Nachdem Louis und ich erfolgreich seine Schuhe schmutzig gemacht hatten, führte er mich aus der Garderobe, da er mir etwas zeigen wollte.

„Sind wir bald da?", fragte ich ungeduldig, während ich bemerkte, dass ich den Orientierungssinn eines Regenwurms hatte.

„Da gerade aus, dann sind wir da!", begeistert zeigte Louis mit dem Zeigefinger vorwärts.

Endlich begriff ich was er mir zeigen wollte, hier konnte man auf die Bühne gelangen. Ich erhöhte das Tempo und war erstaunt, dass man hier ohne Probleme auf die riesen Bühne gelangen konnte. Mir stockte der Atem, als ich all die leeren Plätze sah, die später von Fans eingenommen würden. Es war ein unglaubliches Gefühl hier zu stehen. Ich stellte mir automatisch vor, wie es wohl wäre, wenn all diese Leute, die später hier kreischen werden mich anfeuern würden. Mit Gänsehaut, schloss ich die Augen drehte ich mich einmal begeistert im Kreis. Natürlich lachte Louis laut auf, als ich über meine eigenen Füße stolperte und zu Boden ging.

„Alles klar?", fragte Lou besorgt, nachdem er mich kurz ausgelacht hatte und mir hilfsbereit die Hand hin hielt.

Dankbar ließ ich mich von ihm auf helfen und wollte mich gerade aufregen, weil er mich ausgelacht hatte, als uns jemand unterbrach.

„Louis! Wo sind die Andern? Du warst schon bei Lou? Wir haben ausgemacht, dass wir noch einmal den Ablauf durchgehen, bevor sie euch stylt", ein etwas älterer Mann, der ziemlich gestresst aussah, fuhr sich frustriert durch die kurzen grauen Haare „. Wie auch immer geh die anderen Jungs holen!" Über sein Headset diskutierte der Typ nebenbei lautstark mit einer andern Person, während er Louis einen erwartungsvollen Blick zuwarf.

„Ich geh schnell die Jungs holen. Wenn du magst kannst du hier warten und dich ein bisschen umsehen", kaum hatte Lou das gesagt verschwand er in die Richtung, aus der wir gekommen waren.

Wie eine verrückte tanzte ich noch ein bisschen auf der Bühne herum, wobei ich noch einmal auf die Nase fiel. Nach einer Weile, beschloss ich heraus zu finden was es hier noch zu entdecken gab, was keine gute Idee war, da ich nachdem ich durch ein paar Gänge geirrt war, nicht mehr wusste wo ich war.

„Entschuldigung, wie komm ich am besten zur Garderobe der Jungs?", fragte ich eine Frau, die mir entgegen kam und wohl zu Security Team gehörte.

Skeptisch sah mich die Dame an und fragte: „Und wer genau bist du?"

„Ich bin Len- ähm... Melissa Whitelaw, die äh... Freundin von Niall", es war seltsam sich als Melissa und Freundin vom Ozean Dieb vorzustellen.

„Backstage-Pass?"

Genervt darüber, dass die Frau nicht in vollen Sätzen mit mir sprach und mich so böse ansah, griff ich in meine Hosentasche.

„Scheiße!", fluchte ich als ich merkte, dass das Kärtchen, das ich vorhin eingesteckt hatte nicht mehr da war.

Grob packte die Frau mich am Oberarm und zog mich mit sich, während sie mich fragte, wie ich es hier rein geschafft habe.

„Nein! Ich hab ja so ein Pass-Dings, es muss mir vorhin aus der Tasche gefallen sein!", versuchte ich zu erklären, doch sie hörte mir nicht zu.

Irgendwann erreichten wir eine Türe, die die große Frau öffnete, mich grob hinaus schupste und sie gleich wieder schloss. Völlig perplex starrte ich auf die geschlossene Türe, so etwas konnte auch nur mir passieren.

„Oh mein Gott! Ist das nicht Melissa?"

„Da ist Nialls Freundin!"

„Melissaaaaaaaaaaaaa!"

„Bringt die Schlampe um, sie hat mir meinen Mann aus gespannt!"

Geschockt drehte ich mich langsam um, zwei Meter vor mir befand sich eine Absperrung, die anscheinend um das ganze Stadion aufgestellt war, doch da sich alle Mädchen kreischend dagegen lehnten, war ich mir nicht sicher wie lang die Absperrung noch halten würde. Die Schreie nach Melissa wurden immer lauter und immer mehr Handys wurden in meine Richtung gehalten.

Fast direkt neben mir stand ein junger Mann, auf dessen Shirt „Security" stand, der schien etwas überfordert mit der Situation zu sein, denn er schaute mich nur nachdenklich an.

Mein Blick wanderte wieder zur Menge und als ich mir ein nur zugut bekanntes Gesicht sah, traute ich meinen Augen nicht. Emily war hier? Aber wieso? Sollte sie nicht Zuhause sein und mit meiner Familie und womöglich auch mit der Polizei nach mir suchen? Ihr konnte es ja nicht so egal sein, dass ich weg war. Ich durchsuchte meinen Kopf nach logischen Erklärungen, warum sie hier war. Doch das brauchte ich gar nicht, denn im nächsten Moment, drehte sich das Mädchen, das neben ihr stand in meine Richtung.

Sie starrte mich direkt an.

Mit offenen Mund und geweiteten Augen sah ich mich selbst an.

Da stand sie, Leni, neben ihrer besten Freundin Emily und durchlöcherte mich mit ihren Blick.

Careful what you wish forWhere stories live. Discover now