Ich lasse dich nicht alleine gehen

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Lena
Es war 6 Uhr morgens und mein Wecker klingelte, denn ich hatte in einer Stunde Training. Also stand ich auf, ging ins Badezimmer und machte mich fertig. Es war eiskalt draußen, deshalb zog ich mir meinen dicken Hoodie und meine Trainingsjacke über. Dann ging ich in die Küche um mir Frühstück zu machen und mir fiel auf, dass mein Kühlschrank ziemlich leer ist. Aber ich dachte mir, dass es für etwas Müsli reicht. Ich aß ziemlich schnell auf und dann fuhr ich los zum Training. Als ich ankam, waren schon schon fast alle da, eingekuschelt in ihre dicken Trainingsjacken und mit ihren heißen Thermoskannen in der Hand. Dann kam Tommy unser Trainer und guckte, ob wir alle da waren und da fiel es mir auf... das schönste Mädchen fehlte noch. Jule fehlte noch. Tommy fragte uns ob wir wüssten wo sie steckt, aber wir hatten keine Ahnung.

Jule
Als ich an diesem Morgen aufwachte, fühlte ich mich garnicht gut. Mir war eiskalt und gleichzeitig super heiß, mein Körper fühlte sich schwach und mir war schwindelig. Ich wollte auf die Uhr gucken, doch mir viel auf, dass ich mein Handy über Nacht vergessen hatte aufzuladen. Ich stand vorsichtig auf, ging langsam ins Badezimmer und machte mich fertig. Ich hatte keinen Hunger also fuhr ich los zum Training. Mittlerweile war es schon 6:35 Uhr. Nach 10 Minuten Fahrt war ich dann beim Training. Alle standen schon zusammen und auch Tommy war schon da. Ich musste dieses Training mitmachen, es war wichtig, also stieg ich langsam aus dem Auto und ging mit einem Lächeln zu den Anderen.

Lena
Aufeinmal sah ich Jule. Ich entdeckte sie vor allen Anderen und irgendwie sah sie krank aus. ,,Heyy seht mal, da ist Jule", sagte ich zu den Anderen. Sie drehten sich um und begrüßten sie. ,,Heyy Julchen", sagte ich, ,,Geht es dir gut". ,,Heyy Obi", entgegnete sie, ,,jaja mir geht es gut". Jule war so ein Mensch, der nie etwas sagte, wenn es ihr schlecht geht. Einerseits bewunderte ich sie dafür, aber andererseits machte ich mir Sorgen um sie. Sie bedeutete mir etwas, aber ich wusste nicht, was ich ihr vielleicht bedeuten würde oder eben nicht. Aber nun muss ich mich erstmal auf das Training konzentrieren und dann kann ich mich weiter um meine Gefühle kümmern.

Jule
Kurz bevor das Training begann, ging ich zu Tommy und entschuldigte mich dafür, dass ich zu spät kam. Er fragte mich, ob bei mir alles gut sei und ich entgegnete ein leises ,,ja klar alles gut".
Dann ging ich auf den Platz und Tommy hinterher. Er sagte, dass wir uns zuerst selbstständig aufwärmen sollen. Ich suchte mir ein Plätzchen und fing an mich aufzuwärmen. Doch aufeinmal kamen noch ein paar andere zu mir. Obi, Merle, Lynn und auch Poppi. Sie wärmten sich mit mir zusammen auf und wir redeten ein bisschen. Ich musste mittendrin immer zu Obi gucken. Sie sah so gut aus, wenn sie ihre Übungen machte und wenn sie lächelte, kribbelte mein Bauch. Ich war in meiner eigenen Welt versunken als mich plötzlich ein stechender Kopfschmerz aufweckte. Mir wurde schrecklich heiß und ich fing an zu schwitzen. Aufeinmal kam Tommy und sagte, dass wir jetzt anfangen. Also musste ich mich zusammenreißen.

Lena
Tommy teilte uns in 2 Gruppen auf und ich freute mich, da ich mit Jule in einem Team war. Unsere beiden Teams spielten gegeneinander und am Anfang lief es ziemlich gut. Es stand 3 zu 1 für uns. Als die andere Manschaft kurz davor war ein weiteres Tor zu machen, versuchte Jule es zu verhindern, doch sie rutschte auf dem nassen Gras weg.

Jule
Als ich auf dem Boden lag, fühlte ich mich leer, ich hatte keine Energie aufzustehen. Lena kam sofort zu mir gerannt und half mir hoch. Unsere Blicke trafen sich. Ich schaute in ihre Augen und konnte nicht weggucken. Ihre braunen Augen glänzten in dieser Kälte und ich spürte 20000 Schmetterlinge in meinem Bauch.
Unsere Blicke wurden von einer Trillerpfeife unterbrochen. Tommy fragte, ob ich mich verletzt habe und ich sagte ihm, dass mir nichts fehlt. Das Spiel ging noch 20 Minuten und am Ende gewannen wir knapp 6 zu 5. Wir gingen in die Umkleiden, zogen uns um und tranken etwas. Ich merkte, wie mein Kopf pochte und wie schlecht ich mich fühlte. Alle verabschiedeten sich und ich war allein... fast alleine. Lena war noch im Badezimmer und als sie rauskam, sah sie mich kreidebleich auf der Bank sitzen.

Lena
Als ich aus dem Badezimmer kam waren alle schon weg außer Jule. Ich sah sie dort auf der Bank sitzen und ging zu ihr hin. Ich kniete mich vor sie und stützte mich mit meinen Händen auf ihrem Oberschenkel. Ich merkte, dass diese eiskalt waren. Ich blickte ihr in die Augen und sagte ihr, dass ich merke, dass etwas nicht mit ihr stimmt.
,,Was ist los Jule, ich sehe doch, dass es dir nicht gut geht. Du kannst mir alles sagen... wirklich". Jule antwortete mir leise: ,,Weißt du, heute ist einfach ein scheiß Tag. Als ich aufgewacht bin ging es mir schon nicht gut. Ich hatte Fieber und auch mein Kreislauf spielte verrückt. Aber du weißt ja wie wichtig dieses Training ist". ,,Ja ich weiß wie wichtig es ist, aber du musst auf deine Gesundheit achten okay. Ich mache mir echt Sorgen um dich." Als ich diese Worte gesagt hatte, hatte ich sie schon fast wieder bereut, aber zu meiner Erleichterung blickte Jule mich lächelnd an und sagte: ,,Ach Obi, dass is süß von dir, aber du musst dir keine Sorgen um mich machen".

Jule
Ich wollte gerade aufstehen, als ich merkte, dass ich nicht mehr gerade stehen konnte. Mir wurde schwindlig vor meinen Augen und ich kippte um. Lena fing mich sofort auf und ich kam wieder zu mir. ,,Danke", sagte ich leise. Sie fragte mich, wann ich das letzte mal etwas gegessen und getrunken hätte. Ich wusste es nicht, also zuckte ich nur mit den Schultern. Sie holte ihre Brotbüxe und Trinkflasche aus ihrer Tasche, setzte sich neben mich und sagte, dass sie mich erst gehen lässt, wenn ich aufgessen habe. Als ich fertig gegessen hatte, packte ich meine Sachen zusammen.

Lena
,,Heyy Jule", sagte ich, ,,ich lasse dich nicht alleine gehen. Du kannst nichtmal richtig stehen. Du kommst mit zu mir."

Einfach - Schön - VerliebtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt