Kapitel 23

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*Marcos Sicht*
*Am nächsten Tag..*
Heute mussten wir erstmal die ganzen Sachen aus dem Zimmer räumen, das bald Charlies Reich sein würde.
Marcel hatte seine Schuhe schon lange abgeholt und dass auch nur kurz.
Ohne irgendwelche Worte oder ähnliches. Denn ich war immer noch mächtig sauer auf ihn.
Aber darüber wollte ich auch nicht mehr sagen.
Sonst wäre ich wieder schlecht drauf und die gute Laune wollte ich mir echt nicht kaputt machen lassen.

,, Noch das Regal.", rief ich Mo zu.
,, Wie viele denn noch?", er war schon ziemlich genervt. Aber da konnte ich doch nichts für, wenn Marcel so viele Schuhe hatte.
Ich schaute mich im Raum um und zählte leise mit.
,, Noch.. Eins.. Zwei.. Drei.. Vier.. Fünf!"
,, Alter, der hat ja mehr Schuhe, als Lisa und ich zusammen.", ich lachte.
,, Vermutlich."

,, Wann kommt Auba denn?", rief er dann, als er mit dem einem Regal kämpfte.
,, Der Herr braucht immer den perfekten Auftritt.
Wenn alle da sind."
,, Kann also noch dauern."
,, Right."

Irgendwann machte Mo dann laut Musik an.
,, David Guetta? Und dann auch noch Sexy Bitch?", rief ich belustigt. Er nickte.
,, Im @IRoom läuft das rauf und runter."
,, Ist doch kein Wunder. Die Typen tanzen dann immer die Mädels an und anders rum auch.", er nickte zustimmend.
,, Nächste Woche ist wieder ne Cocaineparty."
,, Ich weiß."
,, Gehst du hin?"
,, Ich habe Stress mit Marcel. Also nein.", er seufzte.
,, Bis dahin habt ihr euch sowieso wieder vertragen."
,, Wahrscheinlich nicht. Vielleicht doch. Keine Ahnung."
,, Gib dir doch nen Ruck und rede wieder mit ihm und Robin."
,, Ich bin aber enttäuscht von beiden."
,, Warst du von Lewy und Pummelfee auch. Und trotz allem seid ihr noch Freunde."
,, Das ist was anderes."
,, Eben nicht. Die beiden haben lange vor dir verheimlich, dass schon lange geplant war, das sie nach Bayern gehen würden.
Und dann haben sie auch noch die Frechheit besessen, dich zu fragen, ob du mit zu den Bauern kommst.
Sag' mal, hackt's in deren Köpfen?", recht hatte er ja schon, mit dem was er da sagte. Vielleicht sollte ich wirklich mal mit den beiden reden.
Immerhin habe ich Marcel auch wieder zu verdanken, dass wir die beiden getroffen haben, weil er in der Stadt etwas von seinen Eltern abholen musste.
Ja, ich denke, ich sollte wirklich nochmal das Gespräch mit beiden suchen. Aber nicht jetzt.

Es klingelte, als endlich wieder vernünftige Musik kam.
The Weeknd mit Often.
Ich lief in Windeseile runter. Vor mir stand niemand geringeres als Auba.
,, Der King will doch nicht den großen Auftritt!", rief ich zu Mo hoch. Von ihm hörte man dann nur ein begeistertes:,, Auba!"
Dann hörte man irgendwelche Schrauben fallen, dann auch Bretter.
,, Hups... Ähm. Ich hab dann mal alle Schränke abgebaut..", rief er.
Ich lachte. Und auch Auba lachte.
Ja, er konnte Deutsch. In den Interviews traute er sich nur nie so, Deutsch zu reden, weil er Angst hatte, irgendwas falsches zu sagen.
Klar, es war nicht perfekt, aber schon echt gut.

Als wir beide hoch zu Mo liefen, stand dieser in mitten eines Brettermeeres.
,, Ich hab doch gesagt, dass ich alles abgebaut habe.."
,, Wie hast du dass denn geschafft?"
,, Einmal sauer gegen alle Schränke treten, dann ist das erledigt."
,, Merk ich mir.", er lachte.

,, Deine Freundin und Tochter kommen dann streichen erst?", fragte Auba, als wir die Bretter nach draußen schleppte.
Und auch hier merkte man wieder: Er konnte Deutsch. Die Zusammensetzung der Wörter war nur immer so eine Sache.
,, Ja, ich muss die gleich anrufen."
,, Dann lernen wir die ja auch mal kennen!", rief Mo begeistert.
Ich schaute ihn sichtlich verwirrt an.
,, Du kennst die doch schon.", jetzt schaute Auba verwirrt.
,, Erzähl.", forderte er.

Dann erzählte ich ihm die ganze Saufgeschichten von Anfang bis Ende.
Im Endeffekt bekam er sich vor lachen gar nicht mehr ein.
,, Really?", hakte er dann nochmal nach.
,, Wenn ich es doch sagen.", und wieder lachte er los.

,, Charlotte Reus.", meldete sich Charlie an der anderen Leitung.
Oh, wie vorbildlich. Das hatte sie definitiv von mir.
Emy ging nämlich immer mit:,, Hallo?", dran. Schrecklich.
,, Hey, ich bin's Papa. Kannst du mir mal Mama geben?"
,, Ouiiii. Hallo Papi. Hm... Warte..", kurz darauf rief sie Emy.
,, Äiti.", finnisch. Oh Gott. Diese Sprache klang Sau lustig. Sagte Emy von sich auch aber selbst.

,, Hey, Schatz.", sagte dann Emy, als Charlie ihr das Telefon in die Hand drückte.
,, Hey, Honey. Wir sind mit dem Abbauen der Schränke und so schon fertig. Wir müssen nur noch die Folie auf den Boden machen und dann können wir anfangen zu streichen."
,, Ah. Klar. Okay.", ihre Stimme wurde leiser.
,, Ich schmeiße kurz meine Eltern raus und dann komme ich mit Charlie.", ich fing an zu lachen, bejahte das ganze und legte dann auf.

Gut eine Stunde hingen wir dann dort rum und machten die beklopptesten Sachen, die uns gerade so in den Sinn kamen.
Auba machte Millionen von Snapchat Videos, während vollkommen bescheuerte Lieder liefen.
Mo versuchte aus dem Fenster zu springen.

Das Highlight war aber definitiv, unser kleines Konzert auf meiner Garage.
Von meinem Schlafzimmer aus, konnte man nämlich direkt auf die Garage drauf. Die war nämlich sofort unter meinem Fenster.
,, Wir sind die Garagenchiller.", bemerkte Mo lachend, bevor wir uns hinstellten.
Wenn wir standen, sahen uns alle, aber wirklich alle Leute, die am Phönixsee spazieren gingen.
,, One, two, three, four..", zählte Auba vor.
Dann begannen wir laut Highway To Hell zu singen.
Es was total schief. Alle Leute starrten uns komisch an, manche filmten es glaube ich sogar.
Als wir dann mit unserem Konzert fertig waren, riefen wir nur:
,, Gute Nacht, Dortmund.", und verschwanden dann wieder durch das Fenster in mein Zimmer.

Wir lachten ziemlich herzlich. Besonders, wenn wir uns die erstaunten Gesichter der Leute durchs Fenster ansahen.
Ja, manchmal war es ein Vorteil, dass alle einem reingucken konnten. Manchmal nicht. Zum Beispiel, wenn es hier unordentlich war. Genau deswegen, musste ich es hier auch ständig ordentlich halten. Hätte ich ein Haus genommen, in das man vom See aus nicht rein starren konnte, wäre ich vermutlich viel unordentlicher.
Und Ma würde viel öfter durchdrehen, wenn sie mich plötzlich besuchen kam.
Ja, es hatte schon so seine Vorteile und Nachteile.

(1)CHARLIE||Marco Reus FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt