Ich weiß nicht was los war

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Jule
Es war Montag Morgen und ich wachte wie gewohnt neben Obi auf. Da sie noch schlief, nutzte ich den Moment sie anzustarren. Es ging nur nicht lange, da sie kurz darauf von dem Wecker geweckt wurde. ,,Guten Morgen meine Liebe", sagte ich zu ihr. Ich bekam keine Antwort.. ich wurde einfach unter ihre Decke gezogen. Sie nahm mich in ihren Arm und küsste mich sanft. ,,Guten Morgen Madame". ,,So heute ist der Tag... also aufstehen und los geht's".
Ich stand auf und Lena wollte noch versuchen mich aufzuhalten um noch eine Runde zu kuscheln. Sie wusste garnicht wie gern ich das getan hätte, aber dann hätte ich nicht aufhören können. Also zog ich ihr ihre Decke weg, gab ihr einen Kuss und ging ins Bad. Ich machte mich fertig zog meine Trainingssachen vom Dfb an und zog noch einen Pulli aus Obi ihrem Kleiderschrank über.

Lena
Als Jule aus dem Bad kam, sah ich, dass sie einen Pulli von mir trug. Es war unglaublich, aber meine Sachen standen ihr besser, als mir selbst. ,,Es freut mich, wenn du etwas zum Anziehen aus meinem Kleiderschrank gefunden hast", sagte ich darauf. Wir machten uns fertig, frühstückten und fuhren zum Trainingsplatz, weil dort der Bus auf uns wartete. Als wir ankamen begrüßten wir erstmal die Anderen und stiegen dann in den Bus. ,,heyy Jule hier ist was frei.", rief ich ihr über 4 Bänke zu. ,,Ja ich komme, ich habe nur noch unser Gepäck verstaut." Und schon war sie da. Nach einer kleinen Rede von Martina fuhren wir zum Flughafen und flogen nach Australien zum Scuncorp Stadium.
Jule war sehr aufgeregt.. das spürte ich. Bevor wir aus dem Bus ausstiegen, ergriff ich ihre Hand. Als wir ausstiegen hielt ich mich an ihrem Rucksack fest und dann waren wir da...Australien.
Sie ergriff wieder meine Hand und wir checkten im Hotel ein. Natürlich hatte sich Jule darum gekümmert, dass wir ein Zimmer zu zweit hatten.
Am nächsten Tag war das Spiel und wir waren alle sehr aufgeregt.

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ZEITSPRUNG NACH DEM SPIEL GEGEN SÜDKOREA

Jule
Das Spiel war vorbei. Es stand 1:1. Wir waren raus. Nach der Vorrunde waren wir raus. Es war ein schlechtes Spiel, aber ich wusste nicht warum. Ich war enttäuscht von mir. Ich spürte die Leere, die Wut, aber am meisten die Trauer in mir. Ich wusste nicht mehr was ich sagen sollte. Wir standen dann alle noch zusammen im Kreis, aber ich bekam garnichtmehr mit, was gesagt wurde. Ich hatte Tränen in den Augen und nicht nur ich. Ich sah Lena. Sie weinte und ich wusste, dass ich jetzt für sie da sein musste. Ich ging zu ihr und merkte, dass sie überhaupt nicht mitbekam, dass ich da war.

Lena
Ich war schockiert. Ich dachte nicht, dass wir so schnell raus wären. Ich konnte mir das nicht erklären. Ich war unglaublich traurig und wusste, dass mir das noch eine Weile so gehen wird. Ich merkte garnicht, dass Jule hinter mir stand. Ich saß im Gras und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Aufeinmal setzte Jule sich neben mich. Sie schlug ihre beiden Arme um mich und ich vergrub mich in ihren Armen. ,,Obi.. ich bin hier. Ich bin für dich da". Wir wussten beide, was jetzt auf uns zukommen würde. Die ganzen Journalisten, die jetzt wissen wollten,was auf dem Platz passiert ist. Ich merkte, dass Jule total neben sich stande. Wir gingen als Verlierer vom Platz und ich war nicht okay. Ich konnte nicht mal aufhören zu weinen. Und dann sah ich sie . Die gierigen Journalisten, die anfingen Fragen zu stellen. Jule war schon ein Stück vor mir und ein Interviewer ließ nicht locker bis sie einwilligte ein paar Fragen zu beantworten. Ich wollte ihr helfen, aber ich wurde in das gleiche Schlamassel hineingezogen.

Interview mit Jule
Interviewer: Wie fühlt man sich jetzt nach dieser Niederlage?

Jule: Sehr traurig und verloren

Interviewer: Und was wurde Ihnen gerade im Kreis noch gesagt.

Juel: Das weiß ich garnicht mehr.

Interviewer: Wir wissen, dass es für sie gerade wahrscheinlich ziemlich schwer ist, aber können sie uns nicht wenigstens etwas sagen?

Jule: Ja also keine Ahnung was auf dem Platz passiert ist.. Ich weiß nicht was los war.

Interview mit Lena
Interviewer: Also Lena was ist da gerade auf dem Platz passiert?

Lena: Ich habe keine Ahnung. Wir konnten halt unsere 100% die wir konnten, nicht auf den Platz bringen.

Interviewer: Und finden Sie, dass es verdient war?

Lena: Würde ich nicht ganz so sagen. Ich meine wir hatten durchaus das Potential nur konnten wir es nicht auf den Platz bringen.

Interviewer: Und wie wird es jetzt weiter gehen?

Lena: Naja Wir werden erstmal herausfinden müssen was hier passiert ist und dann weiter hart trainieren.

Jule
Als ich fertig war mit dem Interview wartete ich bis Obi auch fertig war. Sie sah so traurig aus. Ich musste jetzt für sie da sein, obwohl ich selbst am Boden zerstört war. Als Obi fertig war, kam sie sofort zu mir. ,,heyy komm her", sagte ich zu ihr und nahm sie in meinen Arm.
,,Ich liebe dich", flüsterte sie mir leise zu und ich gab ihr einen kleinen Kuss auf den Kopf. Ich schlug meinen Arm um sie und ging mit ihr zum Bus. Obi legte ihren Kopf auf meine Schulter und ich streichelte sie leicht. Der Bus brachte uns ins Hotel und wir wünschten uns allen eine gute Nacht und Poppi sagte uns, dass wir bis übermorgen bleiben würden, da wir noch keine Heimflüge gebucht hatten. Als wir ins Hotel hineingingen, nahm Obi meine Hand und zog mich hoch zu unserem Zimmer. Dort machte ich die Tür auf und sie zog mich rein. Sie ließ meine Hand nicht los und setzte sich auf das Bett. ,,Jule... ich bin unheimlich enttäuscht von mir.. aber auch wenn ich traurig bin, will ich nicht, dass du deine Trauer verdrängst nur um für mich dazusein.", sagte sie zu mir in einem ernsten Ton. Ich legte meinen Kopf auf ihre Beine und sie küsste mich.

Lena
Ich wusste, dass sie auch litt, aber ich wollte genauso für sie da sein, wie sie für mich. Da wir beide ziemlich verschwitzt waren, mussten wir beide noch duschen. ,,Julchen.. gehst du mit mir duschen. Ich will nicht allein sein und ich will auch nicht, dass du alleine bist?",fragte ich sie. ,,Natürlich komme ich mit und solange ich lebe, wirst du nie allein sein müssen", antwortete sie mir.
Wir gingen zusammen duschen und dann ins Bett. Ich legte mich auf meine Seite und als Jule kam, legte sie sich mit zu mir. Sie war eiskalt, aber unter unserer Decke wurde es langsam warm.
Ich wusste, dass dieser Tag schrecklich war und es mir auch noch eine Weile schlecht gehen würde, aber ich wusste auch, dass das mit Jule und mir etwas ernstes war. Sie ist meine Zukunft, bei ihr fühle ich mich sicher. Wir schliefen schnell Arm in Arm ein und das war es... die Magie zwischen uns, die auch schlechte Tage besser machte.

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