Die, die einen Anruf bekommt

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Es ist wieder Montag! Hier habt ihr das neue Kapitel. Viel Spaß beim Lesen :)



Kapitel 14: Die, die einen Anruf bekommt


„Und du bist dir sicher?"
„Absolut! Wie gesagt, ich hab die beiden jetzt schon ziemlich lange beobachtet."

Nachdenklich sah ich Koga an. Wir lehnten beide in einem Gang, der zu der großen Arena führte. Außer uns befand sich niemand hier, da alle gespannt den Kampf verfolgten, der gerade stattfand.
Die Ersten Kämpfe des Turniers waren schon beendet und morgen würden Chrollo und ich gegen James und Jessy antreten.
Ich hatte daher beschlossen, mich mit Koga zu treffen, um noch mal ungestört über seine Nachforschungen zu sprechen. Chrollo wusste zwar auch ein paar Dinge aber Koga hatte die beiden wirklich gut beobachtet. Laut ihm, haben sie ihn nicht bemerkt.
Da war ich mir jedoch nicht so sicher.

Ich hatte die beiden nur am Eröffnungstag des Turniers gesehen. Beide wirkten nicht besonders auf mich aber Chrollo und Koga meinten, dass sie wirklich gut kämpfen konnten. Wie gesagt, bezweifelte ich das noch etwas aber das würde sich dann morgen klären.

„Hast du noch irgendwelche Fragen? Ich würde jetzt echt gerne den Kampf weiter verfolgen.", fragte mich Koga.

Aus den Gedanken gerissen, schüttelte ich einmal meinen Kopf. „Nein hab ich nicht."
Ich konnte das Jubeln der Menge bis hierher hören. „Super! Dann bis später meine Schöne." Koga grinste mich einmal frech an und schon war er um die nächste Ecke verschwunden.
Ich stöhnte einmal genervt auf und ging in die Entgegengesetzte Richtung. Der konnte es auch nicht einfach gut sein lassen.

Seitdem das Turnier vor drei Tagen gestartet ist, war hier die absolute Hölle los. Überall waren Reporter, die Interviews mit den Teilnehmern wollten. Bis jetzt konnte ich das aber vermeiden. Ich mochte es allgemein viel lieber, wenn es hier ruhiger war.
Gedanklich machte ich jetzt schon drei Kreuze, wenn das hier alles vorbei ist.
Ich ging Richtung Aufzug, um auf mein Zimmer zu gelangen.
„Na wen haben wir denn da?", kam es zuckersüß von rechts. Verwundert drehte ich mich zu Seite und erblickte meine morgigen Gegner. Ich zog fragend eine Augenbraue nach oben. „Was wollt ihr?"
Die beiden sahen sich einmal an und begannen dann zu kichern. Wie nervig....
„Wir wollen dir nur einen gut gemeinten Rat geben. Am besten du und dein Partner gebt morgen direkt auf. Wir wollen doch nicht, dass dein schönes Gesicht entstellt wird.", sagte Jessy mit einem hinterhältigen Unterton.
Hatten die komplett den Verstand verloren. Wie dumm sind die bitte? Ich trat einen Schritt auf Jessy zu und sah ihr funkelnd in die Augen. „Jetzt hör mir mal zu, wenn du es noch einmal wagen solltest mir zu drohen, dann prügel ich dich so windelweich, dass dir nicht mal eine Schönheits-OP helfen kann. Haben wir uns da verstanden?"
Ich war mittlerweile richtig genervt und mies gelaunt.
Meine Stimmung war im Keller und ich besah beide mit einem Todesblick. Sprachlos sah mich Jessy. „Tze.", gab ich abfällig von mir während ich beide stehen ließ und an ihnen vorbei Richtung Aufzug ging.
Ich sah noch einmal abfällig über meine Schulter und konnte noch erkennen, wie beide die Fäuste geballt hatten und mich hasserfüllt anstarrten. Ich erwiderte den Blick kurz und ignorierte dann beide wieder.
Ich konnte noch ein wütendes Fluchen hören aber dann schlossen sich zum Glück die Aufzugtüren.
Na endlich... heute war einfach nicht mein Tag. Normalerweise würde mich jetzt Ayumi aufmuntern aber sie war leider schon abgereist.
Ich musste kurz schmunzeln als ich an unsere Verabschiedung denken musste. Ich konnte sie zum Glück davon abhalten, Teamklamotten für Chrollo und mich bedrucken zu lassen.
Wir hatten bestimmt 10 Minuten darüber diskutiert aber letztendlich konnte ich mich durchsetzten.
Der Aufzug öffnete sich wieder und kurze Zeit später war ich endlich in meinem Zimmer. Ich schmiss mich auf mein Bett und schloss die Augen. Endlich ruhe.

Ein brummen ließ mich wütend die Augen zusammenkneifen. Das darf doch nicht wahr sein! Ich will einfach nur meine Ruhe haben!
Ich griff nach meinem Handy und nahm den Anruf an, ohne auf das Display zu schauen. „WAS?", blaffte ich in das Telefon.
„Wow, was ist dir denn über die Leber gelaufen?", kam es überrascht vom anderen Ende der Leitung.
Häää? Das gibt's doch nicht. Was will der denn.
Ich hielt das Handy vor mein Gesicht, um auf wirklich sicher zu gehen. Tatsächlich.
„Ging? Was willst du?", fragte ich perplex.
„Darf man sich nicht nach langer Zeit mal wieder bei einer Freundin melden?"

„Ähm, ich glaube du hast da was nicht so ganz verstanden. Ich hab niemals gesagt, dass wir Freunde sind. Du weißt, dass ich dich nicht großartig leiden kann oder?"
Um genau zu sein, kenn ich kein größeres Arschloch als ihn und da stimmen mir bestimmt einige zu. Ich musste einmal kurz an Chrollo denken aber selbst Chrollo kam an Ging nicht ran.

„Ach, ich weiß doch, dass du das nicht so meinst.", schallte es lachend aus dem Lautsprecher. Oh man, arrogant wie immer.
Ich legte mich auf den Bauch und stütze meinen Kopf mit meinem Arm ab, um es mir etwas bequemer zu machen. Wenn Ging anrief, dann wollte er immer irgendwas haben.
„Jaja, wirklich schön dich mal wieder zu hören.", unterbrach ich ihn sarkastisch. „Was brauchst du?"

Es war kurz still am anderen Ende und ich musste zugeben, dass ich jetzt doch etwas neugierig war.

„Weist du wer Zobae ist?", fragte Ging. Nachdenklich zog ich meine Augenbrauen zusammen. Wie kam er denn darauf. „Die Frage ist wohl eher nicht wer, sondern was."
Ich hörte Ging seufzen. „Stimmt. Ich hatte gehofft, dass du mir helfen kannst. Woher weist du von Zobae?"
Ich verdrehte meine Augen. Der dachte auch ich bekam gar nichts mit. „Wir hatten mal vor einiger Zeit in einer kleinen Familiensitzung das Thema." Ich fasste mir grübelnd ans Kinn. „Ich glaube mein Papa und mein Opa haben sich über die letzte Expedition zum dunklen Kontinent unterhalten. Wenn ich mich richtig erinnere dann war das vor 50 Jahren. Fast alle Mitglieder haben sich mit der Zobae Krankheit angesteckt. Du weist doch bestimmt auch, das Netero auch dabei war aber wohl ziemliches Glück gehabt hat. Wenn du genaueres wissen willst, dann musst du aber den alten Fragen."
Hm... das war so ziemlich alles was ich wusste über die Expedition. Mein Opa wurde damals von Netero gefragt ob er auch mitkommt. Zum Glück hat aber mein Opa abgelehnt. Gegen eine Krankheit kann man ja schlecht kämpfen.

Die Zobae Krankheit wurde auch Zombie- oder Unsterblichkeitskrankheit genannt.
Nur ein infizierter hat die Krankheit überlebt. Der konnte schon einem Leid tun. Der Mann ist in Quarantäne und seine Haut soll sich dunkel verfärbt haben. Mein Papa meinte mal zu mir, dass er immun gegen den Tod wurde und erstaunliche Regenerationsfähigkeiten besitzt. Der Typ ernährt sich von sich selber. Ziemlich widerlich...

„Mit dem alten hab ich schon gesprochen aber er wollte mir keine wirklichen Auskünfte geben."
„Was willst du denn genau wissen?" Ich drehte mich wieder auf den Rücken und streckte alle viere von mir.
„Einer der Expeditionsmitglieder hat überlebt. Deine Familie kümmert sich um die Quarantäne dieser Person. Ich will mit ihm reden. Ohne Zustimmung darf aber niemand das Sperrgebiet betreten. Die einzigen die die Erlaubnis erteilen können sind Nathan und Corvus. Kannst du Nathan nach einem Passierschein fragen?"

Verstehend fing ich an, auf meinem Fingernagel zu beißen. Wenn ich meinen Papa fragen würde, würde Ging zu 100% Zugang bekommen. Die Frage ist nur, was ich dafür bekam. Ich musste einmal kurz grinsen. „Dir ist bewusst, dass der Typ nicht mehr menschlich ist oder? Ich glaube zwar kaum, dass dir das was bringt aber gut. Wie du willst. Das ist nicht mein Problem. Was bekomm ich denn von dir, wenn ich dir den Zugang besorge?"

„Ich habe da etwas, was dich ziemlich interessieren wird. Ich kann damit eh nichts anfangen und ich weiß von Cheadel, dass du einen kleinen Wettkampf gegen deinen Bruder führst. Na, kommen wir ins Geschäft?", sagte Ging sehr selbstsicher.
Ich hielt inne. Meinte er etwa einen Nen Schlüssel?? Das wäre ja perfekt! Mein Puls beschleunigte sich und ich hielt den Atem an. „Schick mir erst ein Bild wenn es das ist, was ich denke was es ist, kommen wir ins Geschäft."

Ging lachte kurz und kurze Zeit später vibrierte mein Handy. Ich öffnete schnell das Bild. Meine Augen begannen zu leuchten und ich konnte mir das Grinsen nicht verkneifen.
„Na, hab ich zuviel versprochen?" Ich konnte deutlich Ging grinsen hören. „Ich bin immer wieder überrascht Ging. Morgen hast du die Bestätigung von meinem Papa."

„Sehr schön. Ich schick dir jemanden zur Himmelsarena, der dir den Schlüssel gibt. Es ist immer wieder eine Freude mit dir Geschäfte zu machen." Ich verdrehte meine Augen. So ein Schleimer. „Jaja, übertreib nicht."
„Achja, viel Glück morgen bei deinem Kampf. Wir hören uns."
Und schon hatte Ging aufgelegt. Der hatte es plötzlich aber eilig. Egal, Hauptsache ich bekam den Schlüssel.
Ich wählte in meinen Kontakten die Nummer von meinem Papa und tippte ihm schnell eine Nachricht.
Keine Ahnung was sich Ging von der Unterhaltung versprach aber das Personal würde ihn auf jeden fall im Auge behalten. Ging würde schon keinen Mist bauen.
Hoffte ich jedenfalls....


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Das war es wieder mit dem Kapitel.
An alle die bis hier hin überhaupt meine Geschichte lesen, wieso seit ihr nochmal hier xD
Danke an die vielen neuen Leser und Votes.
An alle neuen Leser: Herzlich willkommen!

Bis nächste Woche :D

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