And suddenly I'M the villain

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Sonntag, 05. November 2000

Wir waren zum Sonntagsessen bei Mama eingeladen. Natürlich mit Zenaku, aber den würde ich wohl eh net mehr so easy los werden. Es überraschte mich auch eher weniger, dass Mom ihn und Okuyasu den Tisch weiter decken ließ und mich zur Seite zog. ,,Kommst du kurz mit hoch? Ich hab noch Sachen von dir im Keller gefunden und in dein Zimmer geräumt. Guck Mal was du behalten willst und was in den Müll kann."

Natürlich war das nur ein Vorwandt, um mich auszuquetschen. Der Polizei Beruf wurde vielleicht nicht weiter vererbt, aber der Polizei Spürsinn schon. Mama schloss meine alte Zimmertür hinter sich und atmete tief durch.
,,Kannst du dir vorstellen wie ich mich fühle, wenn mein Freund nachts von einer Raststätte irgendwo im Nirgwndwo anruft und mir sagt, dass mein Sohn aus dem Auto gestiegen und weg gelaufen ist?"
,,Das kann ich in der Tat, aber kannst du dir vorstellen wie ich mich fühle, wenn ein Typ den ich kaum kenne überhaupt mit mir ins Nirgendwo fährt?"
Mom verdrehte die Augen und schien nicht zu überlegen OB sie mich schlagen sollte, sondern eher WOHIN sie mich schlagen sollte. ,,Mein Gott, Josuke. Morioh ist ein Dorf. Hier machen um 8 Uhr die Geschäfte zu. Der einzige 24/7 McDonald's in der Nähe ist auf der Autobahn. Er hat dich vorher gefragt, er hat mich vorher gefragt. Alles war in Ordnung. Du hättest nicht einfach aus dem Auto steigen und verschwinden dürfen! Ich war so kurz davor die Polizei zu rufen, bis ich auf den Gedanken kam Okuyasu erst Mal zu fragen."

,,Und er wird dir gesagt haben, dass ich brav im McDoff gewartet habe, bis Rohan mich abgeholt hat! Dein komischer Kinder Psychologen Freund hat seine umgekehrte Psychologie angewandt und mich ausgefragt. Ich habe mich unwohl gefühlt!", rief ich, langsam wirklich wütend. Ich konnte nicht glauben, dass sie mich dafür ins Kreuzverhör nahm!
,,Er hat versucht dich kennenzulernen, Josuke. Sowas basiert auf Fragen und Antworten! Und noch Mal, du kannst nicht einfach- Du hättest mich zumindestens anrufen können! Ich hätte dich auch abgeholt! Und du hättest ihm sagen können, dass du dich unwohl fühlst, anstatt wie ein bockiges Kleinkind wegzulaufen!"
,,Mit weglaufen kennen die Männer in meiner Familie sich leider aus. Tut mir leid. Das nächste Mal einfach Augen auf bei der Lover Wahl..."

Dass ich eine Grenze überschritten hatte war mir klar, aber ich hatte mit einer Tracht Prügel gerechnet oder zumindestens damit angeschrien zu werden. Moms Unterlippe zitterte und sie ballte die Hände zu Fäusten, aber sie schrie nicht.
,,Du gehst jetzt runter", flüsterte sie zitternd, ,,und entschuldigst dich bei Zenaku. Ich komme in zehn Minuten nach. Jetzt geh, bevor ich mich vergesse."
,,Und wie ich gehen werde, aber du kannst dein kleines Techtelmechtel darauf verwetten, dass ich mich nicht entschuldigen werde!"

Damit stürmte ich runter und nahm meine Jacke vom Haken. ,,OKUYASU, WIR GEHEN!" Ich schlüpfte in meiner Schuhe und Okuyasu und Zenaku kamen irritiert in den Flur gelaufen. ,,Was ist los?", fragte Okuyasu.
,,Erklär ich dir zuhause. Wir gehen!"

Ich knallte die Haustür nicht gerade leise hinter mir zu und wir stampften zurück nachhause. Okuyasu ließ mich erst Mal ausbocken und ich brauchte gut und gerne 2 Stunden, bis ich mich beruhigt hatte und ihm davon erzählte.
,,Not the Nigerundayo Diss!" Er warf sich lachend in die Kissen und grinste mich an. ,,Komm, jetzt lach Mal. Deine Mutter war nie lange sauer auf dich."
,,Vielleicht bin ich jetzt aber auch einfach Mal sauer", antwortete ich. Gut, dass war nur die halbe Wahrheit. Ich bin furchtbar angepisst, aber ich liebe meine Mutter und ich wollte nicht sauer auf sie sein. Der Seitenhieb auf ihre Jugendsünde mit Mr. Joestar war unangebracht.

Das muss ein gutes Muttertags Geschenk werden nächstes Jahr, ich merk schon.

Josuke schreibt dummes ZeugsWhere stories live. Discover now