TWENTY ONE

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PoV Lee Minho

Erst am späten Abend kam Jisung nach Hause. Er schien ruhig, obwohl ich erwartet hatte, dass er aufgewühlt sein würde.

„Und?" fragte ich sofort nach, doch er zuckte nur mit den Schultern.

„Nichts großes. Bloß gequatscht." Jisung zog seinen Mantel aus und Hang ihn über den Stuhl im Schlafzimmer.

„Wirklich?"

„Ja. Ich meine, trotz all dem, ist er mein Vater. Er würde mich nicht umbringen."

„Ja, dass glaubte ich auch nicht... wegen dem Plan?"

Jisung nickte und sah mich an. Auf seinen Lippen huschte ein freches Grinsen und er strich sich durchs Haar.

„Abwarten. Wir warten nur noch auf seinen Schachzug."

Ich brummte kurz auf und sah auf mein Handy.

Dann viel mir auf, dass Jisung bestimmt Hunger haben muss.. oder hatte er unterwegs etwas gegessene?

„Hast du Hunger? Essen steht im Kühlschrank." er überlegte kurz. „Nur einen kleinen Happen. Aber ich mache mir das selber. Bleib ruhig liegen."

Damit huschte Jisung aus dem Schlafzimmer und lief in den Flur, runter zur Küche.

Das er so locker drauf war, entspannte mich ebenso. Seinen Vater zu sehen, der einen über die Jahre ziemlich viel scheiße angetan hatte, war bestimmt nicht so einfach. Jisung hatte mir nicht alles detailliert erklärt. Er hatte nur betont, dass sein Vater in seinen Augen kein Vorbild war und der Umgang mit ihm echt zum kotzen war. Dazu hatte er angemerkt, dass sein Vater ebenso eine Menge Alkohol konsumierte, was seine Aggressionen früher nur verstärkt hatte.

Ob der wohl immernoch trank?

Eigentlich war das nicht wirklich wichtig. Er war eine Person, die keine große Rolle spielte.

Doch auch eine Person, die von der Polizei gesucht wurde. Als Jisung mir seinen Namen genannt hatte, dämmerte es mir.

Han Kai-son. Verbrecher. Diebstähle, Nötigung, Versuch von Todschlag und illegaler Drogen Deal. Doch selbst er hatte einen Mord begangen;

Er hatte einen Mann erschossen.

Kai-son war also nicht ohne...

Und da war es unvorstellbar, dass dieser Mann mit einen kleinen Jungen zusammengelebt hat.

Der Punkt auf den ich aber hinaus möchte, ist nicht, das Kai-son etwas krankhaft ist... sondern, dass wir mit dem Plan ihn und den Mörder schnappen.

Es wären zwei große Verbrecher mit einer Klappe.

Ich entschied mich dazu aufzustehen und Jisung in die Küche zu folgen. Er stand mit Rücken am Tresen und stocherte im Essen herum.

„Hey." Ich sprach extra sanft und blickte ihn an.

Er sah hoch zu mir, richtete seinen Blick dann aber wieder auf den Teller mit Curryreis.

„Dich bedrückt doch etwas."

Jisung nahm eine kleine Gabel, kaute und schluckte das Essen runter. Erneut begann er im Essen zu stochern, bis er nachließ und die Augen zusammenkniff.

Sein Blick wich meinen aus und leise begann er zu erklären.

„Ich hatte gehofft, er würde sich ändern... aber er ist immernoch der alte. Der verrückte. Der Abhängige." Seine Stimme war ruhig, etwas zögernd und leiser. Es war für ihn eine große Sache, über das alles zu sprechen.

Doch mittlerweile war das bei uns normal.

„Er trinkt immernoch und ist immernoch so dreckig wie vor 2 Jahren. Ich meine, wie soll man so eine Persönlichkeit so schnell ändern?"

Liars- you're beautiful liesWhere stories live. Discover now