Kapitel 11 - Das Tal

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Als die Dunkelheit hereinbrach, nahmen Cian und Lir ihre Tiergestalten an und rasteten in einem großen Grasfeld außerhalb des Waldes

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Als die Dunkelheit hereinbrach, nahmen Cian und Lir ihre Tiergestalten an und rasteten in einem großen Grasfeld außerhalb des Waldes. Sie hatten so viel Abstand zwischen sich und diesen Ort gebracht, wie nur möglich, und wieder in der „echten" Welt angekommen, stellten sie fest, dass Odhráns Krähe die ganze Zeit auf sie gewartet hatte. Nun hockte der bedrohlich dreinblickende Vogel mit den glühenden Augen in einiger Entfernung und überwachte den Schlaf der Naturgeister.

Lir schlief in Cians Halsbeuge und der Fuchs rollte sich um sie herum zusammen, sodass kein kalter Wind ihre weißen Federn erreichen konnte.

Cian träumte von einem rubinroten Stein, der in seiner Hand lag und einfach nicht aufhörte zu bluten. Dazu schrie eine Stimme in seinem Kopf qualvoll um Hilfe, bettelte ihn an, sie zu retten und verstand nicht, warum er untätig blieb. 

Als der Fuchs heftig zusammenzuckte und aus seinem unruhigen Schlaf auffuhr, stellte er fest, dass auch Lir keine Ruhe fand, sondern immer wieder bebte und leise, wimmernde Krächzlaute ausstieß.

'Wir werden beide nie wieder Schlaf finden. Denn des Schlafes Bruder ist der Tod und er ist unserer Herrin widerfahren.'

Cians Gedanken waren dunkel wie sein blauschwarzes Fell und als der blasse Morgen dämmerte, erhob sich die Krähe des Herren der Jagd mit einem unfreundlichen Krächzer von ihrem Ast.

„Weiter", forderte sie mit dunkler, unheilbringender Stimme und schlug auffordernd mit den Flügeln.

Cian und Lir benötigte keine weitere Aufforderung. Erschöpft erhoben sie sich von der kleinen Kuhle, die Cians Körper ins Gras gedrückt hatte und mit dem ersten Licht des Tages ging die Reise weiter.

Mit jedem Schritt fühlte der Fuchs die Schwere der vergangenen Tage. Seine Verletzungen waren nahezu vollständig geheilt, doch dies galt nur für die Äußerlichen. Sein Innerstes war aufgerissen, blutete stark und ertränkte ihn in Traurigkeit, blindem Zorn und Schmerz.

Das einzige Boot auf diesem See aus Verzweiflung war der Rachedurst, der Hass auf König Fear Doirich und die Aussicht, ihm und seinen schmierigen Handlagern bald das ekelhafte Grinsen aus dem Gesicht schneiden zu können. Doch auch dieses Boot hatte ein Leck, das wusste er. In absehbarer Zeit würde er in dem Schmerz ertrinken, wenn Heilyn ihn nicht rechtzeitig heilen konnte.

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