Teil 7) In vino veritas

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"Dicker.." Michael blinzelte. In seinem Kopf donnerte es. "Dicker!" Er hob den Kopf an und realisierte, dass sein Handy auf dem Nachtschrank vibrierte. Grummelnd griff er danach und drehte sich auf den Rücken.

"Mhh?"

"Alter, 12 Uhr, ich steh draußen."

"Djorki?"

"Warum klingst du, als ob du noch im Bett liegst?"

"Ich bin hellwach. Gib mir 'ne halbe Stunde."

"Dein Ernst? Ich komm hoch."

"Nein man!" Michael legte genervt sein Handy zur Seite. Konstantin hatte aufgelegt. Stöhnend setzte er sich auf und sah sich im Raum um. Vor seinem inneren Auge lief ein Film vom letzten Abend ab. Er fragte sich wann Mélanie gegangen war.

Es klopfte und Michael quälte sich aus dem Bett. Er öffnete die Tür und ging zurück in den Raum.

"Alter, jetzt zieh dir was an!" Konstantin rollte mit den Augen und betrat das Zimmer.

"Ich bin dabei!" Michael ging genervt ins Badezimmer, während Konstantin es sich auf dem Sofa gemütlich machte und irritiert auf den Tisch guckte, auf dem mehrere Teller, mehrere leere Weinflaschen und zwei Weingläser standen.

"Hattest du Besuch?" Aber Michael hatte schon die Dusche angemacht und konnte ihn nicht hören. Konstantin griff nach dem Hörer und wartete bis jemand abnahm. "Hallo, Zimmer 719, ich hätte gern einen doppelten Espresso, einen RedBull ohne Zucker und eine Packung Marlboro. Danke!"

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Mélanie saß neben Seti am Loungeempfang und stützte ihren Kopf auf ihre Hand. Sie hatte mit Nonna zusammen die Tische gesäubert und das Frühstück weggeräumt und wartete nun bei Seti auf ihre Mittagspause. Sie hatte keinen Appetit, sie wollte einfach nur duschen und ihre Zähne putzen.

"Mach dir doch noch einen Kaffee." Seti sah Mélanie grinsend an.

"Merkt man mir an, wie es mir geht?"

Seti lachte. "Ein bisschen, aber nicht schlimm. Du wirkst nur ein bisschen müde."

Mélanie schüttelte den Kopf. "Ich komm mir so unprofessionell vor." Sie stand auf und ging zur Kaffeemaschine in der Lounge. Als sie zurück kam, telefonierte Seti und Lena stand am Empfang. "Frau Dubois, ich hoffe Sie haben einen entspannten Tag?" Lena sah die Tasse Kaffee an, die Mélanie in der Hand hielt.

Es war nicht unbedingt typisch für Mélanie, doch langsam aber sicher ging ihr diese Lena auf die Nerven. Kombiniert mit dem Restalkohol in ihrem Blut, konnte sie sich nicht mehr zurückhalten. "Danke Frau Hübner, mein Tag war bisher sehr schön! Ich hab nur letzte Nacht nicht sehr viel Schlaf bekommen." Mélanie setzte ihr bezaubernstes Lächeln auf und Lena's Augen funkelten.

Seti sah irritiert zwischen den beiden hin und her. "Ehm, Mélanie, machst du bitte einen doppelten Espresso und bringst ihn mit einem zuckerfreien RedBull und einer Packung Marlboro zum Zimmer 719?"

Mélanie's Herz setzte einen Schlag aus. Sie versuchte den Schock zu verstecken, aber Lena musterte sie aufmerksam und runzelte die Stirn.

"Ehm, wo finde ich denn die Zigaretten?" Mélanie sah hilflos zu Seti.

"Ach so, hab ich dir noch nicht gezeigt. Sonst mach ich das eben. Hältst du kurz die Stellung?" Seti wollte gerade seinen Platz räumen, aber Lena unterbrach ihn.

"Oh, kein Problem, Setiawan, ich zeig Frau Dubois gern, wo sie die Zigaretten findet." Grinsend sah sie Mélanie an und deutete Richtung Lounge. "Folgen Sie mir."

Während sie Lena durch die Lounge zu einem Vorratsraum folgte, der neben dem kleinen Konferenzraum lag, überlegte Mélanie fieberhaft, wie sie aus der Nummer rauskam, doch ihr fiel nichts ein. Sie erinnerte sich nur noch an Bruchstücke des Abends, war sich aber sicher, Michael nicht gebeichtet zu haben, dass sie nicht etwa im siebten Stock wohnte, sondern vielmehr dort die Zimmer säuberte.

Ein paar Minuten später war Mélanie mit einem kleinen Rollwagen auf dem Weg zu Zimmer 719. Mit zitternder Hand klopfte sie an die Tür und versuchte tief durchzuatmen. Das Herz schlug ihr bis zum Hals, als die Tür sich öffnete und.. Mélanie zog überrascht die Augenbrauen hoch.

Vor ihr stand nicht Michael.

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Es klopfte an der Tür und Konstantin stand auf um sie zu öffnen. Vor ihm stand eine hübsche Blondine, die nach kurzem Zögern das Zimmer betrat und den Espresso, sowie die Zigaretten und die Dose RedBull auf den Tisch stellte. Sie räumte die Teller, Gläser und leeren Weinflaschen auf ihren Rollwagen und machte sich auf den Weg zurück zur Tür.

Michael schlüpfte derweil in eine schwarze Jeans, zog ein ebenfalls schwarzes T-Shirt über und verließ das Badezimmer. Die Zimmertür fiel gerade zu und er sah irritiert zu Konstantin, welcher Richtung Tisch gestikulierte. "Gerngeschehen."

"Geil!" Michael setzte sich auf den Sessel und griff nach der Tasse Espresso.

Konstantin setzte sich auf das Sofa. "Sag mal reden die Angestellten hier nicht? Die, die die Sachen grad gebracht hat, hat kein Wort gesagt." Er deutete Richtung Zimmertür.

"Die hatte bestimmt Angst vor dir." Michael lachte und zündete sich eine Zigarette an.

"Witzig. Sag mal hattest du gestern Besuch oder was? Zwei Weingläser?"

"Geht dich nichts an, Alter." Michael wusste nicht warum, aber er wollte nicht über den vergangenen Abend sprechen.

"Shindy, du alter Aufreißer. Jetzt trink deinen Espresso aus. Ali wartet bestimmt schon."

Michael zog an seiner Zigarette, trank den letzten Schluck Espresso und nickte nachdenklich. Als er seine Jacke anzog, blieb sein Blick an einem Gegenstand auf dem Fußboden neben dem Bett hängen. Er ging darauf zu und hob eine Schlüsselkarte auf.

Stirnrunzelnd sah Michael die Karte an. 'Zimmer 303. Wie kommt die hier her?'

Heartbreak Hotel (Shindy FF)Where stories live. Discover now