Kapitel 17: Noch mehr (un-)gute Überraschungen

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So heute ein kleines Special mit zwei Kapiteln ich hoffe es geallen euch beide

"Aufstehen! Kommt schon Leute, so schwer ist das doch nicht!" hallt Chris Stimme dürch ihr Zeltlager. Hast du ne Ahnung, denkt Lilly wütend. Früh aufstehen, um genau zu sein um halb sieben, ist echt nicht ihr Ding. Sie hat als chronische Langschläferin selbst dann Probleme wenn der Unterricht dank einer Freistunde erst um halb neun beginnt. Aber halb sieben, sechs Uhr dreißig, man sollte ein Gesetz erlassen welches es jedem verbietet einen zwischen vierundzwanzig und zehn Uhr zu wecken. Vor allen was Schüler betrifft. Lilly stöhnt und klettert umständlich aus dem Schlafsack. Schlafen kann sie jetzt sowieso nicht mehr. Einmal wach - immer wach und da kann sie sich auch gleich fertig machen.

"Du beknackter Vollidiot! Wie kommst du auf die aberwitzige, bescheuerte und total hirnverbrannte Idee uns an einem Montag so früh zu wecken! Selbst dir Schwachkopf dürfte doch klar sein, dass das weit vor Schulbeginn ist!", hört Lilly auch schon Castiel fluchen. Scheinbar gerät er gerade mit Chris aneinander. Verübeln kann sie es Castiel wirklich nicht, trotzdem ist es wohl am Besten wenn sie mal nach den beiden sieht. "Deine Missbilligung kannst du mir auch gerne auf weniger vulgäre Art und Weise mitteilen", weist Chris Castiel zurecht. Castiel schnaubt verächtlich. "Ich werde gleich vulgär du...", bevor er anfangen kann sein Schimpfwort Repertoire auszupacken geht Lilly dazwischen, die er erst jetzt bemerkt. "Komm lass gut sein Castiel, du hast es doch gar nicht nötig dich zu prügeln", sagt das Mädchen das nach seinem Arm gegriffen hat. "Stimmt auch wieder - vor allen Dingen nicht mit so einem wie dir", er funkelt Chris wütend an.

Das Frühstück verläuft überwiegend schweigend, da die meisten als Zombies erschienen sind. So jedenfalls wirken sie auf Lilly. Sie selbst gehört da erstaunlicherweise schon zu den fitteren. Tja, Wunder gibt es immer wieder. Das Mädchen schielt möglichst unauffällig zu Castiel, welcher ihr schräg gegenüber sitzt. Er sieht wirklich wie Frankenstein höchstpersönlich aus. Die ganze Energie die er zuvor noch hatte scheint er bei dem Streit mit Chris verbraucht zu haben. Sie scheint wie Luft aus ihm gewichen zu sein, wie Luft aus einem Fahrradreifen entweicht wenn er ein Loch hat. Seine Haare hängen ihm wirr ins Gesicht, dieses zieren Augenringe und seine Koordination lässt ebenfalls sehr zu wünschen übrig, genauso seine Schnelligkeit. Egal ob Castiel nach einem Brötchen oder der Butter greift er tut es langsam und meistens langt er erst einmal daneben.

"Problem oder was?", knurrt Castiel sie an, als er bemerkt wie sie ihn mustert. Lilly zuckt mit den Schultern. "Nö. Die Vögel zwitschern, es ist ein schöner Morgen und ich hab gute Laune...", sie wird unterbrochen. "Klar, weil du auch gerade so eine tolle Frühsteherin bist", giftet der Rotschopf sie an. "Nur weil du dich über Chris ärgerst, musst du das noch lange nicht an mir auslassen", faucht Lilly den Jungen an. "Ich ärgere mich nicht", er betont jedes Wort. "Na dann bist du eben ein unausstehlicher Morgenmuffel", meint Lilly zuckersüß, isst den Rest ihres Frühstücks und lässt ihn damit stehen um sich für das Training fertig zu machen.

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Als Lilly wenig später bei den anderen eintrifft, entdeckt sie auch sofort Castiel der etwas abseits steht. Mit ihm scheint eine Art Transformation passiert zu sein. Er scheint inzwischen sogar so weit bei sich zu sein, dass er einen Basketball dribbeln kann. Das Mädchen geht zu ihm und jagt ihm geschickt den Ball ab und dribbelt diesen nun ihrerseits. "Hey!", ruft Castiel verärgert. Dann entdeckt er Lilly. "Ach du bists nur Zwerg", sagt er. "Was heißt ihr nur Morgenmuffel vom Dienst?", gibt Lilly schlagfertig zurück. Es ist jedoch nicht ihre Schlagfertigkeit die ihn nun sprachlos macht.

Sondern ihr Trainimgs-Shirt. Er ist sich so gut wie sicher, das der Ausschnitt dieses Shirts größer ist als bei dem von gestern. Nicht das er absichtlich in ihren Ausschnitt gucken würde, schließlich ist er kein Spanner, aber bei diesem hier geht es einfach nicht anders. Denn sie ist das einzige Mädchen unter ihnen. Und genau das beunruhigt ihn. Er errötet. Lilly macht einen Schritt auf ihn zu, während Castiel gleichzeitig einen Schritt zurück weicht. "Na eifersüchtig?", fragt Lilly ihn zwinkernd. Ihre Stimme gleicht einem Flüstern. "Unsinn... Worauf denn schon? Auf deinen Speckbauch?", zieht er sie bemüht sarkastisch auf. Lilly macht einen weiteren Schritt auf ihn zu. "Oh... Das war aber jetzt unter der Gürtellinie", hört er sie sagen. Castiel schluckt hart und hofft gleichzeitig, wenn auch vergebens, dass sie es nicht bemerkt. "Zieh ein normales T-Shirt an!", weist er sie schließlich barsch an. Vielleicht ein bisschen zu barsch. Kurz überlegt Lilly, was wohl passieren würde wenn sie ihm widerspricht. Aber dann beschliesst sie das sie ihn genug geärgert hat. "Motzkopf", grummelt Lilly. Dann aber grinst sie. "Falls du es wissen willst: Dieses T-Shirt hat Chris mir gestern für heute mitgegeben. Es hat früher gehört aber passt ihm jetzt nicht mehr", erklärt sie Castiel. Der starrt sie an. Chris... Vielleicht sollte er wirklich mal ein ernstes Wort... "Denk bloß nicht daran wie ein wutschnaubendes Nashorn zu Chris zu gehen und dich zu beschweren!", unterbricht Lily seinen Gedankenfluss. Ahrg, Castiel verdreht die Augen, Mist sie kennt ihn einfach zu gut. "Aber es ist echt lieb von dir, dass du dir Sorgen um mich machst" sie lächelt. "Sorgen um dich? Haha, wovon träumst du Nachts?", will er wissen. "Na jedenfalls nicht von dir, falls du das glaubst - oder hoffst!", Lilly lacht.

Flügel der LiebeWhere stories live. Discover now