DAY 11 Part II

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ELIZABETH POV

Ich kann nicht glauben wo ich mich befinde. Würde Jayden mich in diesem Moment nicht halten, wäre ich sicher schon längst auf die Knie gesunken. "Ich dachte ich werde nie wieder her kommen." Schluchze ich leicht gegen seine Brust. "Mir ist also die Überraschung gelungen?" lächelt er mich unsicher an. Ich nicke so schnell es geht und schaue anschließend in seine dunklen Augen. "Mehr als das, Jayden. Das ist das beste was je jemand für mich getan hat. Ich bin dir so unendlich dankbar." Stammele ich vor mich hin und drücke ihn noch ein letztes mal. "Lass uns reingehen." Schlägt er vor und zieht mich hinter sich her.
Wir steigen die fünf kleinen Stufen zur winzigen Terasse nach oben. Die Tür hat eine hölzerne Vergitterung vor der eigentlichen Tür, zum Schutz vor Insekten. Bevor Jayden sie allerdings öffnet, tritt er ein Paar Schritte zurück und schaut zu Boden. "Was suchst du?" Frage ich verwirrt und suche ebenfalls den bläulichen Dielenboden unter uns ab.
Er antwortet nicht, sondern bückt sich einfach um ein loses Holzbrett zu heben und darunter einen Schlüssel hervor zu holen. Mit wackelnden Augenbrauen schwingt er die Schlüssel in der Hand, was mich zum lachen bringt.
Jayden schließt die Tür auf und lässt mir den Vortritt. Strahlend laufe ich rein und sehe mich um. Nichts hat sich verändert. Wie ein kleines Kind durchstöbere ich alle Zimmer. Alles ist an seinem Platz. Ziemlich verstaubt, aber trotzdem da. Mein Herz hämmert wie verrückt gegen meine Brust und das ausnahmsweise ist Jayden nicht der Auslöser.
Was war das gerade für ein Gedanke?
Ich verlasse verwirrt das Badezimmer in dem ich mich befinde und suche nach ihm. Schnell finde ich Jayden im Schlafzimmer meiner Eltern wieder. Er kniet vor ihrem Kleiderschrank und fummelt unten im Schrankboden rum. "Was machst du da?" Frage ich ihn neugierig und setze mich auf das Bett. "Hier ist ein kleiner Tresor." Nuschelt er vor sich hin und hebt eine kleine metallische Box hoch. "Und was ist da drin?" Jayden gibt einen Pin ein und holt eine schwarze Kreditkarte zum Vorschein. "Morgen wird ein langer Tag. Wir haben nichts mehr bei uns." Nickend seufze ich und lasse mich nach hinten sinken. "Es ist so schön hier." Spreche ich meine Gedanken laut aus. Im Augenwinkel sehe ich wie Jayden den Tresor wieder in den Schrank stellt und sich dann erhebt. Er kommt lächelnd auf mich zu und legt sich neben mich. Wir schauen beide an die Decke, unsere Beine immer noch den Boden berührend.  "Da hast du recht." Stimmt er mir zu.

"Jayden, oh mein Gott, schau mal. Mir passt das Kleid meiner Mutter. Damals hab ich es immer angezogen aber es hat nicht gesessen." Quietsche ich aufgeregt als ich in den Flur komme und an mir runter sehe.
Das Kleid ist weiß, und besteht aus einem federleichten Stoff der mir bis zu den Knien geht. Es ist ein Strandkleid aus den achtziger oder vielleicht doch schon neunziger?
Als ich hoch sehe, entdecke ich Jayden der mich hinter dem Küchentresen anschaut. "Du siehst toll aus, Beth." Lächelt er mich an. "Sicher? Ich finde es ist immer noch ein bisschen zu groß." Murmel ich und drehe mich einmal im Kreis. Wieder schaue ich zu Jayden der mich gebannt mustert. "Es sitzt perfekt." Antwortet er mir mit einer sanften Stimme, die mein Puls wieder zum rasen bringt. Jayden folgt mir in das Zimmer meiner Eltern. "Du solltest duschen gehen. Das Salz in deinen Haaren sollte raus." Er nimmt eine Strähne zwischen seine Finger und begutachtet sie grinsend. "Aber ich hab gar nichts zum umziehen. Das ist ekelhaft."
Ich öffne erneut den Kleiderschrank meiner Eltern und suche nach irgendwelchen Klamotten. Unterwäsche kann ich allerdings nicht auswendig machen. Jayden lacht hinter mir. "Wie wäre es mit der hier?"  Er hält Reizunterwäsche die er wohl aus der Kommode neben ihm herausgezogen haben muss hoch. Ich weite meine Augen. "Jayden! Leg das sofort weg!" Quiecke ich und verstaue die Wäsche wieder in die oberste Schublade. Jayden grinst mich wissend an. "Ich bin traumatisiert für mein gesamtes Leben." Jammere ich vor mich hin und setze mich auf das Bett. "Wieso?" Schmunzelt Jayden als er sich neben mich setzt. "Jeder Mensch hat früher oder später Sex. Auch deine Eltern. Immerhin bist du dadurch erst entstanden." Wieder quieke ich erschrocken auf und vergrabe das Gesicht in meinen Händen. "Hör auf Jayden. Ich will mir meine Eltern nicht dabei Vorstellen." Er hört nicht auf zu lachen. "Was ist? Ist dir das Thema unangenehm?" Seine Stimme klingt ziemlich amüsiert. "Ja, und jetzt halt deine Klappe, Wrieth." Ich haue ihm gegen die Brust und lache dann mit. "Du bist süß, Bethy." Grinst er mich an.
Er hat dich vor einigen Stunden verdammt nochmal stehen lassen.
"Bin ich das, Ja?" Frage ich ihn greizt und will mich erheben doch Jayden hat wohl andere Pläne, denn er zieht mich an meiner Taille zu sich. "Was hast du auf einmal?" Schmunzelt er vor sich hin. Ich sehe zu ihm runter, nicht in der Lage mich zu befreien. „Du bist ein Arsch und es ist mir gerade wieder eingefallen." Ich möchte mich abwenden als er mich lachend wieder zu sich dreht. „Nicht so schnell. Ich habe dich eben mit dem Haus hier überrascht und jetzt bin ich ein Arsch?" Ich spüre wie er beginnen möchte mich zu kitzeln. „Oh nein." Ich schüttele den Kopf. So gut es geht versuche ich mich zu wehren. Ich habe es sogar geschafft von seinem Schoß runter zu kommen und mich neben ihm auf das Bett zu retten, doch es bringt mir nicht viel. Nun hat er nämlich die Macht sich auf mich drauf zu stürzen. "Oh mein Gott, Jayden du bist so schwer!" Lache ich atemlos, als ich sein komplettes Gewicht auf mir spüre. "Du willst doch jetzt nicht verschwinden?" Grinst er verschmitzt und sieht mir direkt in die Augen.
Er bringt mich noch um den Verstand.
Am liebsten würde ich ihn fragen warum er mich abgewiesen hat. Spielte er nur mit mir?
"Bethy." Ich wache aus meinen Gedanken auf und starre gerade Wegs in die strahlenden dunklen Augen über mir. "Hm?" Antworte ich fast tonlos. "Wieso könnten Grace und Lewis nicht früher zusammen kommen." Lächelt er sanft und streicht mir über die Wange. „Ich wünschte wir hätten mehr Zeit gehabt uns normal kennenzulernen." Ich runzle die Stirn. „Warum sagst du das immer?" Frage ich ihn. Es verletzt mich wenn er sowas sagt und nicht endlich den ersten Schritt macht. Ich bin mir sicher, dass er in wenigen Sekunden wieder zum Idioten montiert und mich abblockt. „Weil ich gerne gewusst hätte zu was das geführt hätte." Er fährt mit seinen Fingerspitzen die Konturen meiner Lippen nach. Ich bemerke erst jetzt wie unregelmäßig meine Atmung eigentlich ist. „Was glaubst du wäre passiert?" Er legt den Kopf schräg. „Du meinst wenn wir nicht hier festsitzen, sondern unser normales Highschool Leben führen würden?" Ich nicke. Einen Moment denkt er nach. „Wahrscheinlich würden wir beste Freunde werden." Ich sehe ihn entrüstet an. Freunde? Nur Freunde?
Er grinst und senkt seinen Blick. „Bis wir uns betrunken auf einer Party davon schleichen würden weil uns die anderen nerven und dann irgendwo in Ruhe was miteinander haben würden."  Sofort steigt mir die Hitze ins Gesicht und ich wende nervös meinen Blick ab. Warum sagt er das?
Ich habe leider keine zeit lange darüber nachzudenken, weil er mir im nächsten Moment näher kommt. Mein Atem verunregelmäßigt sich und ich kann nicht aufhören auf seine Lippen zu schauen. Diese Lippen die ich endlich berühren will.
"Jayden, ich-" Murmle ich als seine Lippen nur noch ein Hauch von meinen entfernt sind. Ein immer breiter werdendes Lächeln ziert sein Gesicht.
Und doch, kurz bevor seine Lippen meine berühren können, hören wir ein lautes knacken unter uns.
Im nächsten Moment schreie ich lachend auf als das Bett entschließt den Geist auf zu geben und Jayden und ich an der Kante runterfallen und den kühlen Dielenboden berühren.
Lachend liegen wir auf dem Boden und schauen was geschehen ist. Tatsächlich ist eines der Beine vom Bett abgebrochen. Kopf schüttelnd setzte ich mich hin und lasse mich danach von Jayden hochziehen. "Ich glaub' das nicht." Lacht er immernoch heiser und mustert das Bett nochmal. "Ist nicht so schlimm. Wir schlafen auf der Sitzecke, wo ich früher immer geschlafen habe." Ich ziehe ihn hinter mir her in den Wohnraum. Gemeinsam klappen wir das Sofa aus und legen uns die Kissen zurecht.
Ich gehe schnell duschen während Jayden unser Bett zuende macht.
Hätten wir uns geküsst wäre das Bett nicht dazwischen gekommen?
Definitiv.
Warum kann der liebe Gott nicht einmal auf meiner Seite sein!
Vor mich hin grinsend verlasse ich das Badezimmer mit einem Nachthemd meiner Mutter. Jayden sitzt schon auf unserem provisorischen Bett und schaut an die Decke.
Er sieht so unglaublich niedlich aus wenn er in Gedanken ist.
Ob ich es möchte oder nicht, langsam muss ich mir wohl was eingestehen.
"Ich hab' jetzt die Bettdecke aus dem Schlafzimmer genommen. Ich hoffe dich stört das nicht das wir uns eine teilen? " Mein Herz springt wieder gegen meine Brust. "Nein, alles gut."
Ich bin auf dem besten weg mich in diesen Idioten zu verlieben.

***

Ich hoffe es hat euch gefallen :)

Überarbeitet am 07.01.2019

Instagram: @ vicky_vas

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