Z W E I

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Mimi

Das vage kalte Licht traf auf unsere Gesichter, als wir zurück im 1-C waren. Der Vollmond durchflutete unheimlich den Raum und trotzdem fühlte ich mich inzwischen hier wohl.
Der Neuankömmling erkundigte sich bei dem Anführer, ob alles glatt verlief und ob sich die Situation verschlimmert hatte.
Ihre rötlich glänzendes Haar wippte beim Nicken auf und ab und ihre laubgrüne Augen leuchteten auf, als Lawrence ihr die Rosenschere zeigte, die er fand.

Doch plötzlich öffnete sich die Tür mit einem Luftstoß und Judy sprang hinein, gefolgt von Harry, der ziemlich erschöpft aussah. Dessen Haare vom Wind ganz verzaust aussahen und dennoch hatte er ein zufriedenes Lächeln auf den Lippen, als er mich sah. Mit strammen Schritte stand er direkt vor mir und nahm neben mir platz.
"Ist alles gut verlaufen? Oder gab es Schwierigkeiten?", erkundigte sich der Fliederäugige und legte seine Hand auf mein Knie.
Mein Pony fiel mir ins Gesicht, als er sich schließlich seitlich in meinem Augenlicht befand. Ich wollte ihm antworten, als plötzlich Lawrence's Stimme durch den Raum hallte und er sich zu uns gesellte.
"Geh sofort da runter, Mimi.", seufzte er gefrustet und schob mich unbeholfen vom Tisch runter. Er strich den Lageplan halbweges glatt, hob die lose Blätter und den Ordner auf, den ich ungeachtet hinunter geschmissen hatte.
"Du wirst es nie lernen.", lachte er und klopfte auf dem Stuhl zwischen Harry und ihm. " Zu deiner Frage Harry, es ist alles gut ausgegangen. Mimi und ich sind zwar in der Gegenwart einer groß umfassenden Gruppe von Zombies geraten. Weiteres werde ich morgen früh mit der ganzen Truppe dann besprechen."

Ungeduldig erwarteten wir die Rückkehr von Hailey und Sue, die das dritte und das zweite Stockwerk übernehmen mussten.
Der Wind löste die angespannte Umgebung, in der wir uns befanden, als Judy das Fenster öffnete.
Eulen riefen ihre Schreie durch die Schwärze und Zirpen von Grillen ertönten in der stillen Nacht, dass sich mit dem leise Knurren von den Wiedergängern vermischte.

Seine Augen wanderten unruhig zur Tür und verfestigte sich dort auch. Harry wandte sich nun vollständig mir ab und der Tür hin. Ebenso die Knöchel neben mir wurden weiß, als Lawrence seine linke Hand zur Faust ballte.
Ethan der am Fenster stand und vor einigen Momenten Harry seine Hoffnung, auf die beiden Nachzügler zunichte gemacht hatte, blickte auf das Tor, das erst überprüft wurde.
So als ob, Sue mit Hailey auf dem Rücken dort auftauchen würden.
Hazel hatte sich bereits bereit erklärt mit Judy zu ihren Zimmern zu gehen, in der Hoffnung, dass sie vergessen hatten ihre Rückkehr von der Nachtwache zu melden.

Neben mir wurde in das ranzige Buch geschrieben und schlagartig wurde immer wieder ungleichmäßig ausgesetzt, nur um den Bleistift wieder auf das Blatt zu setzen.
Seine länglich; spitz zulaufende Augenbrauen fielen und ließen eine zarte Kurve erscheinen.
Lawrence blickte starr auf seine ordentliche Schrift und schien über die nächstere Worte, oder sogar über seine Einteilung vor ein paar Stunden nachzudenken.
Immerhin wusste er wie empfindlich Hailey war und dennoch kannte er nicht alle ihre Geheimnisse.
Unbewusst begang ich der ungemütlichen Atmosphäre zu helfen, als ich nervös mit meinem Fuß auf dem Boden klopfte.
Die vier waren noch immer nicht da und die Spannung spitzte sich allmählich ins Unerträgliche.

Plötzlich zuckte ich zusammen, als ich Harry's Hand auf meinem Bein erneut spürte.
So sanft wie es ging lächelte er mich an, dennoch war die Besorgnis in seinen Augen abzulesen.
Jeder war tief in seinen Gedanken und hoffte, dass den anderen Teams nichts geschehen war. Ich nickte Harry entschlossen zu und zog ein Knie zu meiner Brust.
Schließlich schloss Lawrence das dicke Buch mit einem Ruck, sodass der unerkennbarer Staub auf dem Holz aufgewirbelt wurde und schließlich wurde es wieder in die Mitte des zusammengeschobene Tisch gelegt.
Lawrence befand sich am Rande seiner Gelassenheit, das war jedem bewusst, auch ihm selbst.

Under the Influence [Dangerous Fellows]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt