Kapitel 13: Auch in der Dunkelheit scheint ein Licht

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Schmerz. Ein sehr offener Begriff. Es gibt den physischen Schmerz, wie bei einem Schlag, den psychischen Schmerz, wie eine Beleidigung und den seelischen Schmerz, wenn Magie deine Seele angreift. Allgemein möchte niemand Schmerz empfinden, doch oft ist er unausweichlich, wie zum Beispiel bei Kämpfen. Dort wird es immer Schmerz geben. Es gibt nur drei Fragen, die ebi einer behandlung zum Thema Schmerz zu beachten sind: Welcher Schmerz liegt vor, wo liegt der Schmerz und wer spürt ihn?

Auszug aus dem Lehrbuch für Heilung und Krankheitskurierung, von Kitsa'ju Angra Hunter; Bibliothek des Arashi-Bündnisses

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Leonas Zugerat hatte in seiner Ausbilderrolle ein Sprichwort erschaffen, welches er Welpen im Training immer wieder eingetrichterte: ''Der einzige Schmerz eines Drachen ist sein Ende ohne Flügel.'' Es soll sagen, dass Drachen nur Schmerz im Tod zeigen sollten, ansonsten gar nicht. Die meisten teilen diese Meinung nicht, aber vereinzelte in der Führungsschicht sind derselben Meinung. So ziemlich alle Welpen sind jedoch gegen diese Meinung. Naja, fast alle.


Lag sie? Stand sie? Saphira wusste es nicht. Sie schwebte in völliger Dunkelheit: orientierungslos, hilflos, allein. War sie tot? Lebte sie noch? Sie wusste es nicht. Würde jemand sie retten? Musste sie sich alleine durchschlagen? Sie wusste es nicht.

Ein kleines Leuchten erweckte ihre Aufmerksamkeit. Es war nicht mehr als ein Punkt, wie ein Stern am Nachthimmel. Der Punkt wurde langsam größer. Er leuchtete mit einer Intensität, wie sie kaum zu beschreiben war. Als würden mehrere Sonnen auf einmal leuchten.

Immer größer wurde der Punkt und näher schien er auch zu kommen. Erkennen konnte man nichts, so hell leuchtete er. Immer näher, immer näher. Je näher er kam, desto mehr konnte man erkennen. Es war ein Drache! Ein Drache flog auf sie zu!

Wo auch immer sie war, Drachen konnten hier leben. Oder war sie überhaupt noch am Leben? Er kam immer näher und näher und langsam konnte man Farben erkennen. Sein Körper war groß, schwarz und zwei riesige, breite, nach hinten gebogene Hörner zierten die Seiten seines Kopfes. Die Hörner waren von einem tiefen Grün und auch seine Krallen waren von der selben Farbe. Diese waren leicht gebogen und sahen scharf wie Messer aus. Seine Hinterbeine waren kräftiger als vorne, als würde er die meiste Zeit auf zwei Beinen laufen. Sein ganzer Körper war mit scharfen, dunklen Stacheln übersäht, die vielleicht abgeschoßen werden konnten. Wenn sich die Schuppen bei den Flügelschlägen etwas hoben, konnte man einen grünlichen Schimmer erkennen. Sein Kopf war riesig und das Maul war gespickt mit dicken, scharfen Zähnen, welche geschlossen teilweise aus dem Maul schauten. Seine Augen leuchteten gefährlich hell. Alles in allem, sah er sehr gefährlich aus, wie ein anstürmender Krieger in der Schlacht. Der Drache bleib schließlich vor ihr stehen, immer noch mit den Flügeln schlagend.

,,Hallo, kleiner Welpe. Hat ja gerade nicht so geklappt, wie gehofft, oder? Was rede ich, natürlich, lief es nicht so wie gewollt. War irgendwie lustig anzusehen. Deine Feindin ist ja stolzer als ein Alpha, nachdem er beleidigt wurde. Was ein Ego, die muss es echt nicht leicht haben. Was meinst du dazu?"

Saphira war verwirrt. Wer war das? Was macht er hier? Und wie ist er hierher gekommen? Er redet ein bisschen wie Jojo. Das war das einzige, was ihr zu ihm einfiel. Sie wollte antworten, aber nichts ertönte. Keine Stimme, kein Ton. Nur Stille.

,,Ach ja, da war ja was. Hab nen Tipp für dich: Denke was du sagen willst. Dann klappt es besser mit dem Sprechen." Nach einer kurzen Pause fügte er noch hinzu: ,,Ist aber schon peinlich, dass ich einer Geflügelten Telepathie erklären muss. Echt mal, hast du überhapt im Unterricht mal aufgepasst? Oder hast du geschlafen? War es ein schöner Traum?"

Tanz mit dem FeuerWhere stories live. Discover now