14 Klinge

21 3 0
                                    

Donnernd setzte der Steingolem das große Bündel geruntes Holz auf den Karen. „Zwei Block wie gewünscht." Stumpf reichte Kasir mir sein Klemmbrett mit der Rechnung. Ein grimmiger Händler dessen Angestellte beinahe vollständig aus Golems bestanden. „Liefert es zum Vorposten so wie immer." Mit einer schnellen Bewegung unterschrieb ich und reichte ihm das Klemmbrett zurück. „Bezahlung wie immer innerhalb von drei Tagen." Gab er stumpf zurück und wandte sich ab um seinem Golem Anweisungen zu geben.

Ich verließ den Handelshof und fand über die Nebenstraßen zurück zur Hauptstraße. Der Wind hatte zugenommen. Dunkle Wolken verdunkelten den Himmel. Die Menschen eilten eilig über die Straßen um ihre arbeiten noch vor dem Regen zu vollenden. Verkäufer mit kleinen Ständen machten sich bereits daran ihre Waren zusammenzupacken. Ein scharfer Wind wehte mir beinahe den Schleier vom Kopf. 

Erste tropfen fielen. Der Marktplatz eröffnete sich vor mir. Stände drängten sich hier dicht an dicht. Kräuter, Tiere, Waffen, Schmuck... es wurde alles verkauft was verkäuflich war. Der Geruch der Essensstände am Rand des Marktes wehte zu mir herüber während sich zu beginn des Marktes der Brunnen erhob. Ein großer Springbrunnen der von einer schönen Frau geschmückt wurde. Zierlich zart hielt sie mit einem sanften Lächeln einen Krug in ihren Händen aus dem sich das Wasser ins Becken ergoss. Sie trug ein Tuch das ihren Körper knapp bedeckte und ihre Weiblichkeit noch unterstrich. Sie war das Abbild der heiligen Semere. Die Göttin der Fruchtbarkeit die mit ihrem Krug ihren Nektar an jene ausschenkte die Tapferen Herzens waren. Sie war die Schutzpatronin der Abenteurer.

Kaum hielt ich vor ihr begann es richtig zu regnen. In strömen prasselte der kalte Regen auf die Stadt herab. Die Menschen flüchteten eilig in die Gebäude. Sie drängten sich unter die Vordächer und Planen der Stände um dem Regen zu entkommen. Ich dagegen blieb stehen. Mir machte der Regen nichts aus der es nicht mal unter meinen Mantel schaffte. Nass klebte der Schleier auf meinem Kopf während ich zu Semere hinauf sah. So wie der Regen über ihr Gesicht lief wirkte es als würde sie weinen und mit ihrem sanften Lächeln voller Wohlwollen und Güte war es schwer zu sagen ob es Freudentränen oder Tränen aus Traurigkeit waren. 

„Talrah. Wieso stehst du hier im Regen?" Leris holte mich aus meinen Gedanken. Ohne eine Antwort abzuwarten griff sie meine Hand und zog mich mit sich. Wir rannten in eine Nebenstraße. Die Pfützen spritzten in alle Richtungen. Leris entdeckte einen Leeren Hauseingang und zog mich mit sich aus dem Regen. Außer Atem lehnte sie sich an die Wand in ihrem Rücken. „Haserian hatte gesagt das du trotz des Regens warten würdest, aber ich wollte ihm nicht glauben." Brachte sie schnaufend hervor und fasste sich unbewusst an die Seite.

Ich seufzte. „Ich hatte dich gewarnt. Deine Wunden sind noch nicht verheilt!" ich trat zu ihr und öffnete ihre Jacke. Mit einem Ruck zog ich ihr Hemd und Montur hoch. Schmerzlich verzog sie das Gesicht als ich ihren Verband freilegte wo sich rote Flecken abzeichneten. „Setz dich hin. Ich werde dich gleich hier behandeln müssen." Sie ging mit mir runter und setzte sich nieder. Mit flinken Händen öffnete ich die Schnallen ihrer Montur und schob ihr Hemd über den Bauch. Behutsam legte ich meine Hand auf ihre Seite. Ich rief Lapu zu mir. Ihre Kraft floss durch meinen Körper und meine Augen glühten Blau auf. Kalt wie das Meer strömte die Drachenkraft durch meinen Arm zu meiner Hand. 

Leris krallte ich in meine Schulter als ich die Kraft auf ihre Wunde wirken ließ. Sie schnappte nach Luft und verzog das Gesicht kurz bevor sie erleichtert aufatmete. „Das fühlt sich besser an." Sie ließ ihren Kopf gegen die Wand sinken und entspannte sich etwas. Das Prasseln des Regens füllte die Stille. Der Wind pfiff ums Haus. In der ferne waren schnelle Schritte zu hören. Platschend kamen sie näher und entfernten sich wieder. Stimmen wurden vom Regen verschluckt.

„Lass mich deine Augen sehen." Behutsam zog Leris mir den Schleier vom Kopf. Undefinierbar betrachtete sie meine Blauen Drachenaugen mit den spitzen Schlitzpupillen. „Diese sind wie das Meer. So tief und wild." Ein kleines Lächeln schlich sich auf ihre Lippen. „Hast du jetzt deinen neuen Fetisch entdeckt mir ständig in meine Drachenaugen zu starren." Skeptisch hob ich eine Augenbraue. Leris lachte und schmunzelte vergnügt. „Ja vielleicht." Sie legte den Kopf schief ohne den Blick von meinen Augen abzulassen. Mürrisch verzog ich das Gesicht.

Your sword and my DragonsTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang