Narbe, sagten aber nichts dazu. Nach einem kurzen Moment verteilte der Arzt das klalte Gel auf meinem Bauch. Aus Reflex zuckte ich kurz zusammen, als ich die kalte glibbrige Substanz spürte. "Entschuldigen Sie bitte, ich hätte sie warnen sollen." der Arzt schien etwas nervös zu sein, wahrscheinlich hat er noch nicht sehr häufig schwangere behandelt. Es würden bestimmt auch nicht so viele schwangere in die Notaufnahme kommen. Langsam setzte der Arzt das kleine Gerät für den Ultraschall an meinem Bauch an. "Wann haben Sie denn den letzten Ultraschall machen lassen?" "Ich hatte noch keinen." kam es klein laut aus meinem Mund. "Ihnen ist bewusst, dass Sie in der 6 Schwangerschaftswoche den ersten Ultraschall hätten machen sollen? Bei welchem Arzt sind sie denn normalerweise?" "Bei Keinem" "Bei Keinem? (ich nickte) Und wenn Sie krank werden?" "Ich werde normalerweise nicht krank und wenn doch hole ich mir Medizin aus dem Drogeriemarkt" Der Arzt schaute mich sehr zweifelnd an, sagte aber nichts dazu, ich konnte nur ein kleines Kopfschütteln von ihm vernehmen. "Okay, wenn sie jetzt auf den Monitor schauen können Sie Ihr Baby sehen." zögerlich blickte ich auf den kleinen Bildschirm.
Da lag es, das Wesen, dem ich so viel zu verdanken hatte. Auf dem Bild konnte man nichts so wirklich erkennen, es war ein typisches ultraschallbild. Aber ich konnte es sehen, ich erkannte eine kleine Stupsnase, winzige Lippen, sowie kleine Hände und Füße. Mein Herz begann bei diesem Anblick wie wild zu rasen. "Möchten wie wissen, was es wird?" "Kann man dass den schon sehen?" fragte ich erstaunt. "Ihr Baby liegt gerade sehr günstig. Ich kann natürlich nich für nichts garantieren, aber ich bin mir ziemlich sicher, was das Geschlecht angeht." "Dann würde ich es nur zu gerne erfahren." sagte ich ganz leise. Der Arzt fuhr langsam mit dem kleinen Gerät weiter. "Nun ja so wie es aussieht, ist es ein Mädchen." Diese Antwort war merkwürdig, ich hatte auf einen jungen gehofft und das sehr. Aber ich war keineswegs traurig, dass es ein Mädchen war. In meinen Gedanken konnte ich sehen wie wir drei auf einer Picknickdecke im Gras sitzen würden. Da wären ich und L und die kleine. In meiner Vorstellung war sie schon 10. Sie würde meine Augen haben und L's schwarzes Haar, nur ihres wäre länger und geflochten. Wir sitzen alle zusammen und lachen, alles wäre mehr als perfekt. Der Arzt brachte mich aus meinen Gedanken, er runzelte die Stirn stark und sagte "Oh" Sofort bahnten sich Horror Vorstellungen in meinen Kopf, ein 'Oh' konnte nichts gutes bedeuten. "Was 'Oh'? Stimmt etwas nicht?" mit verzweifelten Blick schaute ich zu Aizawa, ich hoffte nicht darauf, dass er mehr wusste wie ich, aber es tat gut ihn an meiner Seite zu wissen. "Ich muss schnell etwas nachschlagen, ich bin sofort wieder da." hektisch verließ der Arzt das Zimmer und ließ mich und Aizawa allein zurück. "Was soll das? Warum geht er?" fragte ich panisch. "Keine Sorge Kira, alles wird gut. Vielleicht hat er sich gerade nur etwas eingebildet." versuchte mich Aizawa zu beruhigen, es funktionierte nicht. "Dann wäre er aber nicht gegangen..." "Eventuell müsste er ganz dringend auf die Toilette und ist deswegen gegangen." ich musste kurz schmunzeln "Sie sind ein guter Mensch Herr Aizawa." "Vielen Dank, aber wie kommen Sie darauf Kira?" "Ich spüre es einfach." nach einem Moment der Stille redete ich weiter "Ich wünschte Ryuzaki wäre gerade hier, er wüsste was zu tun ist." "Sie beide sind schon sehr lange zusammen oder?" "Zusammen sind wir noch gar nicht so lange, aber wir kennen uns schon ewig. Und ohne ihn wäre mein Leben nicht annähernd so wie es heute ist." "Wie meinen Sie das?" "Naja Ryuzaki hat mich zu allem ermutigt. Nur durch ihn habe ich mit dem singen angefangen. Er war der Grund dafür, dass ich sovieles wissen wollte und einen grandiosen Abschluss gemacht habe. Durch ihn habe ich angefangen mich anderen zu öffnen. Er hatte mir einfach alles beigebracht. Nur Dank ihm konnte ich die Welt bereisen." "Sie haben die Welt bereist?" "Ja ich war schon in jedem Land Europas, in jedem amerikanischen Staat, in Teilen von Afrika, in manchen asiatischen Ländern und in Südamerika." "Und wo hat es ihnen am besten gefallen?" Das war eine schwere Frage, ich mochte alle Orte sehr, aber es gab nur eine einzige Antwort. "Am besten haben mir die Orte gefallen, die ich mit Ryuzaki besichtigt hatte. Jeder dieser Orte hat sich in mein Herz gebrannt. Wenn ich mich noch einmal zwischen diesen Orten entscheiden müsste, dann wäre es England, denn dort sind er und ich zusammen aufgewachsen." "Ryuzaki kann sich wirklich glücklich schätzen jemanden wie Sie an seiner Seite zu haben." "Eigentlich nicht, ich mache ihm immer sorgen, Schwierigkeiten oder verunstalte totales Chaos." "Aber glauben Sie mir, dass..." Aizawa wurde unterbrochen, als der Arzt zurück kam. Jetzt verstand ich Aizawas Plan er wollte mich ablenken und hatte es auch geschafft. "Entschuldigen Sie bitte, aber ich musste mir Rat einholen." "Warum was stimmt denn nicht?" fragte ich besorgt. "Ihr Kind hat einen sehr langsamen Herzschlag. Nehmen sie regelmäßig Medikamente?" ich hatte es befürchtet, das kleine hatte Schaden genommen, da ich mit rehtalin vollgestopft wurde. Aizawa wusste davon, aber als ich es ihm erzählte wusste er noch nichts von dem Kind. Sollte ich dem Arzt alles erzählen. Eigentlich war er zu ärztlicher Schweigepflicht verpflichtet, aber ob er sie einhielt. Wäre Ryuzaki dagewesen hätte er mir sagen können was ich tun sollte. Jetzt musste ich alleine entscheiden. "Und nehmen Sie Medikamente oder nicht?" hackte der Arzt nach. "Halten Sie sich an ihre Schweigepflicht?" fragte ich trocken. "Natürlich, warum fragen Sie?" erkundigte sich der Arzt verwundert. "Wenn ich Ihnen ihre Frage beantworten soll, dann darf die Antwort niemals diesen Raum verlassen. Sie dürfen nicht mit ihren Kollegen, Chefs oder sonst irgendjemandem darüber reden und genauso wenig, dürfen Sie alles auf ihr kleines Klemmbrett schreiben." ich verstummte einen Moment um eine wirkungsvolle pause zu hinterlassen "Verstanden?" "Jetzt bin ich gespannt." sagte der junge Arzt, lehnte sich zurück und fuhr sich durch die dunklen Haare. "Also ist es abgemacht?" "Ja, ist es. Sie können mir vertrauen."
"Gut, ich gebe Ihnen jetzt die kompakte Erklärung. Mein Name ist Kira und ich agiere nun seit ca einem Jahr unter dem Idol Namen Kayle. Ich bin zusammen mit zwei weiteren Idolen in der Gruppe Karasu, die sich vom Stil her sehr an der musikrichtung K-Pop anlehnt. In unserem Beruf ist es nicht unüblich, dass manche Idole gestalkt werden. Bei mir war es nicht anders, nur leider habe ich mein Problem nicht ernst genug genommen. Vor zwei Monaten bin ich Zuhause überrascht worden. Mein Stalker hatte mich überwältigt und verschleppt. Die letzten zwei Monate wurde ich in seiner Wohnung festgehalten und mit Rehtalin vollgestopft, sodass ich mich kaum mehr rühren konnte. Vor ein oder zwei Wochen konnte ich letztenendes fliehen und nun sitze ich hier. Um das ganze kurz zu formulieren"
"Und das soll ich jetzt glauben?"
"Sie können wenn sie möchten, oder auch nicht. Mir ist es egal. Aber es ist die einzige Erklärung, oder?"
"Sie könnten auch eine Drogenabhänige sein."
Ich musste kurz grinsen "Das wäre natürlich auch möglich... Aber nein"
"Na gut... Mir bleibt wohl nichts anders übrig als ihnen zu glauben....
Sind Sie sicher, dass es rehtalin war?"
"Ich habe nie genau gesehen, was es war. Allerdings kenne ich die Wirkung von rehtalin nur zu gut, daher bin ich mirbziemlich sicher."
"Hmmm..." der Arzt fuhr sich nachdenklich durch das dunkle Haar während er auf seiner Unterlippe herum kaute. "Um ehrlich zu sein ist mir so ein Fall noch nicht sehr häufig passiert. Um genauer zu sein noch nie. Das sinnvollste ist es, wenn wir sie und ihr Kind vorerst nur unter Beobachtung stellen. Das heißt sie kommen zwei bis drei mal die Woche vorbei, ich schaue nach dem Kind und je nach dem wie sein Zustand ist, entscheide ich was als nächstes getan wird."
Der Vorschlag des jungen Mannes klang gut. "Na schön, dann regeln wir es so. Kann ich jetzt wieder gehen?" ich fragte nicht wirklich, sondern sprang gleich auf. "Halt ein oder zwei Fragen habe ich sich noch an Sie."
"Ja?"
"Das Kind ist nicht von ihrem Angreifer oder?"
"Nein, natürlich nicht"
"Gut dann hat sich alles andere auch geklärt."
"Falls Sie mir jetzt den Vorschlag gemacht hätten, es abzutreiben, wenn es von ihm gewesen wäre, hätte ich Ihnen eine verpasst. Man sollte ein Kind nicht für die Fehler seiner Eltern bestrafen, erst recht nicht töten."
Ohne einen Abschiedsgruß huschte ich aus dem Krankenzimmer. Der gedankenlos daran, dass ich mein Kind töten lassen sollte machte mich krank. Ich wäre nicht ins Krankenhaus gegangen, hätte ich gehofft es zu verlieren. "Kira warten Sie auf mich!" Herr Aizawa kam mir aus dem Krankenzimmer hinterher. "Was haben sie denn noch so lange gebraucht Herr Aizawa?" "Ich habe mich im Vergleich zu Ihnen richtig verabschiedet. Und ich habe Ihnen und Ryuzaki noch etwas mit genommen." Aizawa holte etwas kleines aus seiner Jackentasche. Er drückte mir zwei kleine Zettel in die Hand. Ich betrachtete sie genauer, es waren Bilder von dem Kind. Anscheinend hatte der Arzt die Bilder ausgedruckt, ohne das ich es bemerkt hatte. Es war ein niedliches Bild, es zu sehen machte mich unglaublich glücklich. Ich umarmte Aizawa ganz kurz und flüsterte ihm ein Dankeschön in sein Ohr.

*Tut mir leid, dass ihr so lange auf das neue Kapitel gewartet habt, aber ich habe an einer bestimmten Stelle ewig nicht weiter gewusst... Ich bin ziemlich zu Frieden mit diesem Kapitel und hoffe ihr Mögt es auch ^^ich habe vor allem versucht auch Aizawas Charakter mehr tiefe zu geben und hoffe, dass ich ihn gut darstellen konnte.
Wenn ihr irgendwelche wünsche und Anregungen für den weiteren Verlauf des Buches habt könnt ihr gerne etwas vorschlagen und ich schaue wie und ob es sich einbauen lässt (Namen für das Baby sind auch gerne gesehen, meine jetzigen Favoriten sind nämlich sehr gewöhnungsbedürftig) ich versuche wieder regelmäßig zu Posten aber momentan muss ich mich leider sehr stark auf die Arbeit und auf mein richtiges Buch konzentrieren (wenn ihr davon ein Probe Kapitel lesen wollt müsst ihr nur Bescheid geben ^^)
Liebe grüße Yuri <3*

Death Note Fanficton: L's große LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt