Kapitel 24

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04.04.2025

Schnell schritt ich durch die Eingangshalle von GB Entertainment. Ich war spät dran, da ich bis eben noch ein Fotoshooting bei MaM hatte und dieses erst um zehn gestartet war. Jetzt war es dreißig nach zwölf. Mir war bewusst, dass Eunju mir den Kopf abreißen würde. Nun musste ich nur nach den Raum 247 finden. Genervt drückte ich auf den Knopf mit der zweiten Etage und versuchte nicht dagegen zu schlagen. Als der Fahrstuhl dann endlich zum Stehen kam, stieg ich aus und rempelte versehentlich einen jungen Mann mit leicht blaugefärbten, kurzen Haaren. Ich kannte die Person nicht, allerdings war mir dies auch im Moment egal. Ich entschuldigte mich mit einer kurzen Verbeugung und lief dann weiter, ohne ihm einen weiteren Blick zuzuwerfen.

Ich schob die Tür zum Raum 247 auf und betrat ihn. Meine Mitglieder standen mit Eunju, unserer Managerin, und Soo Yun, der Führerin und Gründerin des GB Entertainments, und beobachteten ein paar Männer und Frauen. Jiu und Young-min drehten sich als sie die Tür vernahmen. Auf beide Gesichtern sah ich ein Funken der Belustigung. Young-min schüttelte kurz den Kopf und drehte sich dann wieder um. Ich trat zu den anderen.

»Tut mir leid, das Shooting hat länger gedauert«, sagte ich leise und Eunju nickte.

»Macht nichts, aber sei das nächste Mal bitte pünktlich«, ermahnte sie mich mit strenger Stimme.

Ich nickte und schaute dann wieder zu den Personen, welche sie zuvor beobachtet hatten. Es waren die neuen Personenschützer. Ich schätzte sie auf Anfang 30 und konnte ebenfalls erkennen, dass sie gut trainiert waren. Es waren circa 34, für jeden zwei. Ich lehnte mich leicht in meinen Schuhen zurück. Mir war bewusst, dass ich keinen dieser Bodyguards bekommen würde. Gleich beim ersten Treffen, als ich wieder in Korea war, hatte mir Soo Yun versichert, dass ich mein Personal behalten konnte, wenn ich dies wollt und ich wollte mit Sicherheit.

Ich war froh, dass die anderen nun etwas mehr Schutz hatten und es beruhigte mich sehr. Ich musterte ein der Personen näher. Ich kannte ihn. Das war Dong-Suns biologischer Bruder.

Schnell holte ich mein Handy heraus und schrieb eine Nachricht an Dong-Sun. Ich wusste, dass wir ein Problem hatten, und beugte mich zu Soo Yun.

»Wir haben ein Problem«, murmelte ich leise. Sie warf mir einen fragenden Blick zu und ich nickte zur Tür. Sie verstand und lief zur Tür. Ich folgte ihr rasch und trat aus dem Raum.

»Was ist los?«, sie sah mich weiterhin fragend an.

»Der eine Bodyguard ist Dong-Suns Bruder«, meinte ich.

Ihr Blick blieb gleich, weswegen ich ergänzte: »Sie haben ein sehr schlechtes Verhältnis. Das wird nicht gut enden, wenn sie gemeinsam arbeiten müssen.«

Soo Yun fuhr sich durch ihre blonden, schulterlangen Haare und seufzte.

»Das ist keine gute Situation«, erwiderte sie schließlich. »Wir müssen sicherstellen, dass sie nicht zusammenarbeiten müssen.«

»Und wie willst du das anstellen? Willst du ihn feuern?«, fragte ich.

»Nein, eigentlich nicht. Nächstes Jahr debütiert eine neue Gruppe, wenn wir ihn dem Manager dieser Gruppe zuordnen, könnten sie nur in seltenen Fällen Kontakt haben«, erklärte sie mir.

»Schon?«, fragte ich verwirrt.

»Wir haben viele Trainees, überraschenderweise haben sehr viele sich als gut gezeigt und daher können wir mehrere andere Gruppen planen, obwohl eigentlich nur Bad Feelings geplant war. Bad Feelings ist schon sehr groß, daher hatten wir beschlossen noch weitere Gruppen in den nächsten Jahren debütieren zu lassen.« Ich nickte und kratzte mir dann die Stirn.

»Okay, dann machen wir das so«, sagte ich und Soo Yun nickte.

»Gut, ich werde das mit dem entsprechenden Manager besprechen und sehen, wie wir das am besten umsetzen können«, erklärte sie und ich nickte zufrieden. Es war gut zu wissen, dass die Situation unter Kontrolle war. Nun hoffte ich, dass es für Dong-Sun okay sein würde und schrieb ihm schnell eine kleine Nachricht. Dann lief ich in Richtung des Fahrstuhls und stellte mich hinein. Auf dem Boden lag ein Dokument und ich beugte mich, um es aufzuheben. Kurz musterte ich es. Es war eine Liste mit Tanzschritten und Bewegungen. Eine Tanzliste, welche Choreografen für die Tänzer erstellten.

Ich überflog das Blatt und musste grinsen. Es waren viele der Schritte dabei, welche ich zum Aufwärmen tanzte. Ich schlug ein Blatt weiter und schaute weiter auf die nächste Seite. Plötzlich stiegen zwei Leute in den Fahrstuhl ein.

»Wie kann man nur so dumm sein und eine Liste vergessen?«, fragte einer der Männer ironisch den anderen, welchen ich als den Mann identifizierte gegen, welchen ich zu vorgelaufen war. Er sah aus wie Mitte zwanzig. Auf die Frage zuckte er mit den Armen.

»Ich habe doch gesagt, es tut mir leid«, meinte er. Ich konnte ein Schmunzeln nicht verstecken.

»Sucht ihr das hier?«, fragte ich schnell und hielt die Blätter hoch. Die Männer drehten sich um und sah auf das Blatt.

»Ja, vielen Dank«, sagte der blauhaarige. Ich schenkte ihm ein kurzes Lächeln und reichte ihm dann die Liste, welche von einem geübten Choreografen stammte. Keine Sekunde später hielt der Fahrstuhl und ich stieg aus. Ich verließ das Gebäude und beschloss etwas essen zu gehen. Ich suchte mir ein Café in der Nähe und setzte mich an einen Tisch. Nach einer kurzen Wartezeit bestellte ich einen Kakao und ein kleines Vanilleeis mir heißen Himbeeren.

Ich lehnte mich zurück und schaute aus dem Fenster. Es war ein schöner sonniger Tag, und die Straßen waren voll mit Menschen, die ihre Geschäfte erledigten oder einfach nur spazieren gingen. Mir fielen einige Personen auf, welche mich zwei Mal anschauten. Ob sie mich erkannten? Ich drehte mich etwas weg vom Fenster. Als mein Getränk kam, nahm ich einen Schluck und verbrannte mir sofort die Zunge. Schnell stieß ich einen Fluch auf Deutsch aus. Da ich als Idol nicht fluchen durfte, war es praktisch, viele Sprachen zu können. Ich hoffte, niemand hatte mich verstanden oder es aufgezeichnet.

Ich schüttelte den Gedanken ab und aß das Vanilleeis. Es war köstlich, aber ich konnte nicht aufhören, an die Bodyguards zu denken.

Ich schaute auf mein Handy und sah, dass Dong-Sun mir geantwortet hatte. Er schrieb, dass er zwar nicht begeistert sei, aber es akzeptieren würde, dass sein Bruder als sein Bodyguard arbeiten würde. Ich seufzte erleichtert. Ich wusste, dass Dong-Sun und sein Bruder eine schwierige Beziehung hatten, aber es war gut zu wissen, dass er es akzeptieren würde. Ich würde einfach mein Bestes geben, um dafür zu sorgen, dass sie so wenig wie möglich gemeinsam machen mussten.

Plötzlich wurde ich von einem lauten Geräusch aufgeschreckt. Ich schaute auf und sah, dass jemand mein Glas umgestoßen hatte.

»Entschuldigung«, sagte sie hektisch.

»Kein Problem«, sagte ich und griff nach den Servietten, die auf dem Tisch lagen. Ich blickte auf die junge Frau, die mir gegenübersaß. Sie war sehr hübsch, mit schulterlangen, braunen Haaren und braunen Augen. Sie schien sehr nervös zu sein und sah mich immer wieder an. Ich lächelte sie an, um sie zu beruhigen.

»Alles in Ordnung?«, fragte ich sie.

»Ja, danke«, antwortete sie.

Es war offensichtlich, dass sie mich erkannt hatte und nervös war. Ich beschloss, höflich mit ihr zu reden und sie zu beruhigen.

»Bist du ein Fan?«, fragte ich sie.

»Ja, ich bin ein großer Fan«, antwortete sie und errötete.

»Freut mich, das zu hören«, sagte ich und lächelte sie an.

»Ehm, könnte ich ein Autogramm haben oder ein Foto?«, fragte sie immer noch schüchtern.

»Natürlich«, sagte ich und stand auf, um mit ihr ein Foto zu machen. 

The New Band (K-pop Fan-Fiction)Where stories live. Discover now