Die, die auf Raubzug sind

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Ich lehnte im Schatten einer Seitenstraße die direkt zum Hotel führte. Von dieser Position aus,
konnte ich alles genaustens beobachten. Das Sicherheitspersonal wurde anscheinend schon
verstärkt. Ich scannte mit meinen Augen das Gebäude und auf den ersten Blick konnte ich 15
Männer zählen. 9 Vor dem Gebäude und 6 am Empfang. Vermutlich waren noch deutlich mehr im Hotel die durch die Gänge patrouillierten. Das heißt aber, dass der Schmuck schon längst hier ist oder heute im Laufe des Tages kommt.
Ich stieß mich von der Wand ab und lief Richtung Hotel. Ich wollte schauen in welchem Radius man ins Visier der Sicherheitsleute geriet. Je nach dem wie Aufmerksam sie sind, ist der Schmuck schon da oder eben noch nicht. So was lässt sich leicht an dem verhalten der Männer erschließen.
Ich lief immer näher zum Hotel. Als ich nur noch ein paar Meter entfernt war wurde ich bemerkt. Ich ließ mir nichts anmerken und lief einfach weiter. Ich spürte die musternden Blicke auf meinem Körper doch ich ignorierte sie wie immer. Meine Sinne waren ganz auf das Hotel gerichtet. Ich lief langsam an der Tür vorbei.

Plötzlich streifte emand meine Schulter und lief an mir vorbei. Geschockt blieb ich stehen und
drehte mich um. Wie zur Hölle kann das sein? Ich wirbelte herum und konnte nur noch erkennen, wie ein schwarzhaariger Mann mit schnellen Schritten in der Gasse verschwand aus der ich gerade kam.
Verdammt! Ich bin aber auch so bescheuert! Ich hätte meine Umgebung besser im Auge behalten sollen. Das gerade eben muss ein verdammt starker Nen Nutzer gewesen sein sonst hätte er mich nicht berühren können sondern wäre wie der Muskelprotz im Dreck gelandet.
Mein Herzschlag schlug deutlich schneller als normal. Ich ballte meine Hände zu Fäusten und setzte mich wieder in Bewegung.

Ich musste mich beruhigen. Der Typ hatte nur meine Schulter gestriffen sonst nichts. Ich atmete einmal kräftig durch. Das war zu 100% Absicht. Normalerweise spürten die Menschen meine Nen Aura und machten einen Bogen um mich. Der Typ ist aber gezielt auf mich zugekommen. Wieso? War das zu Auffällig? Ich sah noch einmal zu dem Hotel ehe ich um die nächste Kurve verschwand.

Ein Blick auf mein Handy verriet mir, dass es langsam Zeit wird für meinen nächsten Kampf.

In Gedanken speicherte ich aber schon mal ab. dass die Sicherheitsmänner nicht sonderlich
misstrauisch auf mich reagiert haben. Es sollte also ein leichtes werden in das Gebäude zu
kommen.

Ich reckte mein Kinn in die Höhe und lief mit schnellen Schritten Richtung Arena. Hoffentlich wird der Kampf heute besser.

Die Gedanken um den schwarzhaarigen Mann verbannte ich ganz nach hinten in meinen Kopf. Ich würde ihn eh nie wieder sehen. Vermutlich wollte er mich nur einschüchtern oder zeigen, dass ich mein Nen nicht so deutlich um meinen Körper legen sollte. Andere Nen Nutzer konnten das ziemlich leicht erkennen wenn sie sich konzentrierten.

Wie falsch ich mit meiner Annahme lag, konnte ich zu diesem Zeitpunkt ja nicht wissen...

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Ich stand wieder in der dunklen Gasse vor dem Golden City Hotel. Heute war der Tag der Auktion.
Die letzten Tage davor hab ich mich mit ein paar der Sicherheitsleuten getroffen. Mit ein bisschen Alkohol ließen diese sich alles aus der Nase ziehen. Ich wusste nun, dass der Schmuck in der 7. Etage war. Dort war angeblich der Tresor vom Hotel.

Ich ließ meinen Blick noch mal über die ganzen Sicherheitsleute schweifen. Hm... scheint alles in ruhig zu sein. Na dann wollen wir mal. Ich veränderte das Gravitationsfeld und schon konnte ich entspannt das Gebäude hoch laufen. Ich hatte das Gefühl beobachtet zu werden doch ich konnte niemanden sehen. Alles blieb ruhig. Misstrauisch blickte ich mich um doch ich konnte niemanden finden der zu mir sah. Vielleicht bilde ich mir das aber auch nur ein. Naja, ich sollte jetzt erstmal lieber wieder meine Gedanken auf das Gebäude vor mir richten. Ich behielt weiterhin meine Umgebung im Blick während ich jetzt das Gebäude hoch rannte und in die Luft sprang. Ich änderte wieder die Gravitation und steuerte auf das Hotel zu.

Lautlos kam ich auf der Fassade zum stehen. Ich suchte mir ein Fenster, dass im 8 Stock lag, um von da in das Gebäude zu kommen. Bis jetzt hatte mich niemand bemerkt und das sollte auch so bleiben. Ich zertrümmerte ein Fenster und sprang in das Hotel. Ich lauschte einmal ob mich jemand gehört hatte aber es blieb still. Ich stand in einem Hotelzimmer das wirklich gigantisch aussah.

Es sah auf den ersten Blick jedoch so aus, als ob hier momentan niemand wohnen würde. Die
machten es mir aber auch zu einfach. Ich verließ das Zimmer und trat auf den Gang. Weit und breit
war niemand zu sehen. Perfekt, dann kann es ja losgehen. Ich suchte die Treppe ins untere
Stockwerk. Erst als ich den 7. Stock betrat, konnte ich die Sicherheitsmänner entdecken.
„Wo kommst du her? Die oberen Stockwerke sind alle leer!" meinte ein Mann mit einer ziemlich großen Narbe im Gesicht. „Haben die Vollpfosten unten nicht richtig aufgepasst oder was? Miss, sie müssen leider das Gebäude umgehend verlassen", sagte sein Kollege ziemlich aufgebracht.

Ich hatte einen schwarzen Kapuzenpullover an. Die Männer konnten deswegen mein Gesicht nicht richtig erkennen. Ich hielt es extra so, dass es im Schatten lag.

„Sorry aber ich bin hier richtig. Das ist doch der siebte Stock oder?" ich legte meinen Kopf fragend auf die Seite, immer noch darauf bedacht, dass man mich nicht erkennt.

„Äh ja das stimmt schon."

„Na dann, steht mir nicht im Weg rum!" Ich machte einen Schritt auf die Männer zu und ich konnte quasi sehen, wie der Groschen viel.

„Scheiße die will..." weiter kam er nicht. Mit meiner Fähigkeit brach ich deren Genicke gleichzeitig und sie vielen zusammen auf den Boden.

„Tze, was für Schwächlinge, wer hat die denn bitte eingestellt?".
Ich stieg über die Leichen drüber und arbeitete mich so langsam bis zum Tresor vor. Mir bleibt nicht mehr viel Zeit bis Verstärkung kommt ich sollte mich also beeilen. Ich brach den Tresor auf wodurch leider ein riesiger Knall entstand.
So ein mist, dass war viel zu laut. Ich suchte so schnell es ging nach dem Y Collier und als ich es endlich gefunden hatte, steckte ich es in meine Tasche.

Die restlichen Schmuckstücke interessierten mich nicht wirklich. Ich ging wieder zurück auf den Gang und steuerte das Fenster an. Ich ließ es zerspringen und Sprang auf den Fensterrahmen.

„Das ist sie! Haltet sie auf!". Das ist dann wohl die Verstärkung. Ich hörte ihre Schritte auf mich zukommen. Ich hob die Hand zum Abschied. War mir eine Freude mit Ihnen Geschäfte zu machen. Bis zum nächsten mal. Bye!", meinte ich Sarkastisch.
Ich stieß mich vom Fenster ab und sprang in die tiefe.

Im nächsten Moment rannte ich das Hotel nach oben um von dort aus besser rüber zu einem
Nachbargebäude springen zu können. Dies wiederholte ich ein paar Mal, bis ich in einer
Seitengasse halt machte, um von dort aus die Straße zu betreten.

Das lief doch alles wie am Schnürchen. Mit einem zufriedenen Grinsen lief ich aus der Gasse und mischte mich unter die Menge. Wies aussieht habe ich keine Verfolger. Dann konnte ich ja ganz entspannt zu meiner Unterkunft zurück laufen.

Ich vergrub meine Hände in meinen Taschen und lief los. Ich schärfte meine Sinne um so meine Umgebung im Auge zu behalten. Nach etlichen Minuten bemerkte ich jedoch, dass ich verfolgt wurde. So eine scheiße, ich dachte ich hätte sie abgelenkt.

Ich lief wieder in eine Seitenstraße und lehnte mich mit verschränkten Armen vor der Brust an die!Wand. Ich wartete einige Sekunden doch mein Verfolger kam nicht aus seinem Versteck.
Ich gab einen genervten laut von mir und meinte „Du kannst rauskommen. Ich weiß das du mich verfolgst. Was willst du?"
Es dauerte ein paar Sekunden da spürte ich deutlich wie mein Verfolger näher kam. Mein Blick richtete sich automatisch zum Eingang der Seitenstraße.

1313 Wörter

Die Nen Schlüssel Where stories live. Discover now