Kapitel 15

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-SHIVA

Angewidert blicke ich regungslos die Flasche in meiner Hand an. Mein Kopf sagt mir deutlich, ich soll diese Flasche nicht anrühren. Aber ich habe keine Wahl. Schon die Absolut-Vodka-Flasche aufzudrehen fühlt sich endlos falsch an. Ob ich was davon habe, wenn ich ihm die Flasche an den Kopf werfe? Das wage ich zu bezweifeln, aber würde er so merken, dass ich nicht nach seinen Spielregeln spiele? ,,Worauf wartest du, los, öffne die Flasche. Wenn du sie nicht öffnest, kann ich dich auch wieder fesseln." gibt Levin trocken von sich.

Mit geschlossenen Augen öffne ich diese verfluchte Flasche des Teufels. ,,Brav." Wieder steigt mir der beißende Geruch von Alkohol in die Nase und wieder erschaure ich. Ich setzte den Flaschenhals an meinen Mund an und trinke den ersten Schluck. Obwohl alles in mir mich anbrüllt, den puren Alkohol auszuspucken, so schlucke ich. Die glasklare Flüssigkeit fließt durch meine trockene Kehle und hinterlässt ein brennender Schmerz, der mich aufhusten lässt. Auch, wenn die Flüssigkeit nach oben hin wieder raus will, nehme ich direkt den nächsten Schluck. ,,Wie schmeckt es?" spottet er. ,,So wie du aussiehst!" schnauze ich ihn zickig an.

Levin weiß genau, dass Papa alkoholabhängig ist, das riecht doch jeder und jetzt muss ausgerechnet ich dieses ekelhafte Zeug trinken. Alles. Alleine. Was ist nur sein Ziel? Ich setzte die Flasche ab und sehe diesen gestörten Menschen an. Es findet keine Konversation statt. Als ich neuen Mut finde, trinke ich weiter an der Flasche. Immer und immer wieder. Das geht so lange so weiter, bis die 0,75 l Flasche leer in meinen Händen ist. Mit jedem Schluck wurde ich müder und müder. Ich spüre meinen Körper nicht mehr.

Levin steht auf, nimmt die Flasche und lässt mich ein weiteres Mal alleine.

Enemys to LoversWhere stories live. Discover now