"Warum hält mich Louis hier gefangen? Kann ich nicht einfach gehen?"

Niall fängt an zu lachen.

"Frag das mal lieber Louis selber."

Na toll.
Auch er gibt mir keine Antworten.

"Kriege ich auch einen Schluck?"

Der Stille nach anzunehmend, ist er für einen Moment sprachlos, was ich ihm nicht verübeln kann. Ich weiß auch nicht, was in mich gefahren ist. Ich trinke eigentlich keinen Alkohol, aber ich schiebe das jetzt einfach mal auf diese ganze Situation und meine Psyche.

"Ich glaube, du bist müde. Geh endlich schlafen."

Und ich kann schwören, dass er gerade schmunzelt. Stöhnend gehe ich wieder zurück zu meinem superbequemen Bett und lege mich schlafen.

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Ich werde durch das Quietschen der Tür wach. Mein Entführer, mit den dunklen Haaren steht vor mir und hält schon, dass mir bekannte, Tablett in den Händen.

"Morgen..", murmele ich verschlafen, was er, wie erwartet, nicht erwiedert.

"Hier, zieh die an."

Er legt mir, emotionslos, ein Paar Sandalen vor die Füße, was mich lächeln lässt. Endlich!

"Du solltest dich beeilen, gleich komme ich wieder, um dich abzuholen."

Ich nicke nur und er schließt die Tür. Schnell stürze ich auf das Tablett, was aus einem Brot, einem Apfel und einem Glas Wasser besteht. Mein Magenknurren ignoriere ich.

Ich kann froh sein, dass sie mir überhaupt etwas geben.

Nach ungefähr gefühlten Stunden, kommt er zurück und packt mich unsanft am Arm, während er mich aus der Zelle, durch die ganzen Räume nach unten führt. Wir gehen an den Leuten vorbei, die mich neugierig, manche auch missbilligend, ansehen. Eigentlich dachte ich, dass ich vielleicht zu Nana oder zum Wäsche waschen gebracht werde. Jedoch gehen wir in die entgegengesetzte Richtung. Vom Weiten sehe ich Niall, der ein paar Kisten trägt und auf einen Haufen stapelt.

"Danke, Drake."

Er lässt mich los und nickt ihm zu, während er mit einem letzten Blick zu mir verschwindet. Irgendwie sind mir seine Blicke unangenehm. Unbeholfen stehe ich herum, bis Niall mich zu sich winkt. Trottend gehe ich zu ihm und bleine neben ihm, vor den Kästen stehen.

"Zeit sie auszupacken."

Er öffnet eine Kiste und die, aus denen Lebensmittel erscheinen, legen wir zur Seite, während wir, die mit den Klamotten auspacken und nach Größen ordnen. Bevor ich fragen kann, beantwortet mir Niall meine Frage.

"Die werden später verteilt."

Ich brauche nicht fragen. Ich weiß, dass sie geklaut sind. Plötzlich bekommt eine Zeitung meine Aufmerksamkeit. Ich nehme sie in die Hand und starre geschockt auf die Titelseite. Man sieht ein Foto von mir und meinen Vater auf dem Podest verzweifelt herumschreien. Eine Millionen sind auf mich ausgesetzt und mir kommen die Tränen.

"Eine Menge Kohle, aber leider nicht für uns."

Ohne mich anzusehen, schiebt er mir noch einen Karton herüber und ich werde wütend. Wie kann man nur so herzlos sein?!

Was erwartest du?

Bevor ich etwas erwiedern kann, höre ich Cole schreien.

"Haaaarry!"

Der Kleine springt in die Arme des Lockenkopfes, der ihn lachend dreht.

"Na, mein Großer!"

Ich sehe ihn zum ersten Mal lachen und von dem wütenden Gesicht, so wie er mich immer ansieht, ist nichts zu sehen. Mein Verdacht bestätigt sich immer mehr, dass sie Geschwister sind. Die Ähnlichkeit ist kaum zu übersehen.

"Los, ab in den Unterricht."

Der Dunkelhaarige schnappt sich ihn, wirft ihn über seine Schulter und stolziert Richtung Garten, während Harry lacht.

"Man, Zaaaayn!"

Cole zappelt herum, jedoch scheint dies, diesem Zayn wenig auszumachen. Erstaunlich wie er jetzt in den Unterricht gehen kann. Sie sehen übermüdet aus und ich könnte darauf wetten, dass sie die ganze Nacht nicht geschlafen haben.

Die sind das gewohnt!

Wo sie wohl waren?
Doch weitere Gedanken mache ich mir nicht, als ich Louis hereinspazieren sehe. Er sieht wieder, wie ein Engel persönlich aus. Wie er hereinspaziert, mit seinen ganzen Tattoos, sich durch die Haare fährt und durch die Gegend schaut. Er sieht in meine Richtung und unsere Blicke treffen sich. Weder er, noch ich schaue weg. Warum fesseln mich seine Augen bloß so?

Unser Blickkontakt wird unterbrochen, als plötzlich ein Mädchen sich in seine Arme schmeißt. Beide lachen glücklich. Sie hat dunkelrote Haare und eine enge Jeans an, mit einem viel zu weiten schwarzen T-Shirt. Ihre grünen Augen passen perfekt zu ihren Haaren und sie ist hübsch, keine Frage. Ob sie wohl seine Freundin ist?

Ich kann nichts dafür, dass sie mir gar nicht sympathisch erscheint.

Vielleicht liegt es daran, dass du eifersüchtig bist?!

Quatsch! Warum sollte ich eifersüchtig auf meinen Kidnapper sein? Der mich hasst? Den ich nicht mal kenne?!

Plötzlich dreht sich das Mädchen um und ihr Blick sagt alles;
Sie hasst mich.

Awaked || l.t ( ON HOLD )Where stories live. Discover now