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Die ganzen Tage, die er hier war, hatte er sich nicht um seinen falschen Arm gekümmert und jetzt fiel ihm wieder auf das er nichts in diesem fühlte. Er war nur da, wenn er ihn sehen konnte. Nicht einmal zu Zeiten seines Auftragsmörder Daseins hatte ihn dieses Gefühl oder eben Nichtgefühl gestört.

Er wandte den Blick vom Spiegel ab und sah nun genau auf seine Hand. Wie war er nur zu so etwas geworden? Wer war der verantwortliche für sein Leiden?
Er schloss und öffnete seine Metallhand wieder. Wie konnte es nur sein, dass dies funktionierte? Er hielt zum Vergleich seinem rechten Arm daneben.

Er starrte noch ein Weilchen auf seine Hände, bis er zurück in den Spiegel sah. Dieses Gesicht war es, das er auch im Smithsonian auf einer Gedenktafel gesehen und seitdem gemieden hatte.

Wut kochte in ihm hoch. Die Wut über sein Unwissen, über seine Zerrissenheit. Mit einem Satz zerbarst das Glas des Spiegels und sein von Hass erfülltes Gesicht war nun auf vielen kleinen Splittern zu sehen. Seine Metallhand bildete das Zentrum der runden Risse, die Sicht über den Spiegel zogen. Er atmete schwer vor Wut.

Nachdem ihm klar wurde, dass dies nicht sein Spiegel war, noch das er jemals einen Spiegel besessen hatte, machte sich Panik breit. Was sollte er tun? Er hatte keine Ahnung wie man einen Spiegel entsorgt. Instinktiv kniete er sich auf den Boden, um die heruntergefallenen Scherben aufzusammeln.

Das war auch schon alles was er tun konnte...
Schnell warf er die Scherben in den Badmüll und hüpfte dann, nachdem er ein Handtuch über den übrigen Spiegel geworfen hatte, schnell unter die Dusche.

Als sie nach Hause kam, stand er bereits in der Küche und kochte ein vorzüglich riechendes Gericht. Was genau es war, konnte sie wieder nicht entziffern. Doch es schmeckte hervorragend.

"Wo hast du nur so kochen gelernt?"

Fragte sie genießerisch.

"Keine Ahnung"

Antwortete er ihr wahrheitsgemäß.
Nachdem sie aufgegessen hatten, sahen sie sich eine ziemlich schlechte Serie im Fernsehen an. Hin und wieder mussten sie kichern, da die Dialoge so schlecht waren, dass sie schon wieder lustig waren. Sie hatte sich leicht an seine Schulter gekuschelt, was ihn nicht sonderlich störte.

In der Werbepause suchte sie die Toilette auf, um nicht einmal drei Sekunden später wieder ins Wohnzimmer zu kommen. Sie sah ihn skeptisch an, wie er dort auf dem Sofa sitzend, versuchte unschuldig zu wirken... Sie hob die linke Augenbraue und lehnte mit verschränkten Armen an der Wand. Er konnte genau ihren Blick in seinem Nacken spüren, auch wenn er so tat als würde er es nicht tun. Nach einem kurzen Weilchen fühlte er sich so schuldig, das er sich wehmütig zu ihr umdrehte.

"Hast du mir was zu sagen mein Lieber?"

Blick hinter die dunkle Seite  (Winter Soldier ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt