Kapitel 9: Ohne Unterhose ist irgendwie komisch

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Ich bin gerade immer noch total ins Playmobil spielen vertieft, als Mark angerannt kommt.

Mark: „Anne, stimmt das wirklich, dass dir Mama wieder Windeln angezogen hat, weil du so oft Pipi Unfälle hast?"

Ich werde rot und traue mich nicht, ihn anzuschauen. Langsam nicke ich.

Mark: „Und du hast dich nicht gewehrt? Ich glaube, bei mir hätte Mama das nicht geschafft, wenn sie so was versucht hätte."

Anne: „Eigentlich war das ja meine Idee."

Mark: „Was? Du wolltest wieder Windeln?"

Anne: „Ich habe da einfach dran gedacht, weil Maren ja kein Pipi Problem hat wie ich und dann habe ich das aus Versehen gesagt ohne mir das genau überlegt zu haben. Mama hat das leider gehört. Die hört doch immer alles, was sie nicht hören soll. Irgendwie finde ich das mit den Windeln schon doof und das ist voll peinlich, aber irgendwie finde ich es gleichzeitig gut. Ich weiß gerade selbst nicht so genau."

Mark: „Darf ich deine Windel mal sehen?"

Anne: „Nein. Und bitte erzähle es niemand."

Mark: „Nein, das erzähle ich keinem, aber ich habe es Mama eben nicht geglaubt."



Beate: „Kinder, Hände waschen, es gibt Essen!"

Zum Abendessen gibt es heute Kartoffelbrei mit Spinat und Würstchen. Ich liebe Spinat. Mark nicht. Der isst den Kartoffelbrei stattdessen mit Ketchup.

Beim Essen merke ich plötzlich, dass ich wieder Pipi muss. Ich lege die Gabel hin. Ich weiß, dass Mama und Papa es nicht mögen, wenn ich beim Essen zwischendurch weg renne, aber sie sagen immer das ist besser als eine nasse Hose. Vor dem Essen musste ich aber noch nicht und habe nicht daran gedacht vorsichtshalber zu gehen. Ich will gerade aufspringen, da fällt mir die Windel wieder ein. Ich konzentriere mich ein bisschen und stelle mir vor, dass ich gerade auf dem Klo sitze. Es fängt an zu laufen.

Beate: „Anne, bist du schon satt?"

Ich werde wieder rot, aber ich glaube nicht so sehr wie vorhin, aber ich kann sie nicht direkt anschauen.

Anne: „Nein, ich mache nur kurz Pause."

Beate: „Ah, o.k. ich dachte schon, es schmeckt dir nicht"

Ich schiele vorsichtig zu Mama rüber und sehe, dass sie mich ein bisschen komisch anschaut. Ich glaube, sie weiß, warum ich Pause gemacht habe. Als sie merkt, dass ich zu ihr schaue, zwinkert sie mir kurz zu.

Nach dem Essen räume ich meinen Teller ab und spiele weiter.



Beate: „So, ab ins Bad, bettfertig machen!"

Mark und ich können das schon alleine, Maren wird von Mama auf den Arm genommen und hoch getragen. Mama sagt immer, Maren geht genauso spät ins Bett wie wir großen, weil die noch Mittagsschlaf macht.

Beate: „Anne, wenn du dich ausgezogen hast, komm bitte kurz zu Maren ins Zimmer."

Ich gehe in mein Zimmer und ziehe meine Klamotten aus. Die Windel hängt ziemlich schwer zwischen meinen Beinen. Ich bringe die Unterhose, die Socken und mein T Shirt zum Wäschekorb. Die Jeans ziehe ich morgen bestimmt wieder an. Dann laufe ich zu Maren ins Zimmer. Mama ist gerade am Wickeln. Als ich rein komme, schaut sie zu mir und greift kurz nach den Klebestreifen meiner Pampers. Eigentlich ist es ja keine Pampers, sondern eine andere Marke, aber wir sagen eben manchmal ‚Windel' und manchmal ‚Pampers'. Kaum sind die Klebestreifen offen, fällt die Windel nach unten und hängt nur noch an den Klebestreifen in den Händen von Mama. Sie rollt sie zusammen und wirft sie in den Müll, dann wickelt sie Maren weiter.

Beate: „Die war ja ganz schön voll. Da hätte wohl nichts mehr rein gepasst. Geh bitte Zähneputzen und aufs Klo und zieh dir ein Nachthemd an. Unterhose brauchst du keine anziehen. Wenn du fertig bist, komm bitte noch mal her, dann ziehe ich dir wieder eine an. Ich denke, für die Nacht ist das auf jeden Fall besser. Morgen früh kannst du dann überlegen, ob du eine anziehen möchtest oder nicht."



Ich ziehe mein Nachthemd an. Ohne Unterhose rum laufen ist ziemlich komisch. Ich putze mir gründlich die Zähne und gehe Pipi machen. Dann wasche ich mir die Hände und gehe zu Mama. Sie hat Maren gerade in den Schlafsack gesteckt und ihr einen Gute Nacht Kuss gegeben. Mama hebt mich auf den Wickeltisch.

Beate: „Puh, du bist schon so groß, dass es ganz schön schwer ist, dich hoch zu heben. Auf Dauer müssen wir uns da was anderes einfallen lassen. Du passt hier auf den Wickeltisch auch nicht mehr richtig drauf."

Sie schiebt mein Nachthemd hoch. Sie nimmt ein Feuchttuch und wischt kurz von vorne bis hinten über meinen Schritt. Danach holt sie eine fische Windel aus der Schublade und in ein paar Sekunden bin ich wieder verpackt. Jetzt fühlt es sich wieder anders komisch an. Ist ja auch keine Unterhose. Und diesmal ist ja auch keine Jeans mehr drüber. Sie hebt mich runter und ich laufe ins Bad und fülle meinen Zahnputzbecher mit Wasser. Ich fange an zu trinken.

Beate: „Was machst du denn da?"

Anne: „Ich soll doch immer nach dem Wickeln einen Becher Wasser trinken."

Beate: „Na ja, eigentlich sollst du einfach tagsüber mehr trinken. Vor dem Schlafen gehen, ist das vielleicht jetzt nicht die beste Idee, aber es ist auch nicht schlimm. – kommt ihr zu Maren ins Zimmer? Ich lese euch noch was vor."

Mama liest uns noch ein Stück vom Gestiefelten Kater vor. Beim Zuhören fühle ich immer wieder unter dem Nachthemd mit meiner Hand die Windel. Irgendwie fühlt sie sich weich an und dick gepolstert. Wenn man außen über die Klebestreifen fasst, sind die ziemlich kratzig. Als meine Mama fertig gelesen hat macht sie bei Maren im Zimmer das Licht aus und dann geht es ins Bett.



Ich kann erst mal nicht richtig einschlafen. Ich muss dauernd dran denken, dass irgendjemand meine Windel sehen könnte und über mich lacht. Es fühlt sich ziemlich ungewohnt an, nur mit Windel und Nachthemd im Bett zu liegen und hier lenkt mich ja auch nichts ab. Ich nehme meinen Kuschelhasen und drücke ihn ganz fest. In Gedanken frage ich ihn, ob er es schlimm findet, wenn ich eine Windel an habe. Er sagt nein. Nach einer Weile schlafe ich dann doch ein.

Anne trägt wieder WindelnWhere stories live. Discover now