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"Yelda, räum deine Spiele weg", warnte ich meine Tochter. "Nein", schrie sie. "Yelda!", mahnte ich sie. "Isch will aber nischt", meckerte sie. "Funda Teyze wird es nicht aufräumen. Ich genauso wenig", sprach ich. "Mir egal", zuckte sie mit den Schultern. Völlig am Ende mit den Nerven sah ich meine Tochter an. Ich würde noch durchdrehen. Funda Teyze kam lachend ins Wohnzimmer. "Yelda, räum doch auf. Mach deine Mutter nicht traurig", sprach sie. "Nein", rief sie. "Isch will baba! Ihr seid gemein!" - "Dein Vater wird das ganze auch nicht aufräumen", informierte ich sie. "Dosch!"

In diesem Moment kam auch Yekta durch die Tür und sah und skeptisch an. "Was ist hier los?", fragte Yekta. "Baba, Anne sagt isch soll aufräumen. Isch will aber nischt", rief sie und sah böse zu mir. Das sah so unglaublich süß aus. Ich würde sie am liebsten küssen, doch ich durfte nicht weich werden. Warnend sah ich zu Yekta, damit er sie nicht wieder verwöhnte. "Räum doch auf, kizim. Du bist doch schon groß geworden", sprach Yekta. "Aber baba", schrie sie. "Räum auf, wenn ich wieder hier bin, will ich das ganze nicht hier sehen", sprach er. Yelda sah kritisch zu den Spielzeugen und kreuzte ihre Arme vor ihrer Brust. "Dalya, komm mal mit", sprach Yekta und zog mich an der Hand mit. "Funda Teyze, sie soll es machen", sprach ich und sie nickte nur. Oben angekommen, drückte mich Yekta gegen die Wand und küsste mich. Ich erwiderte grinsend sein Kuss, bis ich mich von ihm löste. "Meine Tante hat mich angerufen, sie kommen nach 3 Tagen. Und Berat kommt heute Abend", sprach er und küsste mich nochmal kurz auf die Lippen. Unsicher sah ich ihn an. Ich wusste echt nicht wie ich nach 4 Jahren mit ihnen umgehen sollte. Sie hassten mich bestimmt. Yekta sah mich an und zog mich zu sich. "Was los?", fragte er und sah mich an. "Nichts", sprach ich und lächelte ich ihn an. Skeptisch sah er mich an. "Hat Berat immer noch nicht geheiratet", sprach ich und lachte. "Doch, vor 2 Jahren", sprach Yekta und grinste. "Ach, das er auch geheiratet hat." Yekta lachte und küsste mich. Lachend schubste ich ihn weg. "Ist das normal, dass ich nicht genug von dir bekomme?", fragte er, woraufhin ich laut auflachte. "Vielleicht", sprach ich und richtete seine Kragen. Er küsste meine Nasenspitze. "Dann mach ich mal mit Funda Teyze essen, wenn Berat und seine Frau kommen." - "Mach das", sprach Yekta und somit lief ich runter. Ich sah im Wohnzimmer meine Tochter ihre Spielzeuge aufräumen. Somit lief ich in die Küche und gab Funda Teyze bescheid, dass wir Gäste bekamen. Wir machten echt viel zum Essen, woraufhin ich echt Hunger bekam. Ich musste mich jedoch zurückhalten. Ich lief hoch ins Zimmer und zog mich um. Ich zog mir eine boyfriend Jeans an, darüber ein weißes, lockeres T-Shirt anzog, was ich vorne locker in die Hose steckte. Ich machte meine Haare zu einem strengen Zopf und schminkte mich leicht. Darunter zog ich meine adidas Superstar an. Somit lief ich runter und begab mich ins Wohnzimmer. Yekta hatte eine Jeans an, darüber einen schwarzen Hoodie von Nike. "Yelda, komm mit. Ziehen wir dich um", forderte ich meine Tochter auf, woraufhin sie sofort aufstand und zu mir rannte. Sie liebte es einfach. Sie wollte immer ihre Kleidung präsentieren. "Anne isch will meine schöne Hose anziehen, die von Zara", schrie sie aufgeregt. Ja, meine Tochter kannte fast alle Läden. Wenn sie älter wird, würde sie auf jeden Fall, viel Geld für Klamotten ausgeben, dass sah ich schon voraus. Somit liefen wir hoch und ich zog ihr ihre Hose an und darüber noch einen schönen Pulli. Wir liefen runter und ich setzte mich auf die Couch. Ich nahm die Fernbedienung und öffnete eine türkische Serie. Yekta saß gelangweilt auf der Couch und tippte etwas auf seinem Handy rum. Wir hatten schon 19 Uhr und schon klingelte es an der Tür. Ich stand auf und lief, dicht gefolgt von Yekta, zur Tür. Ich öffnete sie und vor mir stand Berat und seine Frau. Er sah uns grinsend an.

"Good evening, Mr and Mrs Haznedaroglu", sprach er und trat rein. Lachend gab ich ihm rechts und links einen Wangenkuss. Herzlich begrüßte ich auch seine Frau. "Dalya, dass ist meine schöne Frau Mila", stellte er mir seine Frau vor. "Und Schatz, dass ist Dalya." - "Freut mich", sprach sie. Somit liefen wir gemeinsam rein. "Wollen wir direkt Essen?", fragte ich, worauf beide einstimmten und wir ins Esszimmer liefen. Ich servierte mit Funda Teyze das Essen und somit aßen wir alle gemeinsam. Meine Tochter saß still auf ihrem Platz und sah mit großen Augen zu Berat und Mila. "Baba, wer ist das?", fragte sie und sah immer noch unsicher zu den beiden. "Ich bin Berat, der bester Freund von deinem Vater und das ist meine Frau", sprach er lächelnd zu Yelda. "Isch bin Yelda. Die Tochter von meinem Baba und von meiner Anne", sprach sie und wir lachten alle. "Ehrlich?", fragte Berat belustigt nach.
"Ja, aber mein Baba ist neu gekommen. Er war immer arbeiten", sprach sie, woraufhin mein lächeln verging und auch meine Laune etwas fiel. Ich merkte, dass es Yekta nicht anders ging. Er räusperte sich und setzte ein lächeln auf. "Und wie läuft es bei dir so?", fragte er Berat nach. "Ganz gut. Bevor du fragst, nein ich verschwende keine einzige Sekunde daran, nach Deutschland auszuwandern", lachte er und sah Yekta grinsend an. Yekta lachte auch und sie unterhielten sich über jenes, was ich nicht mitbekam, da ich in meinen Gedanken war. Ich fühlte mich so schlecht. Jedes Mal merkte ich einfach, wie falsch meine Handlung war. "Dalya?", nahm mich die Stimme von Mila aus meinen Gedanken. Ich sah hoch zu ihr und sie sah mich lächelnd an. "Ich habe dich etwas gefragt", lachte sie. "Ach tut mir leid. War gerade mit den Gedanken wo anders", sprach ich. "Nicht schlimm. Ich wollte wissen, wie ihr euch kennengelernt habt."
Noch ein Fehlschlag. Ich merkte, dass dieser Abend nicht gut verlaufen würde. Ich zwang mich zu lächelnd und antwortete ihr. "Auf einer Fachmesse", log ich. Es musste schließlich nicht jeder wissen, dass er mich gekauft hatte. Bei diesem Gedanken zog sich mein Herz zusammen und ich bekam schon leichte Kopfschmerzen. "Und wie war dein Heiratsantrag?", fragte sie und ich wusste, dass sie unaufgeklärt war. "Er hat keinen gemacht. Er hat mir einfach den Ring in den Finger gesteckt", sprach ich. "Oha Yekta. Also von dir würde ich etwas ganz anderes erwarten", sprach sie zu Yekta, der sie etwas wütend ansah. "Meiner war so unglaublich, Dalya", schwärmte sie und sah verliebt zu Berat, der zwingend lächelte. "Wir waren an dem Tag-"

Sie wollte weiterreden, doch Berat unterbrach sie. "Wie war es in Holland?", fragte er mich diesmal. Oh Gott. Okey, ich verstand, dass er versuchte das Thema zu lenken, doch es wurde immer schlimmer.

"Gut", antwortete ich knapp. "Schatz, ich war gerade dabei etwas zu erzählen", meckerte Mila. "Entschuldigt mich kurz", sprach ich, stand auf und verschwand in der Küche. Ich konnte es echt nicht mehr ertragen. Ich lehnte mich aufgebracht gegen die Theke. Ich merkte in diesem Moment wieder, was für ein scheiß Leben ich führte. Es war alles einfach so schlimm. Mit geschlossenen Augen versuchte ich runterzukommen, da diese Fragen mir wirklich auf die Nerven gingen. Im nächsten Moment spürte ich zwei Hände an meiner Taille. Ich öffnete meine Augen und sah in die Augen meines Mannes. Ich lehnte meine Stirn an seiner Schulter. "Mach dir kein Kopf", sprach er und hinterließ ein Kuss auf meinem Kopf. "Wie denn? Mir wurde gerade wieder klar gemacht, wie scheiße mein Leben eigentlich ist", murmelte ich. "Es ist alles Vergangenheit", versuchte er mir einzureden, doch ich schüttelte nur meinen Kopf. Ich hob mein Kopf und sah in seine Augen. "Es verfolgt mich", sprach ich. "Wo bleibt ihr denn?", rief Mila von drinnen. Lächelnd sah ich zu meinem Mann und zog ihn an der Hand ins Esszimmer. Wir aßen unser Essen zu ende. Als die drei sich ins Wohnzimmer begaben, lief ich mit meiner Tochter in ihr Zimmer, brachte sie zu Bett und las ihr noch ein Märchen vor. Als endlich meine Tochter eingeschlafen war, sah ich sie mir lange an. Lächelnd strich ich ihr durch das Haar. Egal wie schlimm mein Leben war und ist. Sie war das schönste in meinem Leben. Das schönste und wertvollste. Ich gab ihr ein Kuss auf den Kopf und stand von ihrem Bett auf. Ich deckte sie fest ein und lief runter ins Wohnzimmer. Ich setzte mich zu Yekta, der mich sofort zu sich zog und sein Arm um meine Schulter legte. "Wie lange seid ihr jetzt schon verheiratet?", fragte Mila. Sie fing wieder an. Sie würde nie im Leben aufhören. "Um die 5-6 Jahre", antwortete mein Mann. "Wie um die?", fragte Mila geschockt und sah mich an. "Er weiß nicht einmal wie lange ihr verheiratet seit." - "Nicht schlimm, sind 5 1/2 Jahre verheiratet", sprach ich lächelnd.
"Und wie war die Schwangerschaft von Yelda?", fragt sie. Ich fragte mich gerade echt, ob sie nur gekommen war um mich auszufragen. "Schön", brachte ich nur raus. Ich meine, was sollte ich darauf antworten? "Mila, wir sind hier nicht bei 'Frag dich schlau' oder so ähnliches", mischte sich Berat. Danke Berat. Danke. "Ach sorry. Entschuldige mich, wenn ich zu viele Fragen gestellt habe. Es ist nicht böse gemeint, nur ich bin etwas neugierig", sprach sie und sah mich lächelnd an.
"Nicht schlimm", entgegnete ich ihr lächelnd.

Spät in der Nacht, entschieden wir uns schlafen zu gehen. Die beiden bekamen das Gästezimmer. Yekta und ich gingen in unser Zimmer. Bevor ich ins Zimmer ging, sah ich nochmal nach meiner schönen Tochter. Nachdem ich dies machte, lief ich ins Zimmer und schloss hinterher die Tür. Yekta war gerade dabei, sich auszuziehen. Ich setzte mich erschöpft auf das Bett und legte mich hin. "Ich habe keine Kraft mehr, mich umzuziehen", murmelte ich und spürte im nächsten Moment Yekta's Gewicht auf mir. "Das kann ich übernehmen", sprach er grinsend, woraufhin ich lachte. Ich schubste ihn runter von mir und stand auf. Ich zog mein Nachtkleid an und legte mich zu Yekta ins Bett. "Es war ein harter Tag", sprach Yekta und nahm mich in seine Arme. "Mhm", stimmte ich ein. "Naja, reden wir nicht darüber. Gute Nacht." - "Gute Nacht", murmelte ich und schon klappten sich meine Augen zusammen.

Dalya.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt