🌜 15. Dezember 🌛

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Santa's Sicht:

Ich erkenne von der Ferne, einen hohen Turm aus Eis. Der Boden muss zerbrochen worden sein. Je näher ich komme, desto mehr Details sehe ich. Wie die Person an der Spitze des Turms. Dalia!
„Sie hat doch Höhenangst...”, murmle ich zu mir selber. Ich will gar nicht wissen, wie verängstigt sie sein muss. Damit lege ich noch einen Zahn zu. Ich halte direkt an der Spitze des Turms an.. Dalia sitzt dort, mit dem Gesicht in den Händen vergraben. „Dalia...”, sage ich leise.. Daraufhin nimmt die sie Händen von den Augen. Eher ich mich versehe, fällt sie mir um den Hals. Erschrocken packe ich sie an der Taille... Das habe ich nun nicht erwartet. „Santa!”, sagt sie schluchzend. Ihr zierlicher Körper zittert. Meine rechte Hand, streicht leicht über ihren Kopf.. „Alles wird gut...”, murmle ich, und spüre wie mein Herz pocht... Was tut sie nur mit mir?

Dalia's Sicht:

Ein paar Tränen kullern über meine Wangen. Das alles ist so hoch! Als ich wieder nach unten sehe, zucke ich zusammen und drücke mich enger an Santa. Zum Glück hat er mich gefunden, sonst wäre ich da oben vermutlich gestorben. Meine Finger krallen sich in seine rote Lederjacke. Und als ich leicht in seine braunen Augen Blicke, erkenne ich seinen Bart nicht. Er muss ihn wohl ausgezogen haben. Unsere Augen kreuzen sich. Ich spüre, wie er langsam auf den Boden sinkt. Er kann ja fliegen. Sobald wir den Boden berühren, lasse ich ihn los. Jedoch ist mir schwindelig, woraufhin er mich an den Armen ergreift. „Geht es dir gut?”, fragt er ernst... Und auch besorgt. Ich schlucke und nicke. „Gehen wir zurück.”, sagt er und ergreift meine Hand. Hand in Hand, wobei er mich mehr zieht, laufen wir über den kalten Schnee. „Kannst... Kannst du nicht fliegen?”, frage ich ihn. Eigentlich bin ich nicht in einer Position, um fragen zu stellen, da er mich gerade eben gerettet hat... Aber ich versuche es trotzdem. „Das kann ich schon.. Aber siehst du diesen Schneesturm?”, fragt er und deutet in die weite. Tatsächlich bildet sich immer mehr Nebel und der Wind wird stärker. „Wenn ich jetzt fliege, werden wir weg geweht... Das ist viel zu gefährlich.”, sagt er ernst. Plötzlich hält er inne und dreht sich zu mir um. „Und bitte Dalia, verlass nie wieder die Fabrik um nach draussen zu gehen.”, sagt er und mustert meine Augen. Ich nicke.. „Ich weiss, du hast recht... Aber ich muss wirklich nach Hause. Meine Eltern werden nicht lange zu Hause sein, bevor sie wieder wegfliegen.. Ich will sie wenigstens noch vor Weihnachten sehen.”, sage ich mit einer leisen Stimme. Bei dem ganzen Wind ist es erstaunlich, dass er mich überhaupt hört. Ich sehe ihm in die Augen. Er scheint nach zu denken. „Ich lasse mir was einfallen, okay?”, sagt er.. Woraufhin sich ein lächeln auf meinen Lippen bilden. „Danke, Santa!”, sage ich besser gelaunt und ja... Vielleicht ein wenig zu gut gelaunt, denn ich drücke ihm einen Kuss auf die Wange... Er erstarrt sofort. Und nun merke auch ich, was ich gerade angestellt habe. „Vergiss das wieder.”, sage ich und laufe voraus.

Das ist nun wirklich peinlich. Daraufhin herrscht erst mal Stille. Der Schneesturm wird immer schlimmer... „Bist du dir sicher, dass wir es bis zur Fabrik schaffen?”, frage ich mit einem mulmigen Gefühl. Ich weiss es nämlich nicht so recht. Santa gibt mir keine Antwort, woraufhin ich mich umdrehe. Er starrt in den Himmel. „Vertraust du mir?”, fragt er plötzlich ohne zu mir zu sehen. „Das kommt ganz drauf an-”, doch er unterbricht mich. „Wir haben keine Zeit dafür. Vertraust du mir?”, fragt er weiter. Was soll ich da sagen.. Irgendwie schon. „Ja, ich vertraue dir.”, sage ich schlussendlich. Er sieht zu mir und streckt seine Hand aus. Mein Blick fällt aber an ihm vorbei... Denn hinter ihm, bildet sich sowas wie ein Schnee tornado. Meine Augen weiten sich... Und ich ergreife seine Hand. Ich will doch nicht heute hier sterben.

Er zieht mich ganz zu sich und ergreift meine Taille. Sein Blick geht nach oben, Woraufhin ich den Boden unter meinen Füssen verliere. Erschrocken umschlingen meine Arme deinen Nacken. Meine Höhenangst muss hier viel zu viel ertragen. Ich verstecke meinen Kopf in seinen Nacken, denn ich möchte nicht nach unten sehen. Der eiskalte Wind fühlt sich wie Schnitte in meinem Gesicht an. Seine Finger drücken mich fester an ihn.
Eins muss man sagen.
Er riecht wirklich gut.
Was für ein Parfüm das wohl ist?
Auf einmal, verschwindet der Wind.. Und es wird ruhiger. Sind wir etwas in Himmel angekommen? Vorsichtig traue ich mich, runter zu sehen. Unter uns befinden sich weisse Wolken. Wir sind überhalb des Schneesturms? Doch Meine Augen erblicken noch etwas schöneres... Den Sonnenuntergang! „Wow..”, murmle ich leise. Die wunderschönen Farben! Ich sehe zu Santa.. Der mich die ganze Zeit gemustert hat. Mein Herz schlägt unglaublich schnell. Seine braunen Augen ziehen mich in einen Bann.. Aus dem ich am liebsten nie wieder weg gehen will. „Der Sonnenuntergang ist wunderschön.”, sage ich und sehe ihm weiter in die Augen. Ohne das er den Sonnenuntergang überhaupt ansieht, antwortet er mir: „Du hast recht.”
Ich glaube er ist es bestimmt schon gewohnt. Diese Stille ist nicht unangenehm.. Nur etwas speziell, denn wir beide sehen uns einfach nur an, ohne ein bestimmtes Ziel vor Augen zu halten. Doch plötzlich, beugt er sich leicht zu mir... Unsere Nasenspitzen berühren sich, und sein Blick ruht auf meinen Lippen...

„Wir sollten zurück gehen.”, flüstert er und bringt wieder Abstand zwischen uns..

𝑺𝒂𝒏𝒕𝒂 𝒅𝒆𝒓 𝑩𝒐𝒔𝒔 (𝑨𝒅𝒗𝒆𝒏𝒕𝒔𝒌𝒂𝒍𝒆𝒏𝒅𝒆𝒓)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt