3 | Der beste Tag aller Zeiten (2)

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Nach dem Unterricht verabschiedete sich Peter zum Mittagessen. Bob wagte nicht einmal zu fragen, ob er den Sportler begleiten könne. Er war sich sicher, dass er niemals am gleichen Tisch wie die Basketballer sitzen würde. Stattdessen packte er betont langsam seine Unterlagen in seine Schultasche und wartete, bis der Klassenraum sich geleert hatte.

Dann nahm er sein Handy und rief die Seite auf, bei der er gestern die Koordinaten des Objektes eingetragen hatte. Überrascht stellte er fest, dass seit dem Morgen über fünfhundert Menschen auf seinen Bericht zugegriffen hatten. Außerdem fand er einen Kommentar eines gewissen Professors Zara unter dem Bericht.

„Bitte schauen Sie in Ihr Postfach, Mister Andrews. Ich habe Ihnen eine Nachricht geschickt", stand dort kurz und bündig. Sofort gab Bob seine hinterlegte E-Mail-Adresse bei dem Anbieter an und las seine Nachrichten.

Tatsächlich. Ein Professor Ibrahim.Zara@harvarduniversity.com hatte ihm geschrieben. Eilig überflog Bob die Zeilen und konnte kaum glauben, was dort stand. Doch als er die Nachricht ein zweites Mal gelesen hatte, hellte sich sein Gesicht erneut auf.

„Sehr geehrter Mr Andrews,

mein Name ist Ibrahim Zara und ich arbeite für das Central Bureau for Astronomical Telegrams an der Harvard University. Einer unserer Mitarbeiter ist gestern Nacht auf ihren Beitrag gestoßen und hat noch heute in den frühen Morgenstunden die Stelle mit dem Teleskop abgesucht. Tatsächlich können wir bestätigen, dass es sich bei Ihrem Objekt um einen etwa zwei Kilometer großen Himmelskörper, präzise gesagt, einen Kometen, handelt.

Da wir zufälligerweise vor ein paar Nächten genau diesen Teil des Himmels bereits observiert hatten, und das Objekt auf unseren Bildern nicht aufgetaucht ist, gehen wir davon aus, dass der Komet erst seit kurzem am Nachthimmel zu sehen ist.

Bisher haben meine Kollegen und ich noch keinen weiteren Eintrag mit diesen Koordinaten in den gängigen Foren gefunden. Es bedarf noch weiterer Nachforschungen, doch ich kann Ihnen mit hoher Wahrscheinlichkeit sagen, dass Sie hier eine besondere Entdeckung gemacht haben.

Auch wenn ich an Ihrer Stelle noch nicht auf Namenssuche gehen würde, melden Sie sich doch bitte bei mir, damit wir im engen Austausch bleiben können.

Herzlichen Glückwunsch im Voraus für diese spannende Entdeckung.

Mit freundlichen Grüßen,
I. Zara"

Bobs Herz hüpfte aufgeregt in seiner Brust. Hatte er wirklich einen neuen Kometen entdeckt? Bob konnte kaum glauben, dass dies möglich war. Hatte er sich doch gestern genau so etwas gewünscht.
Doch die Worte des Professors waren eindeutig. Der Komet war bis dato unbekannt und noch nicht in den gängigen Listen eingetragen. Und Bob somit sein Entdecker.

Als Bob das Handy zur Seite legte, spürte er, wie seine Finger zitterten. Am liebsten wäre er sofort aus der Klasse und den Gang hinunter bis zur Mensa gelaufen und hätte nach Peter gesucht. Er wollte ihm unbedingt erzählen, was der Professor über ihre Entdeckung geschrieben hatte. Doch Bob zögerte.

Peter saß sicherlich gerade mit seinen Freunden am Sportler-Tisch und ging die Spielzüge für das heutige Heimspiel durch. Eine Mannschaft, die für ihre raue Spielweise bekannt war, würde heute ihr Gegner sein, und Peter brauchte sicherlich jegliche Konzentration, um sich auf dieses schwere Turnier vorzubereiten. Da konnte Bob ihn nicht mit so etwas wie Sternen ablenken.

Dennoch nahm er sich fest vor, nach dem Spiel, das sie hoffentlich gewinnen würden, zu Peter zu gehen und ihm von der Neuigkeit zu erzählen. Das würde der beste Tag aller Zeiten werden!

Mit diesem Vorsatz machte er sich auf den Weg in die Mensa, um etwas zu essen.

Peter hatte sich, sein Tablett mit gesunden Lebensmitteln voll beladen, zu seinem Stammplatz in der Mitte des Raumes begeben, der traditionell von den Sportlern besetzt wurde

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Peter hatte sich, sein Tablett mit gesunden Lebensmitteln voll beladen, zu seinem Stammplatz in der Mitte des Raumes begeben, der traditionell von den Sportlern besetzt wurde. Als sein bester Freund Jeffrey ihn kommen sah, rückte er zur Seite und machte eine Lücke für Peter frei, der sich dankbar neben seinen Kumpel setzte.

„Na Großer, bereit für das Spiel heute Abend?", fragte Jeffrey wie immer gut gelaunt. „Na klar", antwortete Peter und schaufelte sich eine große Portion Kartoffeln und Gemüse in den Mund.

„Sei nicht so nervös wegen des Spiels", meinte Jeffrey und legte seinen Arm um Peters Schulter. „Ich weiß, dass die Bulldogs ein harter Haufen sind. Aber wir sind spielertechnisch und strategisch viel besser aufgestellt und werden sie besiegen!"

„Ich habe keine Angst", meinte Peter, „ich habe nur so ein merkwürdiges Gefühl, wenn ich an heute Abend denke." Dass Peter nervös war, weil er wusste, dass Bob ihn nachher beobachten würde, konnte er Jeff ja nicht sagen.

„Ach, das wird schon! Und danach gehen wir ins Diner und belohnen uns mit Hotdogs", grinste er mit dem Blick auf Peters Teller. Peter lachte angespannt und sah dann auf. Sein Blick wanderte wie fremdgesteuert zu der Theke, an der das Essen ausgegeben wurde und blieb wie von selbst an der Person hängen, die gerade ihr volles Tablett in die Hände nahm.

Ein Lächeln stahl sich auf Peters Lippen, als er Bob ausmachte, dem gerade eine seiner blonden Locken ins Gesicht gefallen war, die er nun durch eine Bewegung mit dem Kopf versuchte wieder aus seinem Blickfeld zu bekommen. Nach ein paar Metern blieb er erneut stehen und pustete die Strähne nach oben, wobei sie auf seiner Brille liegen blieb.

Peter schmunzelte, als er Bob beobachtete, wie er sich an einen Tisch setzte und ein Buch aus seiner Tasche nahm. Er begann darin herumzublättern und sich nebenbei ein paar Kartoffeln in den Mund zu stecken. Bob war die typische Leseratte, dachte Peter mit liebevollem Blick und merkte nicht, wie Jeff ihn ansah.

„Na, hast du was spannendes entdeckt?" Jeffs Blick fiel in die Richtung, in der Bob saß.
„Ah, verstehe", grinste Jeff und Peters Gesicht nahm eine ungesunde rote Farbe an. Doch Jeff hatte Bob gar nicht bemerkt und zeigte stattdessen auf den Captain der Cheerleader, die gerade den Raum betreten hatte. „Kelly Madigan", lachte Jeff. „Dein Geschmack ist wirklich exquisit. Aber sie ist ein Jahrgang über uns, das kannst du dir abschminken", sagte er mitfühlend.

„Werde ich auch", gab Peter zurück und begann in seinem Essen herumzustochern. Bevor er wieder in Gedanken an Bob versank, wollte er sich auf das Spiel am Abend konzentrieren, das ihm nun doch ein wenig Sorgen bereitete. Die Bulldogs waren nicht nur harte Gegner, sondern auch für ihre bisweilen unfairen Spielweisen bekannt. Und Peter hatte das Gefühl, dass etwas Unheilvolles in der Luft lag.

Er konnte ja nicht ahnen, wie sehr er mit seiner Vermutung recht behalten sollte.

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