D R E I

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Mimi

Ein Meer aus Blüten überall, wo ich hinsah, sogar in der Luft um schmeichelten sie mich. Am Horizont stürzte sich ein, in der Sonne glitzernden, Wasserfall in die Tiefe. Tausende von Farben zerbrachen durch das warme Tageslicht und begleiteten das Rauschen magisch.

Rosane Blüten schwungen sich in die Luft, als ich über die satte; grüne Wiese eilte und zum erfrischende Wasser rüber. Während die leichte Brise die Blütenköpfe zart durch das angenehme Klima wiegte, strichen weiche Gräser meine nackten Füße und schließlich wurden sie durch etwas Unebenes abgelöst.
Schlagartig spritzte was an meinen Beinen hoch und Tropfen benetzte meine Haut.
Erst als ich mich an das Kühle gewöhnt hatte, begannen meine Knie sich hinab in die Quelle herab zu lassen.
Ein wohliges Kribbeln durchflutete meinen ganzen Körper und meine angespannte Muskel bekamen endlich ihre wohlverdiente Ruhe. Noch immer sammelte sich neben mir das Wasser in dem Teich.

Doch meine Aufmerksamkeit zog sich auf ein Wesen, dass gegen den Strom schwam.
Es gab all sein Bestes, doch wurde zurück ins Becken gebracht.
"Ach... du armes Wesen.", lachte ich leicht und begang ebenfalls gegen die Strömung zu schwimmen.
Vergeblich versuchte der lange orange schimmernde Fisch anzukommen.
Seine Schuppen waren rau und spitz, als ich ihn hoch nahm. Seine runde Augen sahen mich verzweifelt und vorallem verwirrt an,
schließlich hob ich mich aus dem Becken und schöpfte das kristallklare Wasser, um einen kleinen Platz für das kleine Geschöpf zu erhalten.

Die Halme knickten unter meinem Gewicht um und unbeholfen schlug ich mich durch die Abendröte die Felsen hoch.
Am Rande des Wasserfalles mündete ein schmaler Fluss an, der sich durch die Kirschbäumen zog. Am Flussufer stand Schilf, das wild vor sich hin wuchs und ein Zuhause für kleine Lebewesen erschuf.
Vorsichtig schritt ich durch die gelegene Wasserpflanzen und gab dem Koi-Karpfen wieder seine verdiente Freiheit.
Zufrieden nahm ich Schritte zurück und nahm auf einer Gruppe von Steinen platz.

Plötzlich zuckte etwas im Wasser und etwas kam zur Oberfläche. Orangeweiße Karpfen tauchten auf und umrundeten den Neuankömmling. Seine Familie. Er hatte tatsächlich eine Familie und es war herzzerbrechlich mit anzusehen, wie sie ihn wieder auf nahmen.

Erst jetzt bemerkte ich, dass alles um mich rum irgendwie eine Familie hatte.
Die Nachtigalen, die lieblich um die Wetten zwitschern, sogar die Glühwürmchen flogen in Gruppen.
In der Nacht verschmelzend umgaben mich die kleine Leuchttalente, die für all die Lebewesen für eine halbwegs helle Nacht sorgten. Einige nisteten sich sogar in meinen Haaren ein und formten einen Kranz.
Sie schienen mich ebenso in die Familie zu begrüßen zu wollen, doch ich war ganz anders als sie. Die Glühwürmchen hatten das Talent in der Nacht sich bewegen zu können, doch ich würde es nur schaffen über eine Wurzel zu fallen.
Entschlossen begleiteten die winzige Käfer mich durch den Wald der Kirschbäumen.

Alles schien seine eigene Zeit zu haben, in der es blüht und gedeiht, doch wo war meine geblieben?
Schlagartig bildeten die Glühwürmchen eine Mauer. Stehen tat ich auf einem Abhang, der aus Nelken umgeben wurde. Vor mir ging es steil den Hang hinab, einige Steine fielen hinab und zerteilte die Wasseroberfläche kurz und wirkten aus, dass Wellen sich kreisförmig ausbreiteten.
Der Mond reflektierte sich in dem vor sich kräuselnde Flussbecken und alles schien plötzlich einen Sinn zu ergeben, doch wiederum auch wieder nicht.

Plötzlich hörte ich eine Stimme nicht irgendeine, sondern eine bestimmte, die ich bei tiefster Nacht auch orten konnte.

Es war Ihre Stimme.

Sie rief mich und ach so fern sie auch zu verklingen war, ich wusste, dass sie nah bei war.
"Bitte gehe nicht...", flehte ich sie an. "Lass uns noch eine Weile miteinander verweilen."
Das Licht schwebte näher und war nur noch Meter von mir entfernt.
"Du weißt wie sehr es mir doch zu Gemüte kommt, doch es geht nicht. Zwischen uns liegt
eine zu große Entfernung.", antwortete sie mir
mit ihrer zarten Stimme.

Under the Influence [Dangerous Fellows]Where stories live. Discover now