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Ihre Augenlider flatterten als sie aufwachte. Sie sah sich um. Die absolute Finsternis verriet ihr, dass es noch mitten in der Nacht war. Sie stöhnte auf. Dann fühlte sie neben sich und fühlte nichts. Die Betthälfte neben ihr war leer. Wieder stöhnte sie leicht auf. Dann zwang sie sich aufzustehen. Ihr nackten Füße machten platschende Geräusche auf dem Parkett, als sie langsam in das Wohnzimmer schlurfte, wo sie das Geräusch vernahm, welches sie geweckt hatte.

Sie rieb sich den Schlaf aus den Augen und blickte dann auf einen ratlosen Scott, der mit dem Rücken zu ihr vor dem Sofa stand. Es war nicht das erste mal, dass er nachts auf war. Genau genommen kam es in letzter zeit sogar immer öfter vor. Sie ging auf ihn zu und hob ihre Hand.

"Scott..."

In dem Moment, als ihre Fingerspitzen seine nackte Schulter berührten, drehte er sich blitzschnell um und langte mit einem weit ausgeholtem schlag nach ihr. Geschockt und verblüfft über ihre Reflexe, wich sie ihm gekonnt aus.
Was zum?
Als sie ihn gerade erneut ansprechen wollte, holte er wieder aus.
Sie duckte sich vor seinem Schlag und wirbelte um ihn herum. Dann schlug sie ihm mit der Rückhand auf den Hinterkopf.

"Scott!!"

Rief sie lauthals. Mit einem Ruck stürzte er sich auf sie. Sie fielen in der Hitze des Gefechts über das Sofa und stürzten um. Er kniete über ihr, drückte sie mit seiner rechten auf den Boden und holte mit seiner Metallernen weit aus. Sie kratzte über seine Hand, seinen Arm und Brust, im Versuch seinen Griff zu lockern.
Sie blickte, nach Atem ringend, tief in seine Augen. Sie waren leer. Er schien zu Schlafwandeln.
Panik machte sich in ihr breit.
Er hörte nicht auf seinen provisorischen Namen... Was sollte sie jetzt tun?

Seine Faust schnellte los. Instinktiv stieß sie ein geflüstertes leises 'bitte' aus, schloss die Augen und klammerte sich fest um sein Handgelenk. Ewa spürte einen seichten Luftzug, aber nicht den erwarteten Schmerz. Keine knirschenden Knochen, keine gerissene Haut.

Nur zaghaft traute sie sich ihre Augen wieder zu öffnen, nachdem sich der Druck auf ihrer Kehle dezimierte.

Sie blickte direkt in seine weit aufgerissenen Augen. Seine wirklichen Augen. Er war wach und atmete hektisch. Er ließ sich zurückfallen und und führte langsam seine Hände zum Kopf. Dann wischte er sich über seinen Unterkiefer und fuhr sich durch die Haare. Man konnte sehen wie sehr er mit der Erklärung rang.

Es herrschte eine erdrückende Stille. Sie stemmte sich hoch und richtete sich auf. Sie rieb sich über ihren Hals...

" es hat wieder angefangen, oder?..."

Krächzte sie...

Blick hinter die dunkle Seite  (Winter Soldier ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt