Kapitel 16: Wildes Herz, Erwache!

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„Der Ursprung der Drachen liegt in der Wildnis und dem Himmel, denn sie sind ihre Heimat. Entzieht man ihnen diese, werden sie entweder, versuchen ihre Heimat zurückzuerobern, oder sie werden sich eine Neue suchen. Ihr solltet wissen: Versucht nie einem Drachen seine Heimat zu nehmen. Denn sollte es zum Kampf kommen, wird er immer im Vorteil sein."

Zitat: Arashi'turax Annasia Fang, Zwei Jahre vor dem großen Verrat

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„Dornrös...." „Nenn mich nicht so!" wurde er angefaucht. ,,Jaja, schon gut. Wollte nur sagen, wir haben später Flugunterricht. Ich zeig dir dann wo." Saphira hob die Augenbraue. Beide saßen gerade in der ,,Kantine" von Barack Olángr beim Frühstück. Es war eine breite Halle, mit hohen Fenstern, alles in grauen Farbtönen gestrichen. Saphira sah aus dem Fenster und verdrehte die Augen. Blätterstürme flogen vorbei, wirbelten umeinander, in einem wilden Tanz. Dunkle Wolken türmten sich am Himmel und ließen dicke Regentropfen an die Fenster schlagen. Sie Josef wieder an. ,,Bei dem Wetter?!" Josef zuckte mit den Schultern. „Uns wurde erklärt, es würde uns helfen. Wahrscheinlich mindestens so gut, wie ein Eichhörnchen, dass in einer Nussfabrik arbeitet." Er grinste und Saphira erwiderte es. Irgendwie.

Ihr war ziemlich mulmig zu Mute. Auch wenn Stürme ziemlich aufregend waren, gab es mehrere Gründe, die dagegen sprachen. Erstens, sie wollte nicht nass werden. Zweistens, hatte sie so gut wie keine Flugerfahrung und drittens, würde der Wind sie einfach wegblasen. Seufzend biss sie wieder in ihr Brot und hing ihren Gedanken nach, während Josef sich lauthals über die, aus seiner Sicht, komplett verrückten und tödlichen Lehren, die ihnen beigebracht wurden, ausließ und kritisierte.

Der Wind schlug ihr hart entgegen, als sie schließlich mit Josef zusammen das Hauptgebäude von Barack Olángr verließ. Ihre Haare flogen ihr ständig ins Gesicht, als hätte der Wind eine perfide Freude daran. Die Bäume des nahen Waldes rauschten so laut, wie Wellen, die gegen Felsen schlugen. Der Regen würde sie schnell durchnässen und unangenehm war er auch noch. ,,Ich habe noch nie solch starke Stürme erlebt. Sind die hier immer so?" fragte Saphira laut. ,,NEE!" rief Jojo zurück. ,,Dieser Sturm ist mit Magie geschaffen. Wie schon gesagt, die denken, dass es uns hilft in stürmischer Luft zu fliegen. Absolut tödlich, wenn du mich fragst. Also nicht für uns, aber die denken auch nicht an all die Tiere, die hier leben. Wenn die weg sind, gibt es nix mehr auf dem Teller und wir müssen anfangen, uns gegenseitig zu fressen. Joa, oder die bestellen einfach was. Wäre am besten und einfachsten."

Schließlich erreichten die beiden das Flugfeld. Von hier, hatte ihr Jojo erklärt, startete jede Flugstunde. Es war ein großer Platz aus einem sehr harten Gestein. Josef wusste leider auch nicht, was genau das war. Über den Platz verteilt waren Bereiche abgesteckt und Saphira hätte zu gern gewusst, wie die Stangen in den Boden gekommen waren. Sie stellten sich zu den anderen Schülern und warteten. Der starke Wind ließ die meisten frösteln, nur Saphira blieb davon ziemlich unberührt.

Da kam auch schon ihr Lehrer auf sie zu. Beim Näherkommen erkannte Saphira ein kleines Monokel am Auge des Mannes und seine Augen leuchteten. ,,Cavendish Goldeneye" wisperte Josef ihr zu. Saphira nickte nur. Sie wusste genau, wer der Typ war und auch, dass sie ihn hasste. Ziemlich sehr sogar.

,,So, Welpen." rief Goldeneye über das Rauschen des Sturms hinweg. ,,Beim letzten Mal war ich ziemlich enttäuscht von euch. Nicht mal die Häfte von euch hat es überhaupt geschafft, zu starten. Mehrere haben dann das Krankenzimmer von innen gesehen. Heute wird das nicht passieren, VERSTANDEN?" ,,Ja, Sir" riefen die meisten Schüler. Ein paar machten nicht mit, Saphira und Josef gehörten dazu. Saphira starrte ihren Lehrer die ganze Zeit finster an. Er schien es entweder nicht zu bemerken, oder es war ihm egal.

Tanz mit dem FeuerWhere stories live. Discover now