8. Vorbereitungen fürs Schulfest

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Am nächsten Morgen wird Lilly davon wach, das irgendwer sie antstößt. Es ist Damon. "Noch zehn Minuten, ja Tantchen...?", brummt Lilly die ihn noch nicht bemerkt hat, dreht sich zur Seite und versucht nach der, allerdings nicht vorhandenen, Decke zu tasten. Lilly seufzt. Dann blinzelt sie den Schlafsand aus den Augen. Sie liegt immer noch in ihren Straßenklamotten auf dem Sofa in ihrem Wohnzimmer. Neben ihr zusammengekauert Castiel, der wie ihr allerdings erst jetzt auffällt, einen Arm um sie gelegt hat. Was war eigentlich gestern los? Lilly schließt kurz die Augen, dann öffnet sie sie wieder. Achja genau, sie war mit Castiel und den Hunden unterwegs. Dabei haben sie erst Dajan getroffen den sie ja eigentlich anrufen wollte und dann Lysander, einen Freund von Castiel. Als sie dann mit Castiel zurück gegangen ist, hat er ihr vom Schulfest erzählt und das Gewitter hat begonnen. Lilly seufzt leise und versucht sich dabei so gut wie nicht zu bewegen. Denn wenn sie das tun würde, würde es sie ihn so wie sie da nebeneinander legen auf jeden Fall wecken und das will sie nicht. Er würde das vermutlich abstreiten aber es sieht schon süß aus wie er da entspannt neben ihr liegt und schläft. Außerdem, am Abend scheint er sich ja auch Sorgen um sie gemacht zu haben. Und das ist ein Gedanke der sie wieder zum Gewitter zurück bringt.

Gewitter, sie hasst Gewitter. Sie stehen auf ihrer Hassliste ganz oben. Zumindest seit ihr Bruder ihr als sie vierzehn Jahre alt war dazu gebracht hat, Zombie- Werwolf- und Weltuntergangsfilme ab 18 Jahre zu gucken. Und ihr bei jedem Gewitter immer so Sachen erzählt hat wie: "Wenn irgendwo ein Blitz einschlägt öffnet sich für einen kurzen Moment die Unterwelt!". Das war echt fies. Natürlich weiß sie das es nicht so ist und dennoch...Nach den Gewittern folgen sofort die Schulfeste. Eigentlich hat sie nichts gegen Feste. Ganz im Gegenteil. Früher als sie noch bei ihren Eltern lebte, ist sie regelmäßig mit ihren Freunden auf die Kirmes, Stadtfeste und Austellungen gegangen - ohne ihre Eltern wohlgemerkt. Außerdem liebt sie auch heute noch groß gefeierte Geburtstagspartys. Warum also keine Schulfeste? Das Problem wenn man es denn so nennen kann, sind ihre Mutter und ihr Vater. Der Beruf ihres Vater ist Event - Manager und ein sehr bekannter und erfolgreicher ist er dazu. Ihre Mutter entwirft und arbeitet die Ideen aus. Niemals noch nicht einmal in der Grundschule haben sie je ein Fest der Schule verpasst auf die sie geht. Nur um dann endlos zu kritisieren. Das hättest du besser machen können, wieso habt ihr dies nicht gemacht oder jenes, das ist zu viel, das ist zu wenig, und das einfach nur lächerlich. Und dann kommt natürlich noch der Satz: "Aber das hättest du doch nun wirklich wissen müssen Schatz!" Lilly überkommt das kalte Grausen, wenn sie nur daran denkt. Vor einem halben Jahr hat sie sich wegen ihres Abschlussfests auf der Schule vor der Sweet Amoris High so heftig mit ihrem Vater gestritten, dass sie ihn sogar angeschrieen hat. Das hat sie sich bis dahin nie getraut. "Ich bin nicht wie du und will es auch nicht sein!", hat sie ihn angeschrieen. Danach ist sie sofort zum Friseur und hat sich ihre Haare blau färben lassen. Seit dem Moment hat ihr Vater mit ihr nur das nötigste geredet. Ihre Mutter hat es einfach hingenommen. Doch darauf sich dieses Schulfest derart vermiesen zu lassen, hat sie echt keine Lust. Zumal Amber sie damit vermutlich tagelang aufziehen würde und es ihr vor Nathaniel, ihren Klassenkameraden und nicht zuletzt vor Castiel mehr als nur peinlich wäre.


Lilly dreht sich um, ohne darüber nachzudenken das Castiel neben ihr liegt. Der wird dadurch natürlich prompt wach. "Knirps?", murmelt er verschlafen. "Ja Cas?", Lilly lächelt. Castiel wuschelt ihr durch die Haare. Als er merkt das er einen Arm um sie geschlungen hat errötet er leicht und lässt sie los so das sie sich ohne Probleme aufsetzen kann. Was sie auch gleich macht. "Hätte nicht gedacht, das du so früh wach bist", meint Castiel schulterzuckend. Lilly schüttelt den Kopf. "Ich hab mir Gedanken über das Schulfest gemacht", sagt sie zu Castiel der inzwischen schon aufgestanden ist und ihr eine Hand reicht. Lilly ergreift sie und lässt sich von ihm hochziehen. "Wenn du willst kannst du schon einmal in die Küche gehen, ich zieh mir erst mal was anderes an", teilt sie ihm mit. "Von mir aus", brummt er.

Flügel der LiebeWhere stories live. Discover now