Kapitel 28

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Mehrere Paparazzi stürmten, mit ihren Kameras, ins Häuschen rein. Ich stieß erschrocken ein Schrei aus. Dastan schaute sauer zu ihnen und stieß mich, mit einer einzigen Bewegung, hinter seinem breiten Rücken.

Mit einem Fluch auf den Lippen, stürzte er sich auf die Menschenmenge und beförderte jeden aus dem Haus.

"Das hat mir auch noch gefehlt", fuhr er wütend fort und schlug die Tür voller Kraft zu.

Verwirrt und ausgelaugt setzte ich mich auf die Fensterbank und schaute Dastan an, der mit schnellen Schritten durch den Raum schritt. Immer wieder fuhr er sich durch die Haare. Kein einziges Mal schaute er mich an, oder richtete das Wort an mich. Genau das machte mir ein noch schlechteren Gewissen. Lieber sollte er mich anschreien und beleidigen, aber er sollte nicht schweigen und mich ignorieren.

Nach einer Weile holte er sein Handy aus der Tasche und rief jemanden an.

"Leon, fahr zu der Adresse, die ich dir gleich schicke. Mein Auto ist nicht mehr fahrtauglich."

Mit einem Blick zu mir, fügte er schnell noch hinzu: "Hol eine feste Jacke mit."

Als er das erledigt hatte, rief er meine Tante an. Er erklärte ihr, dass er mich gefunden hätte und das ich die Nacht bei ihm verbringen würde.

Ob das eine gute Idee war?

Doch auf einer Seite wollte ich ihn bei mir in der Nähe haben. Er gab mir das Gefühl, beschützt und sicher zu werden.

Nach einigen Minuten kam endlich ein Auto angefahren.

"Hör mir zu, Zara. Wir rennen gleich gemeinsam zum Auto. Die ganzen Paparazzis sind noch draußen und warten auf uns wie hungrige Geier."

Ich nickte bloß. Er nahm mich an die Hand und stieß die Tür auf. Sofort wurden wir von den ganzen Blitzen, die die Kameras versuchten, geblendet. Die Presse stürze sich förmlich auf uns und ohne Dastans Halt hätte ich einige Male das Gleichgewicht verloren. Eine Peinlichkeit, die mir zum Glück erspart wurde. Immer wieder stellten sie uns die gleichen Fragen, die wir beide nicht beantworten.

Erleichtert kamen wir am Auto an. Dastan öffnete zügig die Tür und schob mich rein. Sobald ich in Sicherheit saß, stieg er selbst ein.
Leon, der Fahrer, gab sofort Gas und fuhr los. Schlapp lehnte ich mich nach hinten und schloss die Augen.

*Am nächsten Morgen*

Unerwartet wurde die Gästezimmertür hart aufgeschlagen. Erschrocken und müde schlug ich die Augen auf und fand Dastan im Zimmer stehen.

"Ist irgendetwas passiert?", fragte ich ahnungslos und zog die Decke bis zur Nasenspitze hoch.

Er kam auf mich zu und warf etwas auf mein Schoß. Er drehte sich um und lief im Zimmer auf und ab.

"Das ist passiert!", donnerte er los.

Neugierig und ängstlich zugleich griff ich nach der Zeitung, die auf meinem Schoß lag. Bestürzt stellte ich fest, dass wir auf der Hauptseite der Zeitung groß abgebildet waren.
Dick gedruckt stand

>Bald sollen schon die Hochzeitsglocken läuten<

Ich las mir den untengegeben Artikel durch und stellte fest, dass nur Azad solche lächerlichen Lügen an die Presse weiter geben konnte. Und das als Rache. Das Geld durfte ich natürlich nicht vergessen. Wie viel er wohl, für die Lügen, die er der Presse erzählte,bekam.

"Was sollen wir nur machen", flüsterte ich erschüttert.

Mein Opa würde einen weiteren Schwächeanfall bekommen, wenn nicht gar ein Herzinfarkt.
Unser Ruf wäre dahin. Und das alles wegen mir!

"Uns bleibt nichts anderes Übrig. Wir werden heute unsere Verlobung offiziell bekannt geben.", sagte er gefühllos.

Durcheinander schaute ich ihn an.

"Wir sind aber nicht verlobt", stellte ich klar.

"Dann sind wir es ab heute. Wir bleiben einige Monate verlobt, um weitere Gerüchte zu beseitigen. Anschließend lösen wir die Verlobung.", zischte er kalt und verließ das Zimmer.

Immer wieder setzte zu sprechen an, doch nicht einmal ein Ton kam aus meinem Mund heraus. Nicht einmal, als mein Herz vor Wut schrie.


Herz aus Eis (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt