24 - Filmnächte mit Freunden

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„Sind wir die Ersten?", fragte ich etwas verwirrt, nachdem Libby mich und Jason reingebeten hatte.
Libbys Eltern waren ziemlich reich, sogar reicher als die von Romina. Das Haus, in dem Libby wohnte, würde ein normaler Mensch wohl eher als Villa bezeichnen. Es hatte vier Gästezimmer, fünf Badezimmer, eine Homegym und eine Sauna im Keller und eine Bar im ersten Stock, die jedoch nur für ihre Eltern bestimmt war, da Libby, von ihren Eltern aus, keinen Alkohol trinken durfte.
„Ja, Gilbert ist noch mit seinem Bruder irgendwo und Jamie und Romina werden wohl den ganzen Tag miteinander im Bett verbracht haben", sagte Libby und zwinkerte mir zweideutig grinsend zu.
„Ich hoffe für ihn, dass er sie noch nicht angerührt hat", knurrte Jason neben mir ein wenig gereizt.
Ich musste mir ernsthaft ein Schmunzeln verkneifen. Wenn Jason wüsste, was Romina schon alles angestellt hatte...Er würde sie wahrscheinlich einsperren, wenn er dürfte.
„Ja, sicher", sagte Libby ironisch.
Mahnend sah ich sie an mit einem Blick, der sagen sollte: „Das reicht langsam, Libby".
„Ist ja schon gut", sagte sie daraufhin und hob abwehrend die Hände, „Sorry".
„Naja, eigentlich hast du ja recht", sagte mein Freund nachdenklich, „Es ist ja ihre Sache. Aber wenn er sie verletzt, werde ich ihn köpfen".
Ich wusste, dass Jason der Gedanke nicht gefiel, dass seine Schwester jetzt einen Freund hatte. Er äußerte seine Gedanken dazu ziemlich oft und er konnte sich nur schwer damit abfinden. Doch ich musste sagen, dass ich es äußerst Liebenswürdig fand, dass er es dennoch versuchte, weil er seine kleine Schwester nicht einschränken wollte.

„Also, welchen Film wollen wir schauen?", fragte Libby uns etwa drei Stunden später, als wir alle da waren und vor ihr auf der Couch ihres riesigen Wohnzimmers saßen.
„Was steht denn alles zur Auswahl?", fragte Jamie interessiert.
Er saß neben Romina ganz außen links. Sie hatte sich an ihn gekuschelt und ich war mir ziemlich sicher, dass ihre Hände unter der Decke gewandert waren, oder noch immer wanderten. Bei mir und Jason war das nämlich nicht anders.
Mir hatte vorhin nicht lange gereicht und nun wollte ich ihn wieder in und an mir spüren. Doch ich wusste, dass Sex jetzt nicht möglich war. Dafür war es jedoch möglich, meine Hand unter sein Shirt wandern zu lassen. Nach zwei Wochen kam ich immer noch nicht darauf klar, wie sehr es mich anmachte, über die Konturen seiner Bauchmuskeln  zu fahren.
„Ich hätte Lust auf Er steht einfach nicht auf dich, oder The Breakfastclub", sagte Libby und griff über den Fernseher auf ihre Watchlist zu, „Aber wir können auch was anderes schauen?".
„Ich bin für ersteres, den kenne ich noch nicht", sagte Jamie sofort.
„Wie sieht es bei euch aus?", fragte Libby und sah Romina, Jason, Gilbert und mich fragend an.
„Mir ist es relativ egal", sagte Jason, den das ganze wohl nicht mehr so abholte, wie er Donnerstag noch gedacht hatte.
Immer wieder sah er genervt zu seiner Schwester und ihrem Freund. Merklich spannte er sich an, wenn er sie sah, wie sie sich küssten, oder andere Zärtlichkeiten austauschten.
„Ich wäre auch für Er steht einfach nicht auf dich", sagte ich und ließ meine Hand unter Jasons T-Shirt nach oben zu seiner Brust gleiten.
„Wie siehts bei euch zweien aus?", fragte Libby nun ihren freund und meine beste Freundin.
„Klar, wenn du glücklich bist, Babe", sagte Gilbert lächelnd, „Hauptsache du kommst gleich wieder neben mich".
„Ich wollte den eh mal wieder schauen", sagte Romina zustimmend, „Wir können den also gerne schauen".
„Sehr gut", sagte Libby freudig und wählte den Film auf dem großen Fernseher aus.
Obwohl groß eine infame Untertreibung war. Das Wohnzimmer von Libby war fast so groß wie ein Kinosaal. Außerdem konnte man die riesigen Glasfenster mit Rollos komplett abdunkeln und in dem Raum absolute Finsternis herstellen. Der Fernseher war so groß wie eine Kinoleinwand, was ich gar nicht mal so schlecht fand, zumindest für die ersten paar Minuten des Films, denn danach wurde ich durch Jasons Hände abgelenkt, die sich ihren Weg zuerst zu meinen Brüsten und dann unter meinen Rock bahnten.  Ein paar Mal hatten mich seine Finger in diesen zwei Stunden so sehr gereizt, dass ich beinahe gekommen wäre. Doch er hatte es kein einziges Mal dazu kommen lassen, was ich ihm ein wenig verübelte.
Nachdem der Film zu Ende war, war es bereits kurz nach eins in der Nacht.
„Dann würde ich sagen, gehts jetzt ins Bett", sagte Libby und schaltete den Fernseher aus.
„Wieso denn jetzt schon?", fragte Jamie, dem der Film ziemlich gut gefallen hatte, soweit ich das mitbekommen hatte können.
„Weil meine Eltern sehen, wie lange der Fernseher an ist und sie gesagt haben, dass wir spätestens viertel zwei ausmachen sollen", sagte Libby, die ein wenig müde schien.
„Oh Mann", sagte Jamie geknickt und stand von der Couch auf.
Also gingen wir alle nacheinander ins Bad und in unsere Betten. Libby, Romina und ich schliefen zusammen in Libbys Zimmer, was möglich war, da Libbys Bett verdammt riesig war, so wie fast alles andere in diesem Haus. Die Jungs hatten sich dazu entschieden, alle zusammen in einem der Gästezimmer zu schlafen, was dem geschuldet war, dass die anderen Drei nicht zur Verfügung standen, da diese zur Zeit neu gestrichen wurden, oder sowas.

„Und was ist letzte Nacht so zwischen Jamie und dir gelaufen?", fragte Libby grinsend, als wir zu dritt in ihrem Bett lagen.
Sie lag rechts, ich in der Mitte und Romina links von mir, was ich sehr blöd fand. Ich hatte nämlich eigentlich mit dem Gedanken gespielt, zu Jason zu gehen und mich von ihm ficken zu lassen, oder ihn zu ficken, je nachdem.
„Nichts besonderes", sagte meine beste Freundin gleichgültig, „Mich würde viel mehr interessieren, was zwischen Veda und Jason die letzte Nacht ging".
„Wieso?", fragte ich etwas verlegen, „Was soll denn passiert sein?".
„Tu mal nicht so unschuldig, Veda", sagte Romina grinsend, „Ihr hängt noch mehr aufeinander als sonst und scheint irgendwie ziemlich klettig. Ihr hattet doch Sex".
Ertappt sah ich meine beste Freundin an und grinste dann ergeben.
„Okay, ja", sagte ich und gab mich geschlagen, „Wir haben es getan und ich bin nun keine Jungfrau mehr".

Zehn Minuten im HimmelМесто, где живут истории. Откройте их для себя