Die, die endlich den Schlüssel findet

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Kapitel 20 

Mit verschränkten Armen starrte ich den Clown an. „Was willst du hier?" Ich knurrte Hisoka feindselig an.
Hisoka spielte mit irgendwelchen Spielkarten in seiner Hand. Er drehte zwei der Karten um und warf Chrollo und mir je eine zu. „Ich wollte euch nur zum gewonnen Kampf gratulieren. Wer wäre ich denn, wenn ich das nicht täte."
Ich fing die Karte und sah sie mir an. Es war die Kreuz Dame eines ganz normalen Kartendecks. „Gut, du hast uns gratuliert. Würdest du jetzt bitte gehen?"
Ich ließ den rothaarigen nicht aus den Augen. „Kennst du die Bedeutung deiner Karte?"
Ich verdrehte meine Augen. „Nein weiß ich nicht. Was soll das?"
„Die Kreuz Dame steht für weibliche Intuition, die Moral und die Prüfung. Allgemein steht die Karte für Führsorglichkeit. Na? Kommt das hin?", sagte Hisoka.
Hä? Ich verstand gar nichts mehr. Ich drehte mich zu Chrollo und sah ihn Hilfe suchend an. Mein Blick fiel auf Chrollos Karte. Er hatte den Pik Buben in der Hand.
Der schwarzhaarige bemerkte meinen Blick und zuckte einmal mit den Schultern. Er hatte anscheinend auch keine Ahnung, was hier gerade abging.
„Deine Karte symbolisiert die Gegenwart und vertritt die Wahrheit. Dem Pik Buben bleibt nichts verborgen und spielt sich im hier und jetzt ab. Er durchschaut alles und pocht auf die Wahrheit. Zudem fördert er die Selbstfindung und Selbstkenntnis. Früher oder später wird jede kleine Lüge aufgedeckt."
Hisoka drehte eine weitere Karte in seiner Hand um. Es war der Joker.
„Zu guter letzt haben wir den Joker. Der Joker lässt sich keiner Norm unterwerfen. Er verfolgt sein Eigenes Spiel." Ich merkte, wie sich Chrollo verspannte. „Der Joker kann aber auch auf die eigenen Abgründe hinweisen Er hält es mit der Wahrheit nicht so genau und hintergeht andere um sein Ziel zu erreichen. Er ist die Illusion des Lebens." Hisoka gab einen amüsierten laut von sich.
„Hisoka!", kam es verärgert von Chrollo. Der angesprochene Begann zu grinsen.
Chrollo trat einen Schritt vor mich und ließ seine Mordlust austreten. Erschrocken ging ich einen kleinen Schritt zurück. Entzückt betrachtete Hisoka Chrollo. Er leckte sich einmal über die Lippen und begann dann zu grinsen.
„Wir werden noch viel Spaß miteinander haben."
Hisoka drehte sich um und entfernte sich von uns. „Chef! Prinzessin! Bis später!"
Er hob noch einmal kurz die Hand und sah über seine Schulter zu uns. Chrollos Mordlust verschwand als Hisoka außer Sichtweite war und er drehte sich zu mir um. „Was war das?!", fragte ich aufgebracht meinen Gegenüber. Chrollos Blick war ziemlich finster. „Das wüsste ich auch gerne..."


Irgendwo an einem Unbekannten Ort:

„Sie haben gewonnen oder?" Jack, der gerade vom Boss angesprochen wurde, nickte einmal zustimmend. Jack machte einige Handbewegungen. „Talentiert hm... Trotzdem. Gegen Tyson hat niemand eine Chance. TYSON!", brüllte der Kopf der Truppe in den Raum. Angesprochener betrat sofort einige Sekunden später den Raum. „Du-u hast ger-ruf-fen?", stammelte dieser.
„Morgen Abend beginnt es! Ab dann hast du eine Woche Zeit. Eine Woche! Keinen Tag länger!", gab er mit befehlenden Ton von sich.
Tyson sah auf den Boden und nickte zur Bestätigung. Jack bewegte seine Hände und entließ Tyson wieder. Dieser flüchtete sofort wieder aus dem Raum. Tränen kullerten ihm über die Wangen. Er wischte sie weg und machte sich mit hängenden Schultern auf zu Himmelsarena. Er durfte nicht versagen.
Der Boss sah Jack aufmerksam an. „Wieso? Ich bin die einzige Familie die er hat. Er kann nirgendwo sonst hin. Hör auf so viele Fragen zu stellen sonst schneid ich dir die Finger auch noch ab..."
Der Anführer sah Jack einmal abschätzig an und wandte sich dann seinem Getränk zu das auf dem Tisch stand. Nicht mehr lange und die Erste Tenebris war tot.


Bei Lucy:

„Wie war eigentlich der Kampf gestern?", hörte ich Ayumi am anderen Ende der Leitung interessiert fragen.
Ich stand am Fenster und lehnte mich mit der Schulter dagegen. Ich sah in den blauen Himmel und beobachtete die Vögel, die ab und zu vorbei flogen.
„Eigentlich ganz gut. Ich war etwas verschwenderisch mit meinem Nen und hab nicht ganz aufgepasst. Wenn man das aber außer Acht lässt echt gut."

Ich spürte förmlich, wie Ayumi grinste. Ich musste auch schmunzeln. „Das hätte ich gern gesehen." Es war kurz still. Ayumi holte anscheinend tief Luft.
„Also, hast du schon über die Gästeliste nachgedacht Mir fallen einige ein die unbedingt eingeladen werden müssen. Hat sich Zenon schon gemeldet bei dir? Ah, da fällt mir noch ein, ich hab mit Menchi telefoniert. Netero hat ihr doch tatsächlich befohlen, bei der nächsten Hunterprüfung Prüfer zu sein. Ich hab ihr schon gesagt, dass sie für Mahluna ein Auge zudrücken soll. Du kannst dir denken, wie sie reagiert hat...", quasselte Ayumi.

„Jetzt hol mal Luft Ayumi." Ich musste die Augen verdrehen. Hm... ich hab tatsächlich vergessen, dass ich mit Zenon reden musste. Die Zeit vergeht einfach viel zu schnell. Mir vielen auch schon einige ein, die unbedingt eingeladen werden mussten. Aber das konnte noch warten. Jetzt ist erst mal das Turnier dran.

Und was Menchi betrifft, kann das nichts werden.
„Ohje, Menchi wird alle durchfallen lassen.... Was denkt sich der alte denn dabei.", antwortete ich empört. „Mein ich doch!", stimmte mir Ayumi zu. „Menchi wird die Prüflinge zu 100% etwas kochen lassen. Die können gar nicht bestehen. Nur selbst gekochtes von ihr würde sie durch gehen lassen."
Ich gab einen empörten laut von mir. „Ey, sie findet nicht alles scheiße. Meine Pfannkuchen sind mindestens auf ihrem Level!"
Ayumi kicherte. „Ok, alles würde durch fallen bis auf deine Pfannkuchen. Red du auch mal mit ihr. Oder du versuchst Netero zu überzeugen einen anderen Prüfer auszuwählen."
Ohja, Menchi muss ich unbedingt anrufen.
„Ja ich ruf sie mal an. Den alten brauch ich gar nicht anrufen. Das würde nur darauf hinauslaufen, dass ich Prüfer spielen müsste und darauf hab ich keinen Bock..."
Ich öffnete das Fenster, um etwas frische Luft in den Raum zu lassen. Die Sonne schien heute richtig schön und ich schloss genießerisch meine Augen.

„Ok schlechte Idee. Ruf auf keinen Fall Netero an. Menchi hat übrigens gemeint, dass sie versucht in Yorknew ein Restaurant zu eröffnen. Sie hat zwar gemeint, dass das echt noch dauert, sie uns aber auf jeden Fall zur Eröffnung einlädt. Du weißt was das bedeutet."
Ohja, das wusste ich. Mir lief jetzt schon das Wasser im Mund zusammen. Menchi war einfach die beste Köchin der Welt!
„Oh man, jetzt bekomm ich richtigen Hunger. Das wäre aber dann das dritte Restaurant oder? Hoffentlich klappt das!"
Und schon grummelte mein Magen. Hoffentlich hatte das Ayumi nicht gehört.
„Ich bekomm auch Hunger wenn ich an ihr Essen denke. Lass uns das Thema wechseln sonst Lauf ich bald Amok vor Hunger. Hat sich jetzt Zenon gemeldet?"

„Nein noch nicht. Ich werd ihn aber anrufen. Noch haben wir ja genug Zeit alles zu planen. Ich weiß jetzt schon, dass sich Cheadle wieder versuchen wird, sich zu drücken wie jedes Jahr." Ich musste grinsen als ich an die letzten Jahre dachte.
Cheadle hat es bis jetzt nie geschafft sich zu drücken und sich immer furchtbar drüber aufgeregt, dass sie keine Lust und Zeit hat.
Man musste sie etwas zu ihrem Glück zwingen. Immer wenn sie dann auf der Party war, hatte sie immer eine Menge Spaß aber sie gestand es sich einfach nicht ein.

Ayumi brach in schallendes Gelächter aus. „Stimmt. Ihr Gesicht ist immer genial wenn du es wieder mal geschafft hast ihr klar zu machen, dass es kein entkommen gibt."
Ich lachte nun auch mit. „Stimmt."
„Du sagst mir bitte sofort Bescheid, wenn der Termin steht. Ich freu mich jetzt schon. Deine und Zenons Partys sind einfach legendär."
„Danke! Ich sag dir Bescheid sobald ich mehr weiß. Es ist ja mittlerweile eine kleine Tradition von uns geworden einmal im Jahr eine Feier zu schmeißen."
Ich wandte mich vom Fenster ab und ging Richtung Tisch. Dort stand eine Flasche Wasser, auf die ich zusteuerte.
„Lasst diese Tradition bitte niemals enden!" Ich nahm einen großen Schluck von meinem Wasser. „Ich versuchs.", antwortete ich ihr.
Es polterte plötzlich ziemlich laut bei Ayumi.
„Alles ok?", fragte ich sie.
„Ich muss Schluss machen. Wir hören uns!", gab Ayumi hektisch von sich.
Ich wollte ihr gerade antworten, da hatte sie schon aufgelegt.
Was war da denn los?
Ich seufzte einmal auf und öffnete dann meine Chats.
Mir hatte Blondie geschrieben.

Blondie: Heute Abend 21 Uhr?
Ich überlegte kurz und willigte dann direkt ein.
Ok, bis 21 Uhr hatte ich noch massig Zeit. Mein Magen knurrte erneut aber ich hatte wenig Lust jetzt runter zu gehen, um etwas zu Essen.
Ein bisschen warten konnte ich noch. Mein Blick viel auf die Uhr von meinem Handy. Es war erst 11:49 Uhr. Das Mittagessen konnte noch warten.

Ich konnte ja schon mal überlegen, wer alles auf die Gästeliste kommt. Ich nahm mir einen Block und einen Stift und begann Namen aufzuschreiben.
Ich war ganz vertieft in meine Gästeliste und merkte nicht, wie die Zeit rannte.
Ich Magen grummelte mittlerweile ununterbrochen und ich beschloss jetzt Essen zu gehen.
Ich machte ein Bild von der Namensliste und schickte sie Zenon und meinem Papa. Zenon konnte dann noch seine Leute hinzufügen und Papa musste sagen, ob einer der Söhne und Töchter seiner Geschäftspartner fehlten.
Es ist schließlich wichtig, dass Zenon und ich mit den Zukünftigen Geschäftspartnern gut auskamen.
Daichi bekam das mittlerweile auch ziemlich gut hin, sich mit den zukünftigen wichtigen Personen anzufreunden. Oder besser gesagt, mit denen, die hohe Chancen hatten, mal wichtig zu werden.
Mahluna hielt sich bis jetzt aus allem raus, aber auch sie musste bald anfangen, Kontakte zu knüpfen.
Gute Beziehungen sind der Schlüssel zum Erfolg. Papa hatte mir das oft genug eingetrichtert. Es hat zwar gedauert, aber ich hatte es verstanden.

Mein Kopf brummte leicht und ich kniff verärgert meine Augen zusammen. Musste das jetzt sein? Hoffentlich geht das schnell wieder weg, sobald ich was gegessen habe. Ich sah noch mal kurz aus dem Fenster. Eine Jacke würde ich eindeutig nicht brauchen. Ich schnappte mir noch schnell eine Sonnenbrille und meine Handtasche und verließ dann das Zimmer.
Mit eiligen Schritten lief ich Richtung Aufzüge und fuhr zum Erdgeschoss. Seltsam. Irgendwie herrschte heute eine Gewisse Stille im Turm. Es war ruhig. Schon etwas zu ruhig zu meinem Geschmack.
Unten angekommen setzte ich mir meine Sonnenbrille auf und ging dann Richtung Ausgang. Ich ließ meinen Blick durch den Eingangsbereich schweifen doch ich konnte nichts Auffälliges entdecken. Schulterzuckend verließ ich das Gebäude.
„Hallo Lucy! Schönes Wetter oder?"
Ich hielt mitten in der Bewegung inne und richtete meinen Blick zu der Person, die eben gesprochen hatte.
Verwirrt sah ich mich um, bis ich Shalnark entdeckte, der einige Meter von mir entfernt stand und mir zuwinkte.
Er kam auf mich zu und blieb vor mir stehen. „Wo willst du denn hin?", fragte mich der Blonde.
„Hey Shalnark. Ich wollte gerade Essen gehen. Auf wen wartest du denn?", stellte ich eine Gegenfrage.
Ich spürte die Wärmenden Sonnenstrahlen auf meiner Haut. Die Luft roch heute irgendwie frischer als sonst. Ich atmete ein paar mal tief ein.
„Ich warte auf Chrollo. Wir hatten uns hier verabredet. Sag mal, hast du Machi gesehen? Sie antwortet nicht auf meine Nachrichten." Der Blonde zuckte einmal mit den Schultern, aber ich konnte keine Sorge in seinem Blick erkennen. Er lächelte mich unentwegt an. Mit dem stimmte doch auch irgendwas nicht. Am Anfang hatte ich noch das Gefühl, dass er einigermaßen normal war, aber irgendwas war da...

Ich schüttelte einmal meinen Kopf. „Ne sorry. Ich hab sie leider nicht gesehen. Tut mir leid."
Der Blonde machte eine wegwerfende Bewegung mit seiner Hand. „Nicht so schlimm. Sie wird schon bald wieder auftauchen. Ich will dich auch gar nicht weiter aufhalten. Wir sehen uns!", kam es freundlich von meinem Gegenüber.
Ich nickte ihm einmal zu und lächelte ihn dann ganz kurz an. „Ja, wir sehen uns!"
Ich drehte mich um und lief dann die Straße entlang. Der Blonde wirkte falsch freundlich. Naja, ich durfte mich nicht beschweren. Ich war schließlich nicht besser.

Nach einiger zeit hatte ich endlich ein Restaurant gefunden, dass mir gefiel. Man konnte sich in einem kleinen Garten hin setzten und war abgeschottet von den Blicken der Straße.
Es wirkte recht gemütlich und ich setzte mich an einem Tisch. Nach kurzer Zeit kam auch sofort eine Bedienung und gab mir die Speisekarte.
Ich gab meine Bestellung auf und lehnte mich entspannt zurück.
Ich kramte mein Handy aus der Tasche und checkte meine Nachrichten.
Koga hatte mir geschrieben.
Ich wurde im lesen unterbrochen, als jemand gegen meinen Tisch stieß und meine Handtasche auf dem Boden umgestoßen wurde.
Genervt sah ich auf.
„Oh tut mir leid. Ich bin gestolpert. Das wollte ich nicht."
Mein Gegenüber hatte den Kopf eingezogen und blickte mich nervös an. Er bückte sich und hob meine Handtasche auf und streckte sie mir entgegen.
Er sah mir in die Augen und ich erwiderte seinen Blick mit hochgezogenen Augenbrauen. „Schon gut. Ist ja nichts passiert."
Ich nahm ihm meine Handtasche ab und unsere Finger berührten sich kurz. Ich stellte meine Handtasche auf den Stuhl neben mir.
„Sorry noch mal Miss!"
Er hatte schöne grüne Augen, das musste man ihm lassen. Wenn ich schätzen würde, dann ist er circa 17 Jahre alt.
„Wie gesagt, kein Problem.", gab ich ruhig von mir. Ich lächelte den Jungen kurz an.
Der grünäugige starrte mich unsicher an und erwiderte dann mein lächeln kurz, ehe er sich umdrehte und aus dem kleinen Garten verschwand.
Ich sah ihm noch kurz hinterher und blickte dann wieder auf mein Handy.



Ein paar Stunden später:

Ich war wieder in der Himmelsarena und auf dem Weg zur Bar.
Das Essen hatte wirklich gut geschmeckt. Das Restaurant musste ich mir merken. Zufrieden wollte ich wieder bei meiner mittlerweile Lieblings Bar im Turm vorbei schauen als ich plötzlich eine vertraute Nen-Aura spüren konnte.
Überrascht blieb ich stehen und sah mich um. Das ist doch...
Oh mein Gott!
Aufgeregt begann mein Herz schneller zu schlagen. Ich betrat sofort die Bar und sah mich um. Da hinten in der Ecke. Ich kniff meine Augen zusammen und merkte mir jedes Detail der Person.
Groß. Circa 1,83 Meter. Braune lange Haare, die zu einem Zopf zurückgebunden waren. Einzelne Strähnen hingen ihm ins Gesicht. Wenn ich mich nicht täuschte, dann hieß er Raidon Nakamura. Ich war mir aber nicht 100% sicher.
Ich beobachtete den Braunhaarigen noch einen Moment weiter. Ich musste sofort mit Chrollo sprechen.
Eilig verließ ich die Bar wieder und öffnete das nächst beste Fenster. Wehe er war noch mit Shalnark unterwegs!
Ich sprintete nach oben und war nach einigen Sekunden an seiner Etage angelangt.
Ich sah durch das Wohnzimmerfenster. Missmutig verzog ich meine Augenbrauen. Hier war er schon mal nicht.
Als nächstes war die Küche dran. Hm... kein Chrollo.
Ok, bleibt nur noch das Schlafzimmer.
„Suchst du mich?"
Ich zuckte heftig zusammen und mein Herz begann zu rasen.
Mit geweiteten Augen sah ich zu Seite. Empört sah ich Chrollo an, der aus einem der Fenster amüsiert zu mir sah.
„Sag mal spinnst du? Erschreck mich doch nicht so!" Ich griff mir theatralisch ans Herz und sah ihn vorwurfsvoll an.
Schnell fasste ich mich wieder. Ich ging zu Chrollo und sah ihn aufgeregt von außerhalb an.
Chrollo lehnte entspannt gegen das Fenster und sah mich aufmerksam an.
Ich packte ihn am Oberarm und zog ihn mithilfe meines Nen zu mir nach draußen.
„Ich hab jetzt keine Zeit für Erklärungen. Du musst sofort mitkommen!"
Chrollo gab einen erschrockenen laut von sich. Er stand jetzt neben mir auf der Fassade des Turms. Ich ließ seinen Arm los und er sah sich kurz um, ehe sein Blick auf mir hängen blieb.
Er schloss die Augen und massierte sich seine Nasenwurzel.
„Was hast du verbrochen?", kam es feststellend von ihm.
Ich packte ihn wieder am Arm und lief das Gebäude nach unten. „Ich hab gar nichts angestellt! Wie kommst du denn darauf?"
Mein Herz raste immer noch vor Aufregung.
Er krallte sich minimal an meinem Arm fest, doch ich ignorierte es. „Keine Sorge, das Gefühl wird gleich besser. Dein Gleichgewichtssinn ist nur etwas durcheinander.", beruhigte ich ihn.
Er sah mich an. „Woher weist du das?"
„Als ich die Schwerkraft bei Ayumi das erste Mal geändert habe hat sie für mindestens ein paar Minuten gekotzt. Du schlägst dich also echt gut!" Ich lächelte ihn aufmunternd an.
Ich spürte wie Chrollos Griff fester wurde. „Keine Sorge, wir sind gleich da. Hoffentlich ist er noch da."
Ich musterte Chrollo von der Seite. Ohje... das war vielleicht doch keine Gute Idee.
Endlich waren wir beim Fenster angekommen und ich kletterte als Erste hindurch. Chrollo folgte mir sofort. Er war sichtlich erleichtert, dass die Schwerkraft wieder normal war.
Ich wollte gerade in die Bar gehen, als Chrollo mich am Oberarm packte und zurückzog. Ich gab einen erschrockenen laut von mir. Seine Onyxfarbenen Augen starrten mich an und ich konnte seinen Atem auf meinem Gesicht spüren. Er wirkte nicht gerade begeistert. „Lucy? Was soll das hier werden?!", kam es gefährlich ruhig von ihm.
Ich schluckte einmal nervös und ich musste mich stark konzentrieren, nicht den Faden zu verlieren. „Ähm, ich hab die Person mit dem Schlüssel gefunden.", sagte ich leicht verunsichert.
Chrollo sah mich nachdenklich an, rührte sich aber keinen Zentimeter. Ich wollte gerade noch etwas sagen, als die Tür zur Bar aufging. Mein Blick ging sofort zu der Person, die da gerade auf uns zukam. Chrollo hielt mich immer noch fest, sah aber auch zu der Person rüber.
„Das ist er!", zischte ich ihm leise ins Ohr.
„Raidon Nakamura.", murmelte Chrollo. Also doch! Dann hatte ich mich nicht vertan.
Raidon musterte uns beide Aufmerksam, nickte uns aber einmal kurz zur Begrüßung zu. Wir erwiderten das nicken, ließen ihn aber nicht aus den Augen. „Bist du dir sicher?", flüsterte mir Chrollo ins Ohr. Ich bekam sofort eine Gänsehaut.
Der Typ bringt mich noch um. Das ist ja nicht normal.
„Ganz sicher.", bestätigte ich.
Raidon ging an uns vorbei und wir verharrten solange, bis er um die nächste Ecke verschwunden war.

„Was machen wir jetzt?" Ich sah Chrollo aufgeregt an. Dieser stand immer noch viel zu nah bei mir und blickte nachdenklich noch auf den Punkt, an dem Raidon das letzte Mal zu sehen war.
„Wir verfolgen ihn erstmal, bis wir wissen, welche Ebene ihm gehört. Er trägt den Schlüssel bei sich oder?"
Der Schwarzhaarige trat endlich einen Schritt zurück und sofort entspannte ich mich etwas.
„Ja. Ich kann das Nen deutlich spüren, dass von ihm ausgeht." Chrollo nickte mir einmal zu.
„Ok, verfolgen wir ihn!", sagte Chrollo mit ruhiger angenehmer Stimme.

Die Nen Schlüssel Where stories live. Discover now