Kapitel 37: Ab ins Spaßbad

143 1 0
                                    

Am Sonntagmorgen wache ich auf und höre die Vögel zwitschern. Im Wohnwagen hört man mehr von draußen als zu Hause. Die Augen mache ich erst mal noch nicht auf. Ich suche meinen Hasen und kuschele mit ihm. Meine Windel fühlt sich nass an aber ich muss trotzdem Pipi, aber noch nicht so dringend. Im Liegen will es mal wieder nicht so richtig klappen, also stehe ich auf. Ich sehe, dass Mama auch schon wach ist, aber sie liegt noch im Bett und hält sich den Zeigefinger vor den Mund. Ich soll leise sein, damit die anderen noch schlafen können. Ich gehe in die Hocke und mache Pipi. Das ist ganz schön viel. Beim Aufstehen merke ich, dass etwas Pipi in der Windel hin und her läuft. Ich mache die Beine ein bisschen auseinander weil ich Angst habe, dass was raus läuft. Ich weiß nicht, wie ich die ausziehen soll, wenn nicht alles aufgesaugt ist, läuft das ja raus. Ich muss das Mama sagen. Aber die hat sich zur Seite gedreht und ich soll ja leise sein. Ich überlege kurz, dann habe ich eine Idee. Ich gehe leise zu Mama und tippe sie an. Sie schaut zu mir. Ich zeige ihr fünf Finger. Mama schaut mich verwundert an aber dann versteht sie. Sie lächelt und zeigt auf die Tür und steht leise auf. Wir gehen zusammen ins Vorzelt.

Anne: „Mama, ich weiß nicht, wie ich die ausziehen soll, da ist Pipi drin, das die nicht aufgesaugt hat."

Beate: „hier draußen ist nicht so schlimm, wenn was raus läuft versickert es im Boden. Aber wir probieren es einfach zusammen: Ich halte fest und du machst die Klebestreifen auf."

Mama schiebt mein Nachthemd hoch und greift vorne und hinten in den Rand der Windel, dann mache ich die Klebestreifen auf. Mama geht mit der Windel bis fast auf den Boden, dann kann ich drüber steigen. Da ist wirklich ein See in der Windel.

Beate: „Puh, die wäre ja wirklich beinahe ausgelaufen, hast du dich so aufs Schwimmbad gefreut, dass du schon mal in der Windel angefangen hast zu schwimmen?"

Anne: „Nein, ich mag nur im Wasser schwimmen. Warum mach ich denn mit Windel fast jede Nacht ins Bett? Vorher war das doch viel weniger?"

Mir laufen ein paar Tränen über die Wange. Mama legt die offene Windel auf den Boden und nimmt mich in den Arm.

Beate: „Ich denke, das liegt daran, dass du wieder genug trinkst. Vorher hast du schon selbst wenig getrunken und ich habe dann auch noch aufgepasst, dass du eine Stunde vor dem Schlafen nichts getrunken hast. Das ganze Trinken will halt wieder raus. Dass du eben Pipi gemacht hast, war dann wohl zu viel für die Windel. Da musst du wohl morgens ein bisschen aufpassen und vielleicht aufs Klo gehen, wenn die Windel schon sehr nass ist. Eigentlich würde ich dich jetzt duschen schicken, aber wir gehen ja nach dem Frühstück ins Schwimmbad. Wollen wir schnell Brötchen holen? Am besten wartest du kurz hier, damit wir die anderen nicht wecken. Ich hole deine Anziehsachen raus, Moment."

Mama rollt vorsichtig die Windel zusammen und schmeißt sie in den Eimer. Dann geht sie rein und kommt unseren Anziehsachen wieder raus. Natürlich hat sie mir statt einer Unterhose eine Hochziehwindel mitgebracht. Ich glaube, wenn ich fragen würde, dürfte ich natürlich auch eine normale Unterhose anziehen, aber dann müsste ich auf die Klos gehen, die diese komische Spülung haben. Das will ich nicht. Wir hängen die Nachthemden über den Bollerwagen ziehen uns an und gehen Brötchen holen.

Im Laden ist nicht viel los und wir sind bald wieder auf dem Rückweg. Es ist aber schon ein Stück zu laufen und als wir wieder da sind, deckt Papa mit Mark gerade den Tisch. Mark hat seinen Schnuller im Mund.

Beate: „Anne, magst du Maren wecken und wickeln? Ich richte schon mal die Schwimmtasche."

Anne: „Ja, mach ich."

Maren lässt sich ganz brav von mir wickeln. Wahrscheinlich ist sie noch zu müde zum rum zappeln. Mama gibt mir Anziehsachen für Maren und die ziehe ich ihr an. Das ist eigentlich einfacher, als eine Puppe anzuziehen. Maren hilft ja mit und eine Puppe ist ganz steif.

Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg zum Spaßbad. Da müssen wir weiter laufen als gestern. Das Spaßbad ist fast ganz auf der anderen Seite vom Freizeitpark. Wir laufen um den Freizeitpark außen rum. Neben dem Eingang vom Spaßbad ist auch ein Eingang in den Freizeitpark.

Gert: „Oh, wir hätten auch durch den Freizeitpark gehen können, das wäre kürzer gewesen. Das wusste ich nicht."

Beate: „Ich glaube aber nicht, dass es schneller gewesen wäre, da wären wir bestimmt noch an der Achterbahn hängen geblieben oder so."

Alle lachen.

Mit unseren Armbändern brauchen wir uns nicht an der Kasse in die Schlange stellen sondern können direkt zum Eingang. Dort gibt es aber noch mal für jeden ein anderes Armband. Mama und Papa in schwarz, Maren, Mark und ich in blau.

Frau am Eingang: „Diese Armband brauche Sie für die Schrank und die Erwachsene können damit bezahlen Essen und Getränke. Nicht verlieren, Sie brauchen Armband am Ausgang. Am besten Armband von die Kinder in den Schrank legen. Linke Seite ein Stück weiter, Sie finden die Kabinen für die Familien."

Das klingt komisch, wie die Leute hier reden. Die können nicht richtig deutsch. Aber manchmal sprechen die auch eine andere Sprache, dann verstehe ich die gar nicht. Mama und Papa aber glaube ich auch nicht. Aber ich weiß, das Mama und Papa Englisch können. Das klingt aber ganz anders als das was die Leute hier sprechen.

Gert: „Danke. Kinder gebt mir bitte direkt die Armbänder."

Wir gehen an einigen Kabinen vorbei, dann sehen wir ein Schild auf dem eine Familie drauf gemalt ist. Die Kabine ist richtig groß, da können wir alle zusammen rein. Hier ist sogar ein Wickeltisch und ein Mülleimer. Außerdem sind an beiden Seiten Bänke. Ich mache noch mal schnell Pipi und ziehe mich dann aus. Mama hat die Schwimmtasche auf den Wickeltisch gestellt und gibt mir meinen Bikini. Der ist toll, da ist eine Meerjungfrau drauf. Es ist aber nicht Ariel. Außerdem hat Oma mir das Jugendschwimmerabzeichen drauf genäht.

Ich ziehe die Windel aus und schmeiße sie in den Mülleimer. Dann ziehe ich meinen Bikini an.

Anne: „Mama, mein Bikini ist hinten verdreht, kannst du mir helfen?"

Beate: „Ich bin gerade selbst am Anziehen, Mark, kannst du mal Anne den Bikini hinten richtig machen? Anne, hilfst du dann Maren?"

Mark macht mir den Bikini hinten richtig und ich fange an, Maren auszuziehen. Bevor ich ihr die Windel ab mache, schaue ich nach, ob Stinker drin ist. Nein, ist nur nass.

Mama gibt mir die Schwimmwindel und ich halte Maren die so hin, dass sie einsteigen kann. Dann hält Mama ihr den Badeanzug hin und hilft ihr beim Anziehen.

Endlich können wir los.

Beate: „Wir suchen uns jetzt erst mal einen Platz, an dem wir die Schwimmtasche hinstellen können, dann gehen wir zusammen eine Runde das Schwimmbad anschauen und dann dürft ihr wahrscheinlich auch alleine los."

Wir gehen zusammen zu den Schwimmbecken.

Gert: „Da drüben ist das Babybecken, da sind noch ein paar Liegen frei. Am besten gehen wir da hin, dann kann Maren vielleicht später im Babybecken spielen und ich kann von der Liege aus aufpassen."

Mama stellt die Schwimmtasche ab und legt die Handtücher auf die Liegen, dann gehen wir duschen.

Anne trägt wieder WindelnWhere stories live. Discover now