TWENTY

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PoV Han Jisung

In den nächsten Tagen passierte nicht viel. Ich baute den Plan weiter aus, wovon Minho nur die Hälfte verstand und auch ich musste nochmal umstrukturieren.

Ich werde doch nicht sterben. Das wollte der Mörder nicht.

Ich musste etwas anderes tun.

Oder musste ich überhaupt etwas tun?

Er vermutete wahrscheinlich, dass ich auf seiner Drohung den Schwanz einziehe und ruhig bleibe. Doch das werde ich nicht tun.

Mir kam ein Gedanke zuvor...

Ich würde ihn treffen.

Den Mann meiner Albträume.

Doch erst musste ich Minho das erklären...

Minho war gerade in der Küche und kochte uns Mittag.

„Hey.." sprach ich leise und trat zu ihn an den Herd.

„Was gibt's?" fragte Minho und sah mich kurz an, bevor er begann wieder zu rühren.

„Ich muss jemanden treffen."

„Wenn? Soll ich dich begleiten?"

„Nein. Das kannst du nicht." nun sah er mich erneut an und musterte meine Miene.

„Wieso?"

„Es ist mein Vater. Er ist kompliziert.. mein Plan hat sich geändert." genervt schnaufte Minho aus und begann aggressiver zu rühren.

„Weißt du, ich vertraue dir. Aber ich verstehe nichts. Für mich läufst du durchs dunkle, mit mir hinter dich her ziehend." er legte den Löffel weg und rieb sich die Stirn.

„Es ist schwer. Könntest du mir bitte sagen, was du vor hast? Vor nicht mal paar Tagen stand ein Psychopath direkt vor dir und drohte dir. Jetzt willst du einen anderen kranken aufsuchen, der dir dein Leben zerstört hat? Das ist doch ein Teufelskreis."

Ich schüttelte den Kopf.

„Nein. Eine Win-Win Situation."

Ich erklärte Minho alles ganz genau.

Nach Minuten schien er es zu verstehen und schien ziemlich beeindruckt.

„Und das soll Klappen?"

„Jap. Der Mörder denkt, ich bleibe jetzt ruhig wegen seiner Drohung, dass er mich meinen Vater übergibt oder gleich selber tötet." Minho nickte erneut und sah mich Lächeln an.

„Wo warst du all die Jahre?"

„Hmm.." Ich zuckte unwissend mit den Schultern und drehte mich um, um mich im nächsten Moment fertig zu machen und los zu gehen.

Mit Minho's Auto fuhr ich in die Stadt, erst ins Labor meines guten Schulfreundes Lee Felix. Ich würde seine Hilfe brauchen...

Nach Stunden fuhr ich dann zum Haus meines Vaters. Er lebte etwas abseits der befühlten Stadt, um seinem Palast aus Freaks auszubauen.

Ich hatte ihn jetzt zwei Jahre nicht mehr gesehen. Nachdem ich ausgezogen war, brach ich jeden Kontakt mit ihm ab. Ich hasste ihn. Er hatte mir schreckliche Sachen angetan.

An seinem Haus klingelte ich und wenig später wurde die alte Holztür aufgerissen,

„ICH SAGTE SIE SOLLEN DIE POST-" er unterbrach und starrte mich entsetzt an.

„Jisung-ah?" sein Atem stank nach Alkohol, so wie er es schon früher getan hatte.

„Hallo, Kai-Son."

„Was machst du hier?" 

Liars- you're beautiful liesWhere stories live. Discover now