Ohne Titel Teil13

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Eine Weile lang legte sich die Aufregung rund um Lydia Lennox und Co. Langsam kehrte alles zum Alten zurück.
Sie hätte damit rechnen sollen, dass es nur die Ruhe vor dem Sturm war.
Die Lennox hatte ganz andere Sachen geplant, als das, was sie schon auf dem Schirm hatten und Alisha hätte wissen müssen, das auch sie nicht verschont bleiben würde.

Es sollte eine normale Unterrichtsstunde werden und zunächst war auch alles okay, bis Lydia Lennox am Strand auftauchte, in Begleitung von Jack. Allein ihre Anwesenheit war ein schlechtes Zeichen und Alisha fragte sich, welche Teufelein sich Ellas Mutter dieses Mal ausgedacht hatte.
Nervös fummelte sie an dem schwarz-weißen Schlüsselband herum, das sie immer um den Hals trug und begegnete der Frau mit ernstem Blick und kühler Miene.

Mrs Lennox trug wie üblich ein falsches Lächeln und ihr giftiger Gesichtsausdruck galt scheinbar ganz Alisha.
Die Frau stemmte die Hände an die Hüften und musterte sie herablassend, ehe sie sich an Jack wand, welcher verwirrt und beunruhigt aussah. Nervös warf Alisha ihm einen fragenden Blick zu, doch er schien ebenso ahnungslos zu sein wie sie.
Dann zeigte Mrs Lennox plötzlich auf sie. "Es betrifft diese Frau da!" Alisha erstarrte. Verdammt. Was wollte die Lennox denn jetzt von ihr? Ein mulmiges Gefühl machte sich in ihrer Magengegend breit, doch sie brachte kein Wort heraus.
"Wissen Sie denn überhaupt, was diese Frau, die sich Lehrerin nennt, in ihrer Vergangenheit alles getan hat?" Mit einem Mal fühlte sich Alisha, als hätte man ihr den Atem geraubt und den Boden unter den Füßen weggezogen. Ihr Herz schlug bestialisch schnell, Panik ließ sie erblassen. Mrs Lennox konnte doch nicht wissen - oder doch?
Doch Mrs Lennox' Augen blitzten schadenfroh, während sie erzählte, was für eine Vergangenheit Alisha hatte. Um sie herum wurde es still, als die blonde Frau schamlos offenlegte, wie sie unzählige Seawalker aufgespürt hatte, die später nie wieder gesehen wurden. Das Blut in den Adern der Orca-Wandlerin gefror, während alle Blicke auf ihr ruhten, geschockt und stumm.
Doch das Schlimmste war, wie Jack sie ansah. In seinen warmen Augen stand der Schmerz und er schluckte schwer.

"Alisha ... stimmt das?" Seine Stimme war leise und er klang so verwundbar, so getroffen. Ihr Herz schmerzte, als sie den Kopf senkte und die Schlüssel von ihrem Hals abnahm, um sie ihm zu überreichen. Ihr wurde abwechselnd warm und kalt, Tränen wollten sich aus ihren Augen schleichen, doch sie zwang sich, sich zurückzuhalten.
Alle Augen waren auf sie gerichtet und unter ihrer Haut brannte es vor Scham.
Sie hätte wissen müssen, dass ihre Vergangenheit sie wieder einholen würde.

Also wandte sie sich ab, denn sie konnte nichts mehr sagen, die Worte blieben ihr aus, ihr Kopf dröhnte und drehte sich und Wut auf sich selbst und Lydia Lennox vermischte sich mit Trauer. Sie wollte nicht gehen, nicht jetzt, wo sie sich auf ein Date mit Jack eingelassen hatte.
Sie wollte ihn nicht verletzen, ihn nicht im Stich lassen und doch tat sie es.

Sie hatte versagt, sie hatte alles ruiniert. Die Schuld lastete schwer auf ihren Schultern, als sie einsam durch das Meer schwamm, weit weg von der Clearwater High und schließlich irgendwann im ruhigen Wasser vor sich hin trieb. Die Kraft hatte sie verlassen und ihr Herz war so unglaublich schwer in ihrer Brust, die so eng war, dass sie das Gefühl hatte, nicht atmen zu können.

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Ihr wusstet alle, dass es zu diesem Kapitel kommen musste, oder? Diese Stelle im Buch hat mich fertiggemacht, aber sie ist natürlich sehr wichtig, also musste sie mit rein.
Diese Fanfiction neigt sich langsam dem Ende zu, aber es gibt noch einige Dinge, die fehlen :D


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⏰ Last updated: Oct 22, 2023 ⏰

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