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„Das ist der Hammer, Sirius." Sirius lacht auf. „Den Hammer würde ich es jetzt nicht unbedingt nennen." Ich blicke zu meinem Vater, der in die Leere lächelt. „Du bist als erster Zauberer deiner Zeit aus Azkaban ausgebrochen! Natürlich ist das der Hammer." - „Es war schon nicht schlecht.", Sirius grinst und legt eine Karte aus. Wir sitzen am Esstisch und spielen eine Art Zauberer-Poker. „Ich komme immernoch nicht darüber hinweg, dass ihr beiden die Karte des Rumtreibers mitentworfen habt.", meint Fred kopfschüttelnd. „Ihr wart uns gute Nachfolger, habe ich mit zu Ohren kommen lassen." Fred und George grinsen über beide Ohren. „Wir halten Filch ganz schön auf Trapp." - „Ja, McGonnagal ist es sogar mittlerweile Leid, uns Strafarbeiten aufzutischen, weil sie weiß, dass wir eh nicht daraus lernen." Mein Vater lacht auf. „Das kommt mir irgendwie bekannt vor.", er blickt zu Sirius, der nicht einmal versucht, jede Schuld von sich zu weisen. „Sie hat bei uns am Anfang tatsächlich versucht, uns zu erziehen.", erzählt Sirius. „Hat nie etwas genützt."

„Du musst später mal ein Auge auf unsere Produkte werfen.", sagt George in gedämpften Ton zu Sirius, der direkt neben ihm sitzt. „Nur sag unserer Mutter nichts davon." - „Was soll er mir nicht sagen?" Mrs. Weasleys Stimme dröhnt durch das Esszimmer und die Zwillinge zucken zusammen. „Nichts, Mom.", sagen sie im Chor. „Könntet ihr mir alle den Gefallen tun, und eure Pause endlich beenden? Es scheint als seien alle Vorhänge in diesem Haus voller Doxies. Fred, George, Emilia. Wärt ihr so nett, und würdet bitte Ginny und Ron im Wohnzimmer ablösen?" Die Zwillinge seufzen genervt und ich nicke. „Na klar.", meinte ich in meinem gewohnt freundlichen Tonfall. George wirft seine Karten vor sich auf den Tisch. „Die Arbeit ruft.", meint er zu Sirius und meinem Vater und zieht seinen nicht vorhandenen Hut vor ihnen.

„Ihr müsst einfach mit dem Zeug hier auf die Vorhänge sprühen", Ginny macht es vor und hält sich dabei Mund und Nase zu. „Nur nicht einatmen.", erklärt sie uns. „Dann kommen sie raus." Im selben Moment schießen drei kleine dunkle Gestalten aus den Vorhängen und fliegen keifend auf Ginny zu, die nicht zögert und sie gleich mit einem Nebel der schwarzen Substanz in ihrer Flasche bestäubt. „Das Doxyzid betäubt sie." Die kleinen Gestalten stoppen in der Luft und segeln seelenruhig auf den dreckigen Holzboden zu. Ginny geht in die Hocke, nimmt zwei der Doxies an ihren Beinchen und wirft sie in einen dicken, staubigen Sack. Ich knie mich neben sie, und hebe das dritte Doxy auf, das mich mit offenen Augen anstarrt und hilflos einen Flügel langsam hin und herschwingt. Behutsam nehme ich das Geschöpf auf meine Hand und betrachte es näher. Es könnte so schön sein, wenn sein kleiner Körper nicht mit schwarzen Haaren bedeckt wäre. Es hat jeweils 2 Paar Arme und Beine und ein schwarzes, glänzendes paar Flügel, die sanft gegen meine Handfläche schwingen. „Was passiert mit ihnen?", frage ich und blicke hoch zu Ginny, die wieder auf ihren Beinen ist. „Mum entsorgt sie. Frag mich nicht." Sie zieht einen Gummihandschuh aus und zupft dann an den Fingern des nächsten Handschuhs. „Hier. Bitteschön." Sie hält mir die Handschuhe hin und ich nehme sie mit meiner freien Hand an. „Danke.", meine ich, als Ginny sich die Hände reibt und streckt. „Ne Scheißarbeit ist das. Eben hätte mich fast einer gebissen." - „Musst du besser aufpassen. Ich hab dir dreimal gesagt, geh einen Schritt weiter zurück." Die Zwillinge und ich drehen uns gleichzeitig um, als aus dem anderen Ende des Raumes Rons Stimme zu hören ist. „Halt du mal schön die Klappe, Ronald. Doof rumsitzen und die ganze Zeit zugucken und blöde Kommentare machen kann ich auch." Ginny funkelt ihren Bruder böse an, der sich auf dem Sofa streckt und aufsetzt. „Ich hab nur ne Pause gemacht." - „Ne Pause von drei Stunden!" Ginny löst den Knoten ihres Halstuches und hält mir das verdreckte Tuch hin. „Bind dir das um Mund und Nase." Ich nicke und nehme es mit einem Finger an.

Wortlos stapft Ginny aus dem Raum und lässt uns mit Ron und dem Doxyproblem alleine. Ich wiege das kleine Geschöpf in meiner Hand, ehe ich es vorsichtig zu seines gleichen in den Sack lege. Als ich aufstehe stehen Fred und George schon mit Handschuhen und Tüchern bereit, die Sprühflaschen in den Händen. „Was meinst du, wofür man das Zeug alles nutzen kann?" - „Doxyzid?" Fred schüttelt den Kopf. „Das Gift von diesen Viehchern." - „Du meinst?" - „Ich meine." Die Zwillinge schauen sich mit einem Blick an, den nur Zwillinge untereinander austauschen können. Als wüssten sie, was der andere gerade denkt und als dachten sie genau das gleiche. „Du bist brillant." Fred grinst und die beiden schlagen sich ab. Ich schaue mir das Spektakel amüsiert an, während ich mich ebenfalls einkleide. Bevor wir überhaupt anfangen konnten, lässt Ron schon aus dem anderen Ende des Raumes ein lautes Schnarchen von sich hören.

𝕝𝕠𝕤𝕥 𝕒𝕟𝕕 𝕗𝕠𝕦𝕟𝕕 - die Tochter des letzten Rumtreibers ➵ Fred WeasleyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt