Kapitel 19

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Hyunjin pov
Ich ging zum Kühlschrank, denn es wurde langsam spät und ich bekam Hunger. Doch als ich diesen öffnete, musste ich feststellen, dass er so gut wie leer war. Zwar hatte Felix etwas gekauft bevor er gegangen war, doch das war inzwischen zwei Wochen her. Nicht das auch noch.

Frustriert stöhnte ich auf. Jetzt musste ich doch ernsthaft noch zum Supermarkt gehen um mir etwas zu kaufen. Ich könnte mir zwar auch was bestellen aber gerade weil ich im Moment allein war und niemanden hatte, an den ich mich wenden könnte, war ich zu paranoid um jemand fremdes zu mir nachhause kommen zu lassen. Also zog ich meine Jacke und Schuhe an und verließ das Apartment. Mit meinen Krücken kam ich nicht ganz so schnell voran und dass es bereits dunkel wurde, machte mich nervös. In diesem Zustand konnte ich mich niemals wehren falls was passieren sollte.

Ich schüttelte den Kopf. Solche Gedanken würden mich jetzt nur unnötigerweise aufwühlen. Ich stecke mir meine Kopfhörer in die Ohren um mithilfe der Musik die Gedanken stoppen zu können. Das funktionierte auch relativ gut. Ich genoss die frische Luft. Die zwei Wochen waren schnell vorbei gegangen obwohl ich absolut nichts zu tun hatte. Ich ging eigentlich nicht raus und saß nur in meiner Wohnung. Etwas unter Menschen zu sein würde eine willkommene Abwechslung sein.

Im Supermarkt besorgte ich alles was ich brauchte. Zumindest das, was ich mit den Krücken tragen konnte. Ich hatte eine Stofftasche dabei aber so viel konnte ich damit auch nicht transportieren. Das Einkaufen war mühselig und ich brauchte eine Weile bis ich alles hatte. Als ich den Laden verließ, war es schon dunkel. Nur die Straßenlampen spendeten vereinzelt Licht.

Ich war noch nicht wirklich weit gekommen, die Hälfte des Weges lag noch vor mir. Genervt atmete ich aus, denn normalerweise brauchte ich für den Weg nur 15 Minuten. Doch mit meiner Verletzung kam ich nur sehr langsam voran. Als ich eine Straße überquerte, stieg ein seltsames Gefühl in mir auf, so als würde ich beobachtet werden. Ich blieb auf dem Zebrastreifen stehen und sah mich um, konnte aber niemanden entdecken.

Es musste schon nach 22 Uhr sein, denn ich war der einzige Mensch weit und breit. Auch Autos fuhren kaum noch durch die Gegend. Kopfschüttelnd führte ich meinen Weg fort. Ich war bestimmt nur paranoid weil es dunkel war und ich niemanden bei mir hatte.

Als ich versuchte, schneller zu laufen, spürte ich einen stechenden Schmerz in meiner Hüfte. 'Verdammt!' Eigentlich waren die Schmerzen zurückgegangen, doch wenn ich zu lange auf war, kehrten diese zurück. Das Gefühl, verfolgt zu werden, wurde immer stärker und ich bereute es, los gegangen zu sein. Trotz starker Schmerzen versuchte ich so schnell wie möglich zurück in meine Wohnung zu kommen.

Ich bog in eine kleine Gasse ab, die zu meinem Apartment führte. Ab hier gab es keine Straßenlampen mehr und es wurde fast stockdunkel. Meine Nervosität stieg immer mehr an, vorallem, da ich nicht so schnell war, wie ich gerne wäre. Vereinzelte Lichter brannten noch in den Häusern, an denen ich vorbei kam. Wenn jetzt etwas passieren würde, würde mich jemand hören, richtig? Immer wieder drehte ich den Kopf, um hinter mich zu schauen. Mein Herz setzte einen Schlag aus. Da war tatsächlich jemand. Ich konnte nur einen Umriss erkennen aber am Anfang der Gasse stand ganz klar eine Person.

Sie stand einfach da und schaute in meine Richtung. Ich nahm die Kopfhörer raus und lief weiter, bis zu meiner Wohnung waren es nur noch wenige Meter. Auf einmal hörte ich Schritte, die sich langsam näherten und als ich mich erneut umdrehte, musste ich feststellen, dass die Person mir folgte. Klar, ich könnte mir das auch einbilden aber das seltsame Gefühl, dass sich langsam in Panik verwandelte, ließ mich nicht los.

Ich schloss die Tür zum Eingangsbereich auf und ging so schnell wie möglich zum Fahrstuhl. Sobald ich diesen betrat, drückte ich den Knopf für den dritten Stock. Ich sah gerade noch, dass jemand vor der Glastür stehen geblieben war und mich direkt ansah. Dann schlosse sich der Fahrstuhl. Ich konnte die Person nicht erkennen, die Beleuchtung war zu schlecht und ich vermutete, dass sie schwarz gekleidet war. Oben angekommen trat ich aus dem Fahrstuhl und schloss die Tür zu meiner Wohnung auf.

Gerade als ich hinein gehen wollte, hörte ich das 'pling' des Aufzugs, der zum Stehen kam. Ich schielte in die Richtung und tatsächlich öffnete sich die Tür erneut und eine Person kam zum Vorschein. Panisch knallte ich die Wohnungstür hinter mir zu und schob die Kette davor. So konnte niemand herein kommen. Mein Herz raste wie verrückt und ich bemerkte, dass Schweiß meine Stirn hinab tropfte. Ich stellte die Einkäufe auf die Kücheninsel und beschloss, Felix anzurufen. Ich hatte wirklich Angst und brauchte jemanden zum Reden.

Lil chicken :D anrufen?
|Ja| Nein

Calling...

Als er nach einiger Zeit immernoch nicht abgehoben hatte, legte ich auf. Ich beschloss, ihm zu schreiben, damit er sich melden konnte, sobald er die Zeit finden würde.


Lil chicken :D

Felix? Bist du da? Ich hab
versucht dich anzurufen
aber du bist wahrscheinlich
beim Training. Ich war gerade
einkaufen und ich glaube, jemand
ist mir gefolgt. Bitte ruf mich an,
wenn du das liest, ich hab
irgendwie echt Angst...
gesendet

Ein Klopfen an der Tür ließ mich zusammen zucken. War die Person etwa immernoch da? Panisch starrte ich auf die Tür. Es war tatsächlich schon kurz vor 23 Uhr, wer würde denn jetzt noch vorbeikommen? Ich hatte keine Bekannten in Korea, die wussten wo ich wohnte. Ein erneutes Klopfen, diesmal energischer.

Sollte ich nachsehen? Langsam stand ich auf und humpelte so leise wie möglich zur Tür. Je näher ich der Tür kam, desto schneller wurde meine Atmung. War meine Angst überhaupt rational? Andererseits war die Person mir gefolgt. Noch ein Klopfen, diesmal klang es schon aggressiv. Ich schluckte nervös.

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Jetzt gehts langsam los ;)

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