Kapitel 10

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"Und deswegen gehen wir jetzt zu ihr und erzählen ihr alles."

Ich entfernte mich schnell von ihm und sah ihn entsetzt an.
Das kann er doch nicht machen!

"Ganz bestimmt nicht!", schrie ich ihn an und sah wütend zu ihm.

Jetzt war er verwirrt.

"Und wieso nicht?"

Das konnte ich ihr nicht antun. Nein! Lieber sterbe ich anstatt meine beste Freundin zu hintergehen.

Ich musste eine Entscheidung treffen auch wenn ich leiden würde!
Ich wischte mir meine Tränen weg und sah Jayden kalt an.

"Wieso sollten wir? Okay, wir haben uns geküsst aber das heißt gar nichts! Ich empfinde für dich nichts und ich bezweifle, dass du für mich was empfindest!"

Erst sah er mich traurig an, so dass sich mein Herz in tausend Stücke zerreißte.
Meine Tränen kamen wieder hoch, doch ich durfte nicht weinen, nicht jetzt. Ich musste stark sein! Für Emily.

Jayden wurde wütend und seine Augen wurden dunkler, wie je zu vor.
Er spannte sich an und seine Hände ballte er zu Fäuste.

Jayden machte sein Mund auf, doch es kam nichts raus.

Er schubste mich zur Seite, um die Tür auf zumachen.
Doch bevor er die Tür zuknallte, drehte er sich um.

"Du Schlampe", zichte er und knallte die Tür laut zu.

In mir zerbrach alles. Meine Brust zog sich zusammen, so dass ich kaum noch Luft bekam.
Ich glitt an der Tür runter und fing an laut zu weinen.
Ich würde sein Blick nie vergessen. Er verabscheute mich! Er hasste mich!

Aber ich bereute es nicht!

Er ist ein Arschloch.

Und du liebst dieses Arschloch!

Na und! Dafür werde ich meine Freundin nicht verlieren. Es würde mehr schmerzen.
Freunde kommen und gehen, aber Emily bleibt immer an meiner Seite!
Das hatten wir uns versprochen, als wir klein waren.
An meinem 13.Geburtstag.

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Ich weiß nicht wie lange ich an der Tür gelehnt saß aber es dämmerte schon.
Das heißt, ich kann Emily heute nicht besuchen.
Jayden wollte ja noch zu ihr.

Jayden.....

Du musst ihn vergessen!

Ist leicht zu sagen!

Ich weiß das ist schwer aber es wird sich lohnen! Hast du doch selber gesagt.
Glaub mir, sonst wirst du noch mehr leiden!

Du hast recht! Aber wie soll ich das hinbekommen? So stark bin ich doch gar nicht...

Da vergisst du was! Erinnerst du dich nicht an letztes Jahr?

Hä? Was war denn da?

Du bist so ein Hohlkopf, weiß du das?

Du hast dich gerade selber beleidigt, weiß du das?

Ha-Ha witzig!
Als du erfahren hast, naja du weißt schon, dass mit deiner M-Mutter.

Plötzlich machte es Klick in meinem Kopf. Sofort spannte ich mich an und meine Wut-Tränen rollten über meine  feuchte Wange.

Es tut mir leid Avery, ich wollte n-nicht deine Wunde salzen..

Ich schon Okay. Und du hast recht! Ich meine ich habe meine Mutter ermordet!
Das kann ich mit links überstehen.

Sag das nicht so! Du bist doch gar keine Schuld an ihr Tod!

Doch! Ich bin Schuld! Ich alleine! Merkst du es nicht? Nicht mal mein eigener Vater will mit mir zu tun haben!

Gar nicht wahr! Er arbeitet viel!

Denkst ich kauf das ab? Ich bin nicht mehr 7! Sondern 17. Verarschen kann mich keiner mehr!

Es wird wieder zeit, meine Mauer wieder aufzubauen!

A-avery, du bist gerade nicht im klaren Verstand.

Ich ignorierte die Stimme in meinem Kopf und ging hoch in meinem Zimmer.
Was ich jetzt brauche ist, kalt zu duschen.

Damit du genauso kalt wirst?

Halt die Klappe!

Ich suchte mir eine Jogginghose, ein Shirt  und schwarze Unterwäsche aus und ging ins Bad.

Dort ging ich unter die Dusche und ließ das eiskalte Wasser auf mich prasseln.
Es tat gut, denn es kühlte meine offenen Wunden ab.

Nach einer Stunde machte ich die Dusche zu und zog mich an.

In meinem Zimmer angekommen machte ich meine Hausaufgaben.
Als ich auf die Uhr sah, zeigte es 20:27.

Ich setzte mich auf mein Bett und schrieb noch Emily, dass ich nicht kommen konnte, weil ich eingeschlafen bin.

Dir fiel nichts besseres ein?

Wenn du eine bessere Idee hast, hör ich dir gerne zu.

* * * * * * * * * * * *

Das heißt wohl Nein.

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Nächster Morgen

Drrrr Drrrr Drrrr

Scheiß Wecker.

Was kann er dafür!

Auch schon wach? Und dann auch so munter am frühen Morgen?

Immer doch!

Ich ging ins Bad und machte mich fertig.

Heute zog ich eine schwarze, zerrissene Jeans an und ein weißes lockeres T-shirt.
Darüber eine schwarze Statement Kette und Lederjacke.
Meine Haare ließ ich offen und verwuschelte(?)  sie etwas unordentlich.

In der Küche angekommen machte ich mir einen Cafe.
Ich brauche viel Kraft heute.

Aus dem Kühlschrank nahm ich mir noch einen Apfel und zog meine schwarzen Lederboots an.

Nach 10 Minuten Fahrt parkte ich auf meinem Stammplatz.

Ich ging durch den Schulhof und entdeckte keine Emily.
Gestern Abend hatte sie mir noch geschrieben, dass sie kommt. Mit Jayden.

Ich machte mich auf den Weg zum Mathe Unterricht.

Emily war auch nicht im  Klassenzimmer.

Wo bleibt die denn?

In diesem Moment ging die Tür auf und eine grinsende Emiliy kam auf mich zu.

Andere sahen komisch zu ihr, was ich gut verstehen kann, denn ihr breites Grinsen war echt breit.

Dein Ernst? Ihr breites Grinsen war echt breit?

Klugscheißer!

Sie setzte sich neben mich auf den Platz aber ihr Grinsen war immer noch da.

Ich musste einfach mit Grinsen.
Ihres steckte mich an.

"Darf ich dich fragen wieso du so grinst?"

Ich zog eine Augenbraue hoch, als sie mir nicht antwortete und ihr grinsen noch breiter wurde, wenn es überhaupt geht!

Sie kam mir näher und flüsterte :

"Jayden und ich haben gestern miteinander geschlafen."

Heart's DesireWhere stories live. Discover now