59 Kralle

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Die Prinzen bekamen das Bett. Melion schlief am Boden sitzend an der Wand gelehnt. Vani war am Tisch zusammengesunken während Laris ihr gegenüber saß. Sie nippte abwesend an einer Tasse Kaffee. Ich stand an die Tür gelehnt mit verschränkten Armen und Kitnan saß vor der anderen Tür die ins innere der Mauer führte. Wachend mit gespitzten Ohren und gesenktem Kopf.

Mit geschlossenen Augen träumte ich mich nach zuhause. Ich sehnte mich nach den Rufen meiner Drachen. Nach der Geborgenheit im Hort. Nach dem Geruch meiner Weiden. Meiner Ställe. Meines Zimmers. Meiner Werkstatt. Ich vermisste die Neckereien mit Haserian. Ich sehnte mich nach... Ich blieb reglos. Mein Herz geriet nicht ins Schwanken. Ich war... Leer?

„Kitnan kennst du Talrah gut?" Leris frage riss mich aus meinen Gedanken. „Auf der Akademie waren wir in der gleichen Klasse von daher denke ich schon das ich sie kenne..." überlegte er und ich konnte hören das er mal wieder lächelte. Ich rührte mich nicht. Leris glaubte anscheint das ich schlief. Es machte mich neugierig was sie wissen wollte.

„Was macht Talrah so besonders? Alle Drachentrainer die ich bisher mit ihr gesehen habe verhielten sich als wäre sie von hohem Adel und als wir von schwarzen Drachenreitern angegriffen wurden haben sie Talrah direkt erkannt. Ich weiß von dem Krieg und das Talrah wohl eine große Rolle gespielt hat aber das ist nicht alles, oder irre ich mich?" kurz herrschte schweigen. Ich konnte spüren das Kitnan zu mir sah, um zu prüfen ob er ihr etwas erzählen durfte. Er wusste das ich wach war und er wusste das ich einschreiten würde, wenn ich es ablehnte, aber ich ließ ihn ziehen.

„Talrah ist die letzte Grumk das macht sie so besonders. Ihre Verbindung zu den Drachen war wohl schon immer tiefer als die anderer. So wie alle Grumk vor ihr." Begann er zu erzählen. „Sie verfügt über großes Wissen das ihre Vorfahren zusammengetragen haben. Alte Magie. Verbotene Magie. Uraltes Wissen das selbst im Bund in Vergessenheit geraten ist. Aber es ist nicht nur ihr Wissen auch ihre Kraft. Talrah ist eine der wenigen Drachentrainer die die Synagie beherrschen." „Die Synagie?" fragte Leris und trank von ihrem Kaffee. Kitnans Rüstung knirschte als er nickte.

„Die Verbindung zu unseren Drachen verändert uns. Es gibt Sechs Stufen. Zuerst kommt mit der Bindung die Körperstärkung. Sinne werden schärfer. Der Körper robuster und stärker. Man beginnt die Emotionen des Drachens wahrzunehmen und umgekehrt. Die zweite Stufe ist die Kraftteilung. Der Drache teilt seine kraft mit seinem Bund. Kann er Feuer speien kann der Bund Feuer speien. Kann der Drache Wasser speien kann das auch der Bund. Die Drachenaugen werden erweckt und mit der dritten Stufe kommt die Drachenmagie. Sprüche und ihre Wirkung erlernt man in der Regel auf der Akademie, in der Familie oder vom Lehrmeister. Die fünfte Stufe ist die eigene Drachenmagie was schon allein ziemlich schwierig ist. Ein Reißzahnschwert zu erschaffen ist eine große Herausforderung für jeden Drachentrainer und teil der Abschlussprüfung der Akademie. Die letzte Stufe die nur die wenigsten erreichen ist die Synagie. Die Verschmelzung mit seinem Drachen ist nicht nur die höchste Kunst der Drachenmagie es ist auch die gefährlichste. Im verwandelten zustand wird ein Körper von zwei Seelen gesteuert was sehr belastend ist. Hält man diese Verwandlung zu lange aufrecht kann es passieren das man sich nicht mehr zurückverwandeln kann oder dass die Seelen sich gegenseitig verschlingen bis nur noch ein Verstandloser Drache übrig ist." Düster legte Kitnan eine Pause ein. Auf dem Schlachtfeld war das viele male passiert...

„Talrah beherrscht diese gefährliche Magie?" fragte Leris verblüfft. „Das tut sie... im Krieg brachte sie es fertig sich mit vier Drachen zu Synagien und zu überleben. Auch die Drachen haben überlebt und nur dank ihr stehen wir heute hier wo wir stehen." Schloss er ehrfürchtig ab mit großem Respekt mir gegenüber. „Vier? Aber sie besitzt nur drei Drachen?" „Krolantis war der vierte." Überrascht schnellte ihr Kopf zu mir herum. „Der erste Drache meines Vaters." Ich streckte mich und trat an den Ofen um mir eine Tasse Kaffee zu nehmen. „Koka ist sein Junges. Nur deswegen funktionierte es. Und damit ist die Fragerunde beendet." Beantwortete ich ihr auch diese unausgesprochene Frage, die ihr bereits auf der Zunge lag. Einsichtig schwieg sie und ich nippte an meinem Kaffee. Das letzte Stück nach Mellebeth war sicher spannend.

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⏰ Last updated: May 17 ⏰

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Your sword and my DragonsWhere stories live. Discover now