10. Kapitel

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Ein Klingeln an der Tür lies mich aus meinen Gedanken schrecken. "Ich gehe schon" Damit war Zayn verschwunden und kam wenig später wieder. Ein vertrauter Geruch stieg mir in die Nase. "Ähm und du bist?" Hörte ich meinen Bruder fragen. Strahlend stand ich auf und tastete mich voran. "Das ist Jack." Als ich ihn endlich gefunden hatte, schlang ich meine Arme um ihn. Sofort erwiderte mein Freund diese Umarmung. Er roch immer so gut. Bei diesem Gedanken musste ich kichern. "Was ist denn so lustig Kleiner?" Hörte ich Jack dicht neben meinem Ohr schmunzeln. Meine Wangen färbten sich leicht rot, was ich durch die Hitze in meinem Gesicht merkte. "Ich habe nur daran gedacht wie gut du immer riechst." Und schon brach er in Gelächter aus. Ich boxte ihn sanft gegen die Brust, konnte mir aber ein Grinsen nicht verkneifen. "Also warum bist du hier Jacky?" Als ich seinen Spitznamen erwähnte musste ich erneut kichern. "Heute besonders niedlich drauf Li. Gefällt mir." Auch Jack musste leicht lachen. "Ich wollte den Tag mit dir verbringen. Vielleicht ein bisschen in den Park spazieren gehen und dann Eis essen?" Sofort nickte ich. Doch das Räuspern meines Bruders hielt mich auf. "Liam? Hast du nicht etwas vergessen?" Stimmt ja. Traurig sah ich auf den Boden. "Ich wollte eigentlich etwas mit meinem Bruder machen." Doch dieser begann zu Lachen. "Lili das meinte ich nicht. Jack darf ich fragen wo genau ihr hingeht und wann ihr zurück sein werdet? Du musst verstehen, dass ich ziemlich besorgt bin." Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen. "Kein Problem Sir. Wir gehen in den nächsten Park und eine Straße weiter in das kleine Café. Ich denke wir werden gegen spätestens 18 Uhr zurück sein." Jack sprach meinem Bruder gegenüber ziemlich höflich. "Klingt okay. Aber nennst du mich noch einmal Sir dann wirst du Liam vergessen können." Ich musste lachen. Louis hasste es wenn man ihn so höflich behandelte. Er war dafür viel zu "cool". "Ähm sorry." Erwiderte Jack leise und ich lachte einfach weiter. "Komm Jacky lass uns gehen." Ich lächelte noch kurz zu Louis und rief ein "Bis später Zee." In den Raum bevor wir gingen.
Kaum aus dem Haus nahm Jack auch schon meine Hand in seine. Lächelnd liefen wir durch den Park. Ich hörte die Vögel zwitschern und roch den bezaubernden Geruch der Blumen, die blühten. Auch wenn ich nicht sehen kann, konnte ich dennoch meine Umgebung genauso intensiv empfinden wie alle anderen. "Ich bin froh, dass wir hier her gezogen sind." Lächelnd drückte ich die Hand von Jack als ich dies sagte. Bei seiner Antwort konnte man deutlich sein Lächeln ebenfalls heraus hören. "Ich bin auch froh Liam. Denn sonst hätte ich dich ja niemals kennenlernen dürfen." Ein leichter Rotschimmer überzog meine Wangen. Er brachte es fertig mich mit solch einfachen Worten zum erröten zu bringen.

Nach ungefähr einer Stunde spazieren saßen wir nun im Café. Jack war mir gegenüber und wir unterhielten uns, während wir Eis aßen. Naja ich aß und Jack fütterte mich. Was mir echt peinlich war, aber dennoch irgendwie voll süß und ich genoss es sehr. "Liam? Dieser Zayn. Wer war das?" Mir viel der forschende Unterton in seiner Stimme auf, dennoch ignorierte ich ihn. "Ach er hat vor uns in diesem Haus gewohnt und macht jetzt manchmal etwas in unserem Garten." Bei dem Gedanken an Zayn begann ich sofort zu lächeln. "Ähm Liam? Tut mir leid es dir sagen zu müssen, aber ihr habt gar keinen Garten." Geschockt riss ich meine Augen auf. "Aber. Warum ist er denn sonst ständig bei uns?" Nicht dass es mir nicht gefallen würde, dass Zayn bei uns war. Jedoch wollte ich wissen warum man mich angelogen hatte. "Du weist es offenbar nicht. Man erzählt sich, dass in deinem Haus seit ungefähr 50 Jahren niemand mehr wohnt. Der Grund dafür ist ein Geist. Denn vor ca. 100 Jahren starb ein 20 jähriger Junge auf brutalste Weise in diesem Haus. Offenbar spukt er noch immer da herum." Lachend schüttelte ich meinen Kopf. "Ich hätte doch einen Geist in unserem Haus bemerkt Jack. Du bist echt knuffig." Doch meinem Gegenüber war nicht zum Lachen zumute. Ernst fuhr er fort. "Liam ich habe recherchiert. Es gibt Beweise, dass dort jemand gestorben ist vor 100 Jahren. Der Name des Jungen war Zayn Malik." Schockiert sprang ich auf. "Du lügst! Halt deine Klappe! Zayn ist kein Geist." Tränen rannen mir über mein Gesicht. Sofort war Jack bei mir und nahm mich in den Arm. "Es tut mir leid Liam. Bestimmt ist meine Fantasie mit mir durchgegangen. Alles wieder gut?" Schniefend nickte ich. "Können wir jetzt nach Hause?" Sofort stimmte er zu.
Auf dem Weg musste ich die ganze Zeit über seine Worte nachdenken. Ob es der Wahrheit entsprach? War Zayn wirklich ein Geist? Ach quatsch! Er war ein Mensch wie ich. Ich meine ich konnte ihn anfassen und alle konnten ihn sehen. Er ist kein Geist. Wieso sollte er auch einer sein und schon gar keiner, der bereits 100 Jahre alt ist. "Liam wir sind da." Holte mich Jack aus meinen Gedanken. "Danke für den Tag Jacky." Sanft nahm er mich in den Arm. "Kein Problem Kleiner." Nach einem kurzen Kuss auf die Wange ging er dann auch schon. Ich hatte gar keine Zeit die Tür zu öffnen, da zog mich auch schon Zayn durch eben diese ins Haus. "Du wirst dich von Jack fernhalten Liam!" Seine Stimme klang kalt und machte mir Angst. "Nein. Er ist mein Freund. Ich werde mich weiterhin mit ihm treffen." Ein tiefes Knurren kam aus der Kehle meines Gegenübers und lies mich vor Angst zittern. "Mach besser was ich dir sage Liam!" Erneut schüttelte ich meinen Kopf. "Du kannst mir nichts tun." Ich wollte gerade nach Louis rufen, als ich hart gegen eine Wand gedrückt wurde. "Dein Brüderchen ist nicht da und jetzt sag das du dich nie wieder mit diesem Penner treffen wirst." Mit Tränen in den Augen schüttelte ich meinen Kopf. Zum ersten Mal hatte ich echte Freunde. Er kann sie mir doch nicht verbieten. Aber ich hätte lieber auf ihn hören sollen. Denn mit einem "Du hast es so gewollt" lag auch schon seine Faust in meinem Gesicht und wegen des Schocks war ich sofort ohnmächtig. Mein letzter Gedanke war nur noch, dass ich den alten Zayn zurück haben möchte. Den, in den ich mich verliebt habe.

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Wir kommen den Hauptereignissen immer näher.
Leute ich danke euch für die süßen Kommentare. Sie bringen mir immer wieder meine Motivation zurück. Als Dank kommt dieses Kapitel. Wobei das Ende nicht gerade so toll für euch ist.
Also ich widme dieses Kapitel allen meinen Lesern, aber besonders denen, die so süß kommentiert haben im letzten Kapitel. Da ich aber zu faul bin (sorry Leute) und auch zu 1000% Rechtschreibfehler in eure Namen machen würde, fühlt euch angesprochen.

Eure Stef


Ghost ~ ZiamWhere stories live. Discover now