96.Es war schön...

8.6K 325 14
                                    

LUCY

Leicht widerwillig machte ich mich auf den Weg zum Auto und setzte mich entspannt auf die Beifahrerseite um noch ein wenig zu schlafen, weil ich heute morgen immerhin nicht hatte ausschlafen können. Alle drei noch hundemüde schwiegen wir die erste Zeit und irgendwann war ich die Erste die das Schweigen brach: „Es war schön..." murmelte ich abwesend und sah Jake im Rückspiegel lächeln. „Ja, das fand ich auch. So auf die Dauer kann ich dich immer noch echt gut leiden Grayson!" bemerkte er und klopfte mir auf die Schulter.

„Und ich muss sagen, wenn ihr zwei so zusammen haltet seid ihr immer noch scheiße" brummelte Luke und ich und Jake gaben uns ein wohl verdientes High Five, denn Luke nerven war -wie wir beide festgestellt hatten zusammen viel lustiger, sodass wir uns die letzten Tage öfter mal zusammen getan hatten. „Mensch ärger dich doch nicht Lucky Luke, wir haben doch nur unseren Spaß" kicherte ich und kniff ihm in die Wange.

„Okay okay! Themenwechsel!" rief er und wir lachten uns kringelig. „Na gut, ich hab was!" erklärte ich atemlos und versuchte mich zum Ernst zu zwingen. „Nächste Woche ist doch Weihnachten oder? Was macht ihr an den Feiertagen?" stellte ich eine Frage, die mich schon eine ganze Weile beschäftigte. „Nichts, wir sind keine sonderlichen Weihnachtsfreunde" sagte Luke kurz angebunden und ich nickte bestätigend.

„Hab ich mir schon fast gedacht, ich bin auch kein Fan von dem ganzen Mist, und warum? Weil das alles ohne Familie und Freunde nicht so das Wahre ist, aber mir geistert schon seit ein paar Tagen eine Idee im Kopf herum: Hättet ihr zwei nicht Lust am ersten Feiertag zum Essen zu kommen? Ich wollte noch ein paar andere Leute einladen, sodass wir eine muntere fröhliche Runde werden aber was haltet ihr denn davon? Würdet ihr kommen?" unterbreitete ich ihnen meinen Vorschlag und fuhr mir nervös über die Jeans.

Ich sah kurz, wie die beiden Brüder Blicke tauschten, ehe sie im Einklang mit den Schultern zuckten. „Klingt nicht übel, wen wolltest du denn alles einladen?" fragte Luke vorsichtig und ich dachte noch einmal darüber nach. „Ich dachte so an euch, Isii und Liam scheiden beide aus, weil sie über Weihnachten mit ihren Eltern wegfahren, Irene und wenn sie da ist auch evt Mandy. Außerdem natürlich Onkel Mickey, Andrei und Tom und seine Schwester -seine Mum arbeitet wahrscheinlich wieder denke ich..." zählte ich auf und stellte fest, das die Liste gar nicht so kurz war, alles in allem wären wir 10 Leute wenns hochkommt, ziemlich ungewöhnlich dafür, dass Weihnachten normalerweise für Jayden und mich die Tage gewesen waren an denen wir die Tür fest verschlossen hielten und uns auf dem Sofa einigelten.

„Wieso dieser komische Tom? Dieser Typ ist mir suspekt" nörgelte Luke sofort und ich setzte mich augenblicklich auf. „Sei still! Was weißt du schon von Tom...Er hat es auch nicht wirklich besser als wir" zischte ich und versuchte mich nicht aufzuregen. „Willst du wissen wie ich Tom kennen gelernt habe? Er stand als 11 jähriger grün und blau geprügelt bei Mickey vor der Tür und wollte boxen lernen um keine Angst mehr vor seinem betrunkenen Vater haben zu müssen! Er bekommt keinen Cent Taschengeld, weil sie so schon kaum über die Runden kommen und er alles was er hat für seine kleine Schwester ausgibt....Tom ist weder suspekt noch komisch, er ist nur arm Luke" sagte ich bitter und starrte aus dem Fenster.

„So habe ich das doch überhaupt nicht gemeint Prinzessin...Von mir aus, dann versuche ich Tom eben bei diesem Weihnachtsessen besser kennen zu lernen wenn dir das so wichtig ist...aber ich hoffe ich muss mir keine Geschenke ausdenken?" fragte Luke plötzlich fast schon panisch und ich grinste. „Du und denken? Also Schatzii...sei mir nicht böse aber überfordere dich nicht gleich nur für ein paar Geschenke" verarschte ich ihn eiskalt und lächelte zuckersüß, während Jake vor lachen fast verreckte.

„Nein aber ernsthaft, du musst dir keine Geschenke ausdenken- wirklich nicht" versprach ihm und er nickte nur misstrauisch. „Und ich muss mich auf nicht aufhübschen oder einen scheiß?" stellte er sicher und ich lächelte sanft. „Nein, du bist gut so wie du bist Luki" versicherte ich ihm und strich ihm kurz über den Handrücken. „Dann würde ich sagen, kommen wir auf jeden Fall, ein leckeres Essen lassen wir uns sicher nicht entgehen und von dir kriegt man auch nie genug" schleimte er und ich rollte irgendwie doch geschmeichelt mit den Augen.

„Jake? Bist du auch damit einverstanden?" ging ich sicher und der 14 Jährige hob nur die Daumen, ehe er sich wieder seinem Handy zuwandte und mich und Luke weiter plappern lies. Aufgeweckt unterhielten wir uns bis zum Fahrerwechsel und danach dann, quengelte eigentlich nur noch Luke an meinen Fahrkünsten -die mindestens so gut waren wie seine- herum und ich verteidigte mich mehr oder weniger leidenschaftlich. Alles in allem waren wir etwas früher als geplant daheim und schweren Herzens trennte ich mich von dem Dunkelhaarigen vor meiner Wohnungstür und verabschiedete mich viel herzlicher als noch vor ein paar Tagen von Jake.

Ich glaubte irgendwo war auch genau das Lukes Ziel gewesen, mich und Jake etwas näher zu bringen, denn auch wenn er versucht hatte das Misstrauen mir gegenüber zu verstecken so war es mir trotzdem aufgefallen. Misstrauen, das allerdings irgendwann innerhalb des Ausflugs verflogen war. Noch immer leicht beschwingt kramte ich meine Schlüssel hervor, schloss die Tür auf und joggte die Treppen hoch um jetzt auch endlich meinem Bruder und dem Rest von der Idee zu erzählen, die ich Luke eben schon vorgestellt hatte.

„Ich bin wieder da!" kreischte ich fröhlich und stellte meine Sachen erst Mal bei Seite um den Stimmen zu folgen, die ich aus dem Wohnzimmer schallen hörte. „Lucy!" rief Jayden als erster und fiel mir glücklicherweise ohne zu zögern um den Hals. „Na wie wars? Lebt dein Lover noch oder hast du ihn umgebracht" witzelte er und reichte mich sofort an seine Freundin weiter, die mich sanfter in die Arme nahm und leise feststellte, das ich glücklich aussah. „Es war....schön und Jaaa Jay, sie sind alle lebend heimgekommen" grummte ich und drückte auch Mandy an mich, die wie aus Reflex nach meiner Hand griff.

„War nur eine Frage Kleines" versuchte er mich zu beschwichtigen und ich streckte ihm die Zunge raus. „Wir machen übrigens dieses Jahr ein großes Weihnachtsessen, Iri und Mandy -ihr seid auch eingeladen! Am ersten Weihnachtsfeiertag" platzte es aus mir heraus und alle drei sahen sie mich überrascht an. „Ja...Weihnachten ist für Familie und Familie muss nicht immer blutsverwandt sein, also warum nicht" rechtfertigte ich mich und lächelte leicht. „Du bist wirklich ziemlich verliebt aber okay...klingt ja nicht mal übel" willigte Jay ein und hastig weihte ich die anderen ein um so bald wie möglich alles in trockenen Tüchern zu haben.

Wie ich gehofft hatte konnten alle kommen und sogar Tom hatte fest zugesagt und würde wie gedacht Stella mitbringen. Ich freute mich schon jetzt auf die Kleine und insgesamt auf das ganze Essen, denn wer weiß vielleicht würde es wirklich funktionieren und wir hätten einen schönen Abend?

_______________________


Soo eigentlich wollten wir ja fertig werden mit Slab aber irgendwie zieht das ganze sich doch noch ein bisschen weil ich noch was einbauen will :)

Damit endet dann jetzt auch die Lesenacht und ich hoffe ich konnte euch zufrieden stellen

ALG eure Nickiii


She loved a Badboy *completed*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt