EIGHTEEN

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PoV Han Jisung

Ich starrte den Fremden vor mir einfach nur an.

Er wollte also spielen...

Meine Tasse Tee stellte ich auf den Couchtisch und sah ihn fragend an.

„Was willst du hier?"

Er lachte auf und setzte sich aufs Sofa.

Eigentlich war ich sehr angespannt. Meine Hände zitterten, doch ich presste sie aneinander, was das Zittern unterdrückte.

„Dir die Spielregeln erklären." Seine grünen Augen fixierten mich und er klopfte aufs dunkle Polster.

Ohne zu zögern ließ ich mich auf der anderen Seite des Sofas nieder, wendete die Augen dennoch nicht von ihm ab.

Es war ein Mann, dass hatte ich zuvor schon stark vermutet. Seine Statur war groß und kräftig.

„Spielregeln? Du siehst mich jetzt also als Figur deines Spiels an?"

Er schnaufte und lehnte sich zurück.

„Das würde ich ja gerne, Han. Aber du spielst einfach nicht mit. Irgendwie schaffst du es, dass zu machen, was ich nicht sehe. Es nervt mich." sein Blick ging wieder zu mir und er zog die Maske herunter.

Er hatte ein kantiges Gesicht. An der rechten Wange hatte er eine Narbe und unter seinen Augen waren dunkle Augenringe. Über seinen trockenen Lippen war der Schatten eines Bartes, welchen er aber frisch rasiert hatte.

„Ich weiß, dass du nicht zur Polizei rennst. Dafür bist du zu schlau." er stützte seine Arme auf seine Knie und beugte den Kopf vor.

Seine grünen Augen waren wir das Gift einer Schlange. Sie durchbohrten einen und ich hatte das Gefühl, er sah mir in die Seele.

Das einzige was bei ihm war....

Die Wolke blieb blass...

„Ach? Das denkst du?"

„Sorry..." er lachte. „Ich weiß es." er machte eine dramatische Pause und schmunzelte vor sich hin.

„Dein Vater hatte recht gehabt; du bist einen geistig voraus. Doch wie lange kannst du spielen?"

Nun war ich die Person die ihn mit dem Blick festnagelte und mich vorlehnte.

„Ich habe mein bisheriges Leben ein Spiel gespielt. Du hast keine Ahnung, mit wem du es zu tun hast."

Er starrte mich zurück an. Niemand wich weg, bis er verlegen schnaufte.

„Okay okay. Ich will nur eins, Han." seine Miene wurde kühl und hart. Ich wusste, dass es an seinen Nerven kratzte.

Doch ich hatte seinen Gedankenlauf verstanden.

„Unterbrich den Ablauf des Spieles nicht. Sonst muss ich dich frühzeitig umbringen.. Obwohl du für etwas anderes bestimmt bist."

„Und für was?"

„Er hatte mir gesagt, ich solle dich nur ein wenig Quälen. Dann bekommt er dich."

„Wer?" eigentlich konnte ich mir denken, wenn er meinte. Doch ich wollte es von seinen Lippen hören.

„Du weißt es." er stand auf und zog die Kapuze über.

„Und was wenn nicht?"

„Dann wirst du es früh genug erfahren.." er nahm die Tasse vom Couchtisch und warf sie volle Kanne gegen die Wand hinter mir. Sie hatte meine Wange gestrichen und zersprang an der weißen Wand. Ein Splitter streifte meinen Hals.

Als ich wieder aufsah, war er durch die Terrassentür verschwunden.

Das nächste was ich tat, ohne überhaupt wieder klar denken zu können, war Minho anzurufen.

Ich war geschockt...

Das sollte doch ein Spiel werden zwischen dem Psychopathen, mir und Minho...

Doch er war auch dabei?

Liars- you're beautiful liesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt