From shopping trips to campfires

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„Also, wann wirst du mir sagen, was dich so beschäftigt?" Alice wendete ihren Blick kurz von der Straße ab und lächelte mich aufmunternd an. Seit knapp 20 Minuten saßen wir im Auto Richtung Port Angeles und wieder einmal wurde deutlich: Mein Pokerface war eine Katastrophe oder besser gesagt, gar nicht existent. Nachdem Jake weg war, habe ich mich angefangen fertig zu machen und dabei versucht die morgendliche Konfrontation schnellstmöglich zu vergessen. Stattdessen sollte mein Fokus auf dem bevorstehenden Shopping-Trip mit Alice und der Vorfreude darauf liegen. Aber wie so oft: Wenn man sich versuchte einzureden, dass man nicht an eine Sache denken sollte, dachte man nur noch mehr daran. Und so schwirrten Jakes Worte unaufhörlich in meinem Kopf umher.

‚Sie sind gefährlich' – das hatte er gesagt und so absurd sie mir auch erschienen, so konnte ich sie dennoch nicht einfach so abtun. Wieso sagte er sowas? Wieso um Himmels Willen sollten die Cullens gefährlich sein? Ich kannte sie genau genommen gar nicht, aber bei unserer ersten Begegnung erschienen sie mir mehr als freundlich und in keiner Weise bedrohlich.

„Erde an Ashley?!"

Alice Stimme ließ mich hochschrecken – ich musste wirklich etwas gegen meine inneren Monologe tun!

„Oh sorry Alice... ich war... mit den Gedanken woanders..."

„Das sehe ich..." Sie lachte auf. „Aber wo bist du? Klär mich auf, bitte! Ich sehe doch, dass dich irgendwas bedrückt..." Erneut traf mich ihr aufmunternder Blick, der mir vor Augen führte, wie schwachsinnig Jakes Aussage war. Wie sollte jemand, der so ein hohes Einfühlungsvermögen besaß, gefährlich sein?!

„Liebeskummer?" hakte sie nach.

„NEIN!" kam es wie aus der Pistole geschossen. Ok, das war etwas zu deutlich, Ashley.

Aber was sollte ich ihr sagen? Mein Freund aus Kindheitstagen hat mir gesagt, dass eure Familie gefährlich ist und ich keine Zeit mit euch verbringen soll? Wohl kaum! Aber da ich Alice auch nicht anlügen wollte, beschloss ich ihr im Kern die Wahrheit zu sagen, aber bei der Erzählung einfach ein paar Dinge wegzulassen.

„Ich hab' gestern nach langer Zeit wieder einen alten Freund getroffen..." Und so erzählte ich, ohne irgendwelche Namen zu nennen, von Jakes komischem Verhalten in Bezug auf David, dem Streit zwischen ihm und Paul und davon, dass wir uns heute früh schon wieder gestritten haben.

„Wow, so viel Ärger in nicht mal 24 Stunden, klingt rekordverdächtig..." Wir lachten beide auf und ich merkte direkt, wie gut es tat, mit ihr darüber zu sprechen.

„Darf ich fragen, wer dieser besagte Freund ist?"

Im Gegensatz zu Jakes fehlendem Taktgefühl, störte mich Alice' Nachfrage überhaupt nicht, weil sie es mit Bedacht und Empathie tat – zwei Eigenschaften, die ihm offensichtlich nicht bekannt waren. Kurz zögerte ich, schließlich schien Jake mit den Cullens irgendeine Vorgeschichte zu haben, doch erschien es mir lächerlich, daraus ein Geheimnis zu machen.

„Jacob Black."

Alice zog scharf die Luft ein, womit sich das eh schon Offensichtliche nur noch weiter bestätigte.

„Das erklärt einiges..." murmelte sie vor sich hin, wobei sie für einen Moment in ihren Gedanken zu versinken schien.

„Und lass mich raten: Zu allem Überfluss ist er auch noch ausgerastet, als er erfahren hat, dass wir beide heute verabredet sind?!" Sie traf genau ins Schwarze. Genervt verdrehte sie die Augen und erinnerte mich dabei an mich selbst.

„Korrekt..." Ich stockte kurz ehe ich weitersprach. Jetzt war die Katze eh schon aus dem Sack und wieso sollte ich Jake vor ihr schützen? „Und er sagte, ihr seid gefährlich und kein Umgang für mich..." In ihrem Gesicht konnte ich sehen, wie sie für den Bruchteil einer Sekunde geschockt war und sich anschließend kurz sammelte.

If It Makes You Happy It Can't Be That Bad | Jacob BlackWhere stories live. Discover now