Kapitel 3

80 6 1
                                    

....Knack.....ich schrie!

Ich schrie so laut! Ich wusste nicht das ich so laut schreien konnte.
Ich habe Angst.

Überall Blut! Die Rote Flüssigkeit lief den Tisch hinunter und viel letztendlich auf den Boden.

.... Knack....
Ein zweites Mal schrie ich so laut ich konnte.
Ich weinte,
Ich brüllte ihn an.
„Hör auf damit!" Doch er antwortete nicht. Er grinste nur...er..grinste...

.... Knack.....
Ein drittes Mal, Schmerz.
Mein schreien wurde leiser.
Er hatte nun schon drei Finger abgeschnitten. Ich schluckte.
Meine Angst schien plötzlich zu verschwinden...
Meine Atmung beruhigte sich.
Ich atmete langsam und kontrolliert,
Ein und Aus.
Ein und Aus.
Ein und Aus.

Gerade wollte er am vierten Finger ansetzten...doch er stoppte.
Verwundert schaute er mich an.
„Was is los Prinzessin? Gefällt es dir nicht?"
Ich schaute ihn an.
Ich lächelte.

Was?!
Ich lächelte?...sollte ich nicht weinen und um Gnade Flehen?!

.....knack....
Ich gab keinen Mucks von mir...

„Ist es dir zu langweilig?"
fragte er mich mit einem kranken Lächeln im Gesicht.
Er griff nach dem Schraubenzieher.
„Ich hoffe du weißt was das is?"
Fragte er mich neckend.
Ich nickte und begann mich zu freuen.
Was ist nur los mit mir?!

Er schaute mich verwirrt an...
Danach setzte er wieder eine ernste Mine auf.
Er holte aus und stach mir den Schraubenzieher direkt in den Bauch.

„Ich wusste es!" Lachte ich.
Er schaute mich fragend an
„Was wusstest du?"
„Das ich hier noch verrückt werde..."
antwortete ich.
Er schüttelte genervt den Kopf.
„Lass uns etwas neues probieren bevor ich keine Lust mehr habe."
sagte er abschätzig
„Ich bin gespannt" antwortete ich und zwinkerte ihm zu.
Er nahm eine Säge.

Ich will sterben...

Er setzte mit der Säge an meiner Schulter an.
„Mal angenommen ich besitze keine starke 'Regenerationsfähigkeit', würde das dann nicht bedeuten, dass ich hier verbluten würde und du dann keinen Spaß mehr mit mir hättest?" unterbrach ich ihn.
Er zögerte.

Ich will sterben!

In seinen Augenwinkeln konnte er wahrscheinlich sehen das ich ihn an lächelte den er legte nun die Säge zur seite.
„Mag sein..." antwortete er auf meine Frage.
Er griff nach der Spritze und jagte mir sie blitzschnell durch die Brust. Ich erschrak.
Er drückte die Flüssigkeit durch die Spritze in mich.
„...Doch das Risiko gehe ich ein!" lachte er böse.
Ich schrie.
Was is das eigentlich für ein kranker Psychopath!
Ich schrie noch lauter.
Lauter als jemals zu vor, denn die Flüssigkeit fing langsam an zu wirken, ich hatte das Gefühl, von innen nach außen zu verbrennen...es was wie als würde sich etwas durch meinen ganzen Körper fressen.

Es soll aufhören!

Ich konnte merken wie ich langsam mein Bewusstsein verlor.
Bevor das jedoch passieren konnte, schnallte er mich vom Tisch, Warf mich über seine Schulter und verließ mit mir den Raum.
Wir gingen an vielen Zellen vorbei. Alle waren jedoch leer. Es schien so, als ob ich mich wie in einer Art Keller oder Katakomben befand, wie ein Labyrinth.

Gibt es noch andere die hier festgehalten werden? Andere wie mich? Ohne Heimat und ohne Namen?

Mit jedem Schritt den wir machten verlor ich immer mehr mein Bewusstsein...ich sah alles nur noch verschwommen.

Ich will nach Hause.
Doch wo war mein Zuhause? Ich kann mich ja noch nicht einmal an meinen Namen erinnern.
Habe ich eine Familie? Wenn ja suchen sie nach mir?

Nach einer Weile kamen wir an meiner Zelle an. Ich glaube ich habe mich noch nie so gefreut, meine Zelle wieder zu sehen.
Er öffnete die Tür mit einem leichten zögern.
Nachdem er mich auf meine Liege gelegt hatte schloss er hinter sich die Tür und ging ohne ein Wort zu sagen.

Leicht verschwommen betrachtete ich die Decke.
Ich fühlte nichts.
Diese Innere Leere.
„Warum?!" fing ich immer und immer wieder an zu Flüstern.

Warum ich?!
Was habe ich getan?

Langsam wurde es schwarz um mich.
Das einzige was ich nur noch wahrnahm war meine Atmung.
Ein und Aus
Ein und...Aus
Ein und....

Ich wachte nach einer Weile auf und rieb mir den Kopf, da er vor Schmerz drohte zu platzen.
Es ist so ruhig.
Ich öffnete die Augen, setzte mich auf und versuchte mit zittrigen Beinen aufzustehen. Ich stützte mich mit meiner Hand am Gitter ab, um mein Gleichgewicht nicht zu verlieren.
Meine Finger?!
Sie....sie...sie sind wieder...da?!
Was?
Hab ich das alles etwa nur geträumt?
Bei näherem Betrachten viel mir auf, dass ich viele Narben an meiner Hand hatte, genau an den Stellen, an denen mir etwas abgetrennt wurde. Hatte ich etwa daher meine ganzen Narben? Ich strich mir über die Arme und fuhr alle Narben nach.
Bedeutet das etwa, dass mein Körper sich selbst regeneriert hat? Regeneration? Meine Körperteile sind also nachgewachsen?

„Siehst du, wie ich es dir gesagt habe."
Ich schreckte hoch.
Ich hatte nicht gemerkt, das er in meine Zelle gekommen war.

Ich schaute in flehend an,
denn er kam mit der Stange in der Hand auf mich zu.
„Bitte nicht!" schrie ich ihn an. Ich flüchtete.
„Lass mich bitte in Ruhe!" ich stand in der Ecke mit dem Rücken an der Wand.
„Ich kann nicht mehr." ich rutschte die Wand hinunter, winkelte die Knie an. Starrte auf den Boden.
Da war ich nun wieder...am Boden.
Mein Tag fing in dieser Ecke an und hörte dort wieder auf. Sollte das nun mein ganzes Leben so weiter gehen? Werde ich für immer hier bleiben und diese physische und psychische Folter über mich ergehen lassen müssen?
Ich kann nicht mehr. So will ich nicht Leben! Ich kann das einfach nicht mehr!

,,Ich kann nicht mehr." ich wiederholte es lächelnd.
„Ich kann nicht mehr."
Ich fing an leise zu lachen.
Ich schaute ihn an. Direkt in seine Augen. Ich werde seinen Blick nie vergessen können, eine Mischung aus Verwirrung und ein wenig Angst.
„Ich kann nicht mehr?"
„Was ist nur mit mir los?"
Fragte ich ihn lachend.

Ich stoppte mein lachen schlagartig.
Plötzlicher Hass kam in mir hoch.
„Du! Was hast du mir angetan?!"

Viele Stimmen schwirrten mir in diesem Moment durch den Kopf, eine viel mir aber besonders auf. Sie redete nicht so wie die anderen Wirres Zeug, oder gab irgendwelche Schreie von sich, nein! Sie redete mit mir, sie forderte mich auf, sie hatte so viel Macht über mich. Sie sagte es immer, immer und immer wirder...

Los töte ihn!

NegativeWhere stories live. Discover now