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"Lass mich los", schrie ich, doch er ließ nicht los. Er warf mich auf das Bett und setzte sich auf mich. Mein Hals tat schon weh vom Ganzen schreien. Ich trat gegen ihn, schlug auf ihn ein und versuchte mich loszureißen, doch es klappte nicht. Er gab mir einfach eine Ohrfeige und ich weinte lauter. "Halt die Fresse", schrie er. "Wir werden jetzt das nachholen, was wir nicht kurz vor deiner Ehe erleben durften." Er lachte ekelhaft und küsste meinen Hals. Ich schrie und biss ihm in die Schultern. Er schrie laut auf und gab mir direkt eine Ohrfeige. "Lass mich los", schrie ich weiterhin. Doch er riss mein T-Shirt vom Leib und küsste mich an meinen Brüsten. Ich nahm meine ganze Kraft und schubste ihn weg von mir. Er stoß seinen Kopf an der Ecke des Nachttisches an und lag auf dem Boden. Noch bevor er aufstand, stand ich auf und rannte aus dem Zimmer. Ich wollte zur Haustüre, doch wurde nach hinten gezogen. Er drehte mich zu sich und gab mir eine Ohrfeige, sodass ich auf den Boden fiel. Er zog sein Gürtel an und schon hörte man, vor Schmerz, laute Schreie von mir. Er schlug mit dem Gürtel einfach auf mich zu. Ich blutete schon fast überall, doch dies war mir egal. Ich betete zu Allah, dass meinem Baby nichts passieren sollte. Meine Arme waren um mein Bauch und ich weinte, schrie meine Seele aus dem Leib. Nach langer Zeit hörte er auf und spuckte auf mich. "Kleine Schlampe", zischte er und verschwand. Ich lag am Boden und weinte weiter. Ich konnte mich nicht bewegen. Diese Schmerzen. Mein Körper brannte höllisch. Ich weiß nicht wie lange ich ohne Bewegung auf dem Boden lag, doch lange genug. Irgendwann versuchte ich aufzustehen, was mir nur schwer gelang. Vor Schmerz stöhnte ich auf und humpelte zur Tür. Ich drückte die Klinge runter, doch wie erwartet war sie abgeschlossen. Ich fing an zu weinen. Ich wollte hier raus. Sofort. Plötzlich wurde ich fest am Arm zurückgezogen und ins Zimmer geschleppt. Es sollte aufhören. Es war die reinste Katastrophe. Wie ein schlimmer Albtraum, der nicht aufhören wollte. Genau jetzt brauchte ich Yekta. Ich wollte zu ihm. Ich wollte wenigstens seine vertraute Stimme hören. Im Zimmer angekommen setzte er mich vor die Kamera und schaltete sie an. Er jedoch blieb hinter der Kamera stehen.

"Sag Hallo zu deinem Mann", lachte er.

Mit meinem verheultem Gesicht sah ich in die Kamera. "Yekta", kam aus meinem Mund und gleich danach mein schluchzen.

Y E K T A

Ich war wütend auf sie. Als ich Selim's Namen gelesen hatte, sind bei mir alle Sicherungen durchgebrannt. Wie immer handelte ich ohne Nachzudenken und warf sie aus dem Haus. Mir war es egal, wo sie hin ging und wo sie bleiben würde. Ich spürte den Hass in mir. Dalya war die letzte Person, von der ich es erwartet hätte. Als sie weg war, ließ ich mich auf die Couch fallen und schloss meine Augen. Noch ein Beweis, dass ich keinem trauen sollte. Ich holte mir eine Raki Flasche aus dem Schrank und trank sie bis zur Hälfte. Ich musste abschalten. Irgendwann schlief ich auch schon auf der Couch ein.

Am nächsten Tag, stand ich später als normal auf. Wir hatten 15 Uhr. Mein Kopf brummte und ich stand schwer von der Couch auf. Ich ging sofort hoch in die Dusche. Dalya war auch nicht nach Hause gekommen. Langsam machte ich mir Gedanken, über mein Verhalten von der vorherigen Nacht. War es wirklich richtig, wie ich gehandelt hatte?
Nachdem duschen zog ich mich an und nahm mein Handy zur Hand. Ich rief Dalya an, doch die Mailbox ging dran. Direkt danach fiel mir ein, dass ich ihr Handy gegen die Wand geworfen hatte. Ich legte mein Handy wieder weg und lief runter. Irgendwann würde sie doch kommen, dachte ich mir. Ich ging aus dem Haus und fuhr zu Ceylan. Ihr musste ich auch mal klarmachen, wo es entlang ging. Bei ihr angekommen, stieg ich aus und lief zur Tür. Ich klingelte und nach wenigen Sekunden stand Ceylan vor mir. Sie sah mich prüfend an. "Na, gibt dir deine Frau schon wieder nicht, dass was du willst?", fragte sie arrogant und lachte. Sofort schubste ich sie rein und drückte sie an die Wand. Meine Hand legte ich um ihren Hals und sah sie drohend an. Ceylans Augen sahen voller Angst in meine. "Wenn du noch einmal neben meiner Frau irgendetwas sagst, bring ich dich um. Keiner wird davon erfahren. Keiner. Verstehst du mich? Und wenn es der Fall sein sollte, dann kannst du dir doch vorstellen in was für einer Lage du geschäftlich sein wirst, oder?", zischte ich und sah tief in ihre Augen. Ceylan sah mich an und nickte hektisch. "Du wirst deine Fresse halten", sprach ich und löste meine Hand von ihrem Hals. Sofort fasste sie an ihr Hals und versuchte zu Atmen. Ohne sie weiterhin zu beachten, lief ich zu meinem Auto. Somit fuhr ich ins Holding und lief in mein Arbeitszimmer. Im Arbeitszimmer angekommen, setzte ich mich auf mein Platz und mein Blick wanderte auf einen Briefumschlag. Keine Adresse, nur mein Name. Was war das schon wieder? Ich öffnete den Umschlag und holte den Inhalt raus. Es war eine CD. Skeptisch sah ich drauf und legte sie in mein MacBook. Sofort spielte sich die CD ab und mein Atem stockte. Dalya. Ihr Gesicht war völlig verunstaltet und sie war am weinen. Ich war so sehr auf sie fixiert, dass ich nicht hörte, was Selim sagte. Dieser Hund hatte ein hässliches Grinsen auf den Lippen und lachte. Ich spielte das Video ab und hörte ihm genau zu. Er gab zu, der Mörder meiner Eltern und von meinem Bruder zu sein. Eine unglaubliche Wut überkam mich. Ich warf alle Ordner auf den Boden und mein Blick blieb am Auto hängen, den mir Dalya geschenkt hatte. Ich war der Grund, weshalb sie neben Selim war. Schuldgefühle plagten mich. Stundenlang sah ich mir dieses Video an, bis mich ein Anruf aus meinen Gedanken holte. Anonym. Es war Selim. Ich ging dran und fing an zu schreien, doch er lachte nur. "Gib mir sofort Dalya", schrie ich. Er drückte auf Lautsprecher und forderte Dalya auf, doch sie redete nicht. Sie sollte reden verdammt. Ich merkte, wie sauer sie auf mich war. Ist auch verständlich. Ich würde mich selber hassen. Ich hoffte, dass sie mich hasste. Denn ich verdiente es regelrecht. Als Selim einfach auflegte und mich mit meiner Tante und Cousine bedrohte, war das erste was ich tat, Amerika anzurufen und Bodyguards für die beiden einzustellen. Nachdem diese Sache erledigt war, rief ich meinen Detektiv an und auch einen Polizisten, den ich für mich eingestellt hatte. Beide kamen in wenigen Minuten in mein Arbeitszimmer.
Sie setzten sich gegenüber mir und ich schilderte sofort die Lage. Auch zeigte ich ihnen das Video. Sofort setzten sie sich in Bewegung und mir blieb nichts anderes übrig, als nach Hause zu fahren und Schuldgefühle zu haben.

Nach 3 Tagen lag wieder ein Umschlag auf meinem Arbeitstisch. Ich war kurz vorm ausrasten. Seit 3 Tagen hatte ich nichts von Dalya gehört. Wir kamen auch nicht mit der Suche weiter. Ich nahm den Umschlag in die Hand und öffnete ihn. Wut und Hass. Ich sah mir Dalya genauer an. Überall waren Wunden. Ich schrie auf und lief energievoll aus meinem Arbeitszimmer. Ich musste sie finden.

D A L Y A

Ich hatte keine Ahnung, wie viele Tage vorüber waren. Ich saß nur auf dem Stuhl. Mein ganzer Körper tat unglaublich weh und ich spürte schon meine Beine nicht mehr. Tränen hatte ich auch keine mehr. In den letzten Stunden, Tagen hatte ich soviel geweint wie noch nie. Es sind die schlimmsten Tage meines Lebens. Selim kam seit einiger Zeit nicht mehr, doch ich wusste, dass er wieder etwas vorhatte und davon hatte ich Angst. Mir wurde plötzlich übel und ich musste mich übergeben. Ich neigte mein Kopf zur Seite und versuchte es zu unterdrücken. Ich schloss meine Augen. Tatsächlich schaffte ich es nach einiger Zeit es zu unterdrücken und ich sah runter zu meinem Bauch.

"Halte durch mein Engel. Mama wird von hier rauskommen und sofort zum Arzt gehen", murmelte ich und lächelte leicht.

Y E K T A

Wie erwartet, rief mich Selim noch einmal an. Direkt fingen Kerem und der Polizist an, ihn zu Orten. Ich versuchte das Gespräch so lange wie möglich zu halten, doch irgendwann legte er einfach auf. Hoffnungsvoll sah ich zu den beiden. "Konntet ihr ihn Orten?", fragte ich und sah gespannt zu ihnen. Beide sahen konzentriert auf den Bildschirm und der Polizist nickte nach einiger Zeit zufrieden mit dem Kopf. Ich schrieb schnell die Adresse auf und wollte raus, als Kerem mich aufhielt. "Wir fahren nach. Als Hilfe", sprach er und ich nickte nur. Sofort stieg ich in mein Auto und fuhr los. Ich wurde von den beiden verfolgt.
Ich wollte sofort dort sein und Dalya dort rausholen. Komme was wolle. Egal ob er mich dort tötet. Dalya wird da rauskommen.

Dalya.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt