Prolog

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Rötliches Licht schien durch die Zweige und malte bunte Tupfen auf den bemoosten Boden. Die Sonne kroch langsam über die Hügelkuppen und gewährte der Dämmerung Einlass in den sommerlich grünen Mischwald. Die noch spärliche Helligkeit, nahm von Herzschlag zu Herzschlag immer weiter zu und die einst orangene Farbe wandelte sich mehr und mehr zu einem gelblichen Schein.

Leises Hufgetrappel erfüllte die Luft und eine kleine Herde trabte durch den Wald. Sie wurde von einem stämmigen, goldfarbenen Hengst angeführt. Ihm folgten weitere Ponys, deren Bewegungen so genau aufeinander abgestimmt waren, dass es aussah, als würden alle miteinander verbunden sein und zusammen ein großes Wesen bilden. Hufe raschelten im Laub, doch sonst war es fast vollkommen still. Nur ein paar muntere Vögel zwitscherten fröhliche Lieder.

Im Einklang verließen die Pferde das Unterholz und machten wie auf ein stilles Kommando hin, auf einer großen, mit saftigem Gras bewachsenen Lichtung halt. Alle begannen friedlich zu grasen. Nur ein braun gesprenkelter Hengst hatte seinen starken Hals in die Höhe gereckt, um über die anderen zu wachen.

Er spitzte die Ohren und prüfte die Luft. Das Tier witterte...

Eine sanfte Priese eines wohlbekannten Dufts wurde von den warmen Sommerwinden in seine Richtung geweht. Sofort spannten sich jegliche Fasern seines stämmigen Körpers an und er stieß schnaubend die warme Luft durch die Nüstern. Sie waren nicht alleine. Da waren noch mehr Pferde. Fremde Pferde. Und aus Erfahrung wusste er - das bedeutete nichts als Gefahr.

RivalenDove le storie prendono vita. Scoprilo ora