Kapitel 5: (K)Ein freier Tag

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Lilly wird dadurch wach, dass das Telefon klingelt. Immer noch müde, kämpft sie sich aus dem Deckbett und greift nach dem Telefon welches auf der Kommode neben dem Kleiderschrank steht. "Hm..? Oh hallo Andrew. Was? Ja klar, ich komm gleich vorbei", murmelt Lilly verschlafen. Dann legt sie auf. Andrew ist ihr um vier Jahre älterer Bruder. Er betreibt drei Straßen weiter ein kleines Cafe und wohnt schon seit ein paar Jahren alleine. Lilly kann sich noch gut daran erinnern, dass sie sich öfters mal in die Haare gekriegt haben, doch das hat sich inzwischen auch geändert.


Nach einem kurzen aber ausgiebigen Frühstück macht Lilly sich mit ihrem Drahtesel auf den Weg zu ihrem Bruder. Es ist von ihrer Wohnung nicht weit. Gerade mal drei Straßen weiter und sie braucht maximal fünfzehn Minuten bis dorthin. Da aber heute Samstag ist und sie eigentlich lang ausschlafen wollte, fährt sie etwas langsamer. Soll Andrew doch ein paar Minuten länger auf sie warten, abhetzen, so wie gestern bei der Hundejagd, wird sie sich ganz sicher nicht. Warum auch dafür ist der Tag doch viel zu schön! Lilly lächelt und beschließt nach kurzem überlegen durch den Park zu fahren. Um diese Zeit, schließlich ist es erst zehn Uhr morgens, sind bestimmt noch nicht viele Leute dort und an der Straße entlang zu fahren ist auch nicht wirklich schön. Außerdem ist die Fahrt durch den Park zudem eine kleine Abkürzung.


"Sag mal verfolgst du mich, oder was?", hört sie plötzlich eine ihr nur zu bekannte Stimme sagen. Lilly stöhnt genervt sagen. "Das sagt gerade der Richtige", beschwert sich Lilly. Castiel lacht. "Als ob ich dir nachlaufen würde...", sagt er spöttisch. "Ach tust du nicht? Jetzt bin ich aber traurig", Lilly steigt von ihrem Rad. "Tja so kann man sich irren", Castiel mustert sie. "Und was machst du jetzt hier? Du bist mir bisher nicht wie ein Morgenmensch vorgekommen, so spät wie du dran bist", stellt er fest. "Bin ich auch nicht, aber Andrew hat mich per Telefon aus dem Bett geschmissen und mich gebeten bei ihm anzutanzen", sagt Lilly, ohne sich verpflichtet zu fühlen was es mit Andrew auf sich hat. Das wiederum stört Castiel, was er ihr aber ganz sicher nicht auf die Nase binden wird. "Ich begleite dich, das ist sowieso meine Richtung", meint er stattdessen. Na toll, das hat ihr gerade noch gefehlt. "Mach doch was du willst!", sagt Lilly bissig. "Das habe ich vor", gibt Castiel zurück und fügt hinzu: "Damon! Bei Fuß!" Kaum hat Castiel das gesagt kommt ein großer brauner Hund auf sie beide zugeprescht. Verlangsamt aber je näher Castiel kommt sein Tempo. Schließlich trottet er neben den beiden her. "Ist das dein Hund?", will Lilly neugierig wissen. "Sieht so aus oder?", Castiel zieht eine Augenbraue in die Höhe. "Also Damon, was für eine Rasse ist er denn?", fragt Lilly die absolut keine Ahnung von Hunderassen hat. "Ein Beauceron", sagt Castiel. "Kenne ich nicht", gesteht Lilly. Castiel wuschelt ihr durch die Haare. "Jetzt sieht du ja einen, also ist es nicht so schlimm Zwerg", meint er. Ohne das sie es will merkt sie das sie leicht errötet. "Nimmst du mich gerade auf den Arm?", will Lilly wissen nachdem sie ein paar mal tief durchgeatmet hat. "Vielleicht", Castiel lächelt. Lilly erwidert sein Lächeln. "Manchmal kannst du auch nett sein, weißt das?", meint sie. Dann bleibt sie stehen. "Dort ist es!", Lilly deutet auf ein Cafe. Eigentlich hätte sie es aber gar nicht sagen müssen, denn Andrew kommt bereits auf sie zu.


"LILLY!", Castiel mustert den jungen Mann der auf sie beide zukommt argwöhnisch. Er hat dunkelblonde Haare, ist schlank und auch etwas muskulös. Er hat eine ausgebleichte Jeans an über der er eine weiße Schürze trägt. "Lilly, ich hatte dich eigentlich früher erwartet", sagt der junge Mann leicht vorwurfsvoll. Dann umarmt er sie stürmisch. Das heißt er will, doch Lilly weicht ihm aus. "Mann Andrew! Ist ja schon gut! Ich bin ja da... also was gibts? Und lass es ja was wichtiges sein - etwas das wichtig genug ist um mich um neun Uhr aus dem Bett zu schmeißen", Lilly funkelt ihn an. Andrew grinst Lilly zu, dann entdeckt er Castiel. "Castiel, du hast doch bestimmt noch was zu tun oder - also verschwinde!", zischt Lilly ihm zu. Castiel zuckt mit den Schultern, dann streichelt er Damon. "Nichts was ich nicht auch später auch machen könnte", stellt Castiel klar. "Na großartig", murmelt Lilly alles andere als begeistert. "Wer ist das?", ungeniert deutet Andrew auf Castiel. Lilly stöhnt. "Keinen den du unbedingt kennen muss, da er sowieso JETZT gehen wollte!", erklärt Lilly nachdrücklich. Die beiden Jungs sehen sie an.

Flügel der LiebeWhere stories live. Discover now